In diesem Jahr wird die langjährige Tradition fortgesetzt, denn nach über 20 Jahren findet am „Tag der Arbeit“ ein weiteres Mal das „Internationale 1. Mai-Fest“ im Kulturzentrum Faust statt. In diesem Jahr gibt es wieder auf den drei Bühnen Hauptbühne, KiezKultur-Bühne und Kinder-Bühne ein umfangreiches Musikprogramm aus vielen Genres. Auch ein gesondertes Kinder- und Kulturprogramm wird angeboten. Auf der Faust-Wiese gibt es im kulinarischen Bereich internationale Speisen und Getränke. Außerdem werden wieder einige Infostände aufgebaut.
- Datum: 01. Mai 2023
- Beginn: 14 Uhr
Programm 2023
Hauptbühne, Faust-Wiese
- 14:00 Uhr: DGB-Chor – Linke Lieder gegen den rechten Ton
Auf dem Grat zwischen demokratischem Anspruch, gesellschaftlicher Wirklichkeit, Arbeitsdisziplin und Utopie schlingert das Chor-Schiff aus manch sicherem Hafen von Klippe zu Klippe und geht doch nicht unter. Die Schräglage nach links ist gewollt, mit Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen hält der DGB-Chor nicht hinter dem Berge, und aus unterschiedlichsten Gründen kommen die Leute in Haufen zu den Auftritten des Chors. - 14:30 Uhr: Gebrüder Manns – Nu Metal-Female-Crossover
Lässig exekutierte Bass-Riffs, ein punchiges Gitarren-Brett, eine Groove-Maschine an den Drums, entspannt zwischen Kopfnicker und Doublebass-Massaker – das ist das Spielfeld, auf dem die deutsch-dänische Sängerin Marie Nielsen gegen sich selbst spielt. Mit kraftvoll, mitreißender Energie springen ihre Shouts der Crowd direkt ins Gesicht. Gebrüder Manns katapultiert das Publikum zurück in die späten 90er-Jahre. Man hört die Wut und Kraft von de la Rocha und die aggressiv poppigen Grooves von Limp Bizkit. Eine absolut überzeugende Live-Band, die jede*n abholt, ob Genre-Liebhaber*in oder nicht. - 15:20 Uhr Get Jealous – Pöbel-Punk und Catchy-Pop
Egal, ob man sie jetzt Pop, Punk, einschüchternd, einladend, erfrischend oder viel zu ernst findet: Get Jealous haben bisher noch jede*n zur/m gefesselten Zuhörer*in konvertiert. Selbst vehemente Szene-Verweigerer*innen, die dachten, dass sie Punk so gar nicht mögen. Dabei ist die Band mit ihrem prägnanten und energetischen Sound inspirativ im Spagat zwischen den musikalischen Jugendjahren der Regrettes und sämtlichen Disney-Theme-Songs unterwegs. Die kurzen, lauten Punk-Tunes münden regelmäßig in catchy Pop-Melodien. Skurril-poetische Pöbel-Romantik auf einem mit Finesse garnierten Gerüst aus preschenden Drums, wummerndem Bass und Shouts. Mit ihrer Fusion aus Skate-Punk und Pop sind Get Jealous das ehrliche Herrengedeck, serviert auf einem rosa-melierten Glitzertablett. - 16:10 Uhr: The Sensitives – Punkrock und Rock’n‘Roll
The Sensitives sind ein rauhaariger Mischlingshund aus Punk, Rock’n’Roll, Skas und Folk. Die Schweden sind mit über 300 Shows fleißig durch Europa getourt und haben sich eine Fan-Gemeinde erspielt, die zu ihrem umwerfenden Punk den Mittelfinger gegen Rassismus und Sexismus hebt. Die drei bisher veröffentlichten Alben strotzen vor Liebe für die Fans und die Do-It-Yourself-Punk-Familie und versetzten ignoranten politischen Dummköpfen Kopfnüsse. Musikalisch halten der gemischte Gesang und die rasanten Sprünge zwischen verschiedenen Musikstilen das Tempo konstant hoch, was sowohl Fans als auch die Medien begeistert. - 17:10 Uhr: TriXstar – Reggae und Dancehall
Die deutsch-iranische Sängerin TriXstar tritt musikalisch überwiegend mit jamaikanischer Musik wie Dancehall und Reggae in Erscheinung. Mit ihrer rauen Stimme und ihrer tiefen Klangfarbe verleiht TriXstar ihren Texten Gewicht. Wenn TriXstar „Rise up and shine“ singt, spricht sie all jene an, die gesellschaftlich und persönlich missbraucht, gedemütigt und geschunden wurden, und bestärkt sie darin, die Fesseln der Unterdrückung abzuwerfen und über sich hinauszuwachsen. Dabei ist TriXstars Musik eingängig und berührend. Sie nimmt ihre Hörer*innen mit auf eine Reise in eine Welt aus Liebe, Schmerz, Glück und Sehnsüchten. Die Songs ziehen dabei ihre Stärke aus einer verletzlichen Seele, die Heilung für sich selbst und die Menschen um sie herum sucht und dabei Kraft, Stärke und Mut spendet. - 18:10 Uhr Masons Arms – Vintage-Reggae und Rocksteady
Masons Arms existieren bereits seit 1995 und spielte zunächst Ska-Punk. Doch seit den 2000ern wandte sich die Band zunehmend traditionelleren Offbeat-Klängen wie Sixties-Ska und Rocksteady zu. Schon das von Dr. Ring Ding produzierte Werk „Gepackt“ überraschte 2012 nicht nur mit feinem Vintage-Reggae-Klangbild, sondern auch erstmals mit deutschsprachigen Texten. Für die aktuelle Scheibe „Von Vorn“ hat sich das Kölner Quintett jetzt noch konsequenter in
Stellung gebracht: Die Songs tragen allesamt einen herrlich knarzigen Analog-Vibe, als hätte sich Jackie Mittoo mit den Aggrolites zu einer geheimen Session bei Duke Reid verabredet. Fett groovender „Boss Reggae“-Sound mit dominant flirrender Hammond-Orgel, und auch wenn Sänger Hanno Schattow stets souverän der Lässigkeit der Riddims folgt, schießen seine Texte auch gern mal scharf gegen Intoleranz und Rassismus, wo es not tut. - 19:10 Uhr: The toten Crackhuren im Kofferraum – Pop-Punk und Electroclash
Die Gang mit dem familienunfreundlichsten Namen im Pop-Betrieb hat ihr viertes Album veröffentlicht. „Gefühle“ macht das Leben im Plattenbau beautiful again, empowert das Verkacken, erzählt von Panikattacken und verweist Männer auf ihren Platz (Hobelbank). Nichts gegen Katzengold, Kaugummi-Autoamten-Grillz, Strass-Steinen auf der Beißschiene – aber was soll darüber hinaus das Anbeten von teurem Bling-Bling in der prekären Popszene? Den Crackhuren ist das jedenfalls zu blöd. Sie werten lieber die eigene Realität auf, singen mit Lower-Class-Bewusstsein und ehrlicher Freude „Ich bin zurück in der Gosse“. - 20:10 Uhr: Kafvka – Crossover und HipHop
Zusammen sind wir größer. Das neue Album von Kafvka ist das Ergebnis eines Kollektivgedankens. „Paroli“ sammelt seine Wut auf gesellschaftliche Missstände durch die Kraft und das Schaffen einer Vielzahl von Protagonist*Innen und erweist sich dadurch nicht nur als musikalisch vielfältigstes Werk der Berliner, sondern verkörpert gleichzeitig die Botschaft, dass man den Kampf gegen Rechts nur gemeinsam bestreiten kann. Die dritte Platte der Band entfaltet diese Idee in Songs, die sich immer deutlicher ihre Rap-Einflüsse einverleiben und so gleichzeitig die Grenzen alternativer Rockmusik infrage stellen. „Paroli“ ist der Soundtrack einer Gemeinschaft. Kafvka sind als Band nicht der Mittelpunkt einer Bewegung, sondern fungieren als treibendes Zahnrad in einem viel größeren Ganzen. - 21:10 Uhr: Malaka Hostel – Global Umpa World Music
Bereits seit den Anfängen im Jahr 2014 hat die Band Malaka Hostel den Ruf, mit abwechslungsreicher Musik und energiegeladenen Live-Shows das Publikum innerhalb kürzester Zeit zu elektrisieren und zum Tanzen, Lachen und nostalgischen Träumen zu bewegen. Folkloristisches, egal ob vom Balkan oder aus den Anden, findet seinen Platz – getragen von groovenden Beats, während die aus Trompeten und Mundharmonika bestehende Brass-Section lossprudelt. Da finden Ska, Polka, Balkan-Beats und Rockriffs genauso gut zusammen wie Gipsy-Swing, Folk oder griechischer Rebetiko. Wenn Malaka Hostel auftreten, reißen sie spielend die unsichtbare Mauer zwischen Band und Publikum nieder. Sie singen spanisch, deutsch, tschechisch oder englisch – Musik ist ihre „World Language“.
KiezKultur-Bühne im Biergarten Gretchen
- 15:00 Uhr: Dolphin Love – Indie-Pop
Hinter dem Künstlernamen Dolphin Love steckt eigentlich Constantin Kopp alias Coco. Er ist 23 Jahre alt und hat sich nach seinem Schulabschluss auf den Weg nach Australien gemacht, wo er die Zeit dazu nutzte, um sich musikalisch auszuprobieren und ein Demo nach dem anderen anzufertigen. Die Maxime dabei ist echte und authentische Kunst. Für Dolphin Love sind die Emotionen wichtiger als klassische Songwriting-Strukturen. Intuitiv bricht der damit Normen auf, obwohl dies gar nicht der primäre Anspruch ist. - 15:50 Uhr: Ottolien – Indie-Pop
Küsse und Rangeln – das Übliche. Aufgewachsen im Mischwald einer ostwestfälischen Provinz. Irgendwann im Golf 4 (Scheibe runter – Bässe hoch) ungebremst in die urbane Parallelwelt abgetaucht. Wenn man sich das als Musik vorstellt, dann ist das ungefähr Ottolien. Leonard, Singer/Songwriter mit Hang zu filigraner Akustikgitarre und Jonas, Rapper, Beat-Bastler und nächtelangen Sound-Schrauber. 2018 beschließen die beiden, dass zwei musikalische Vorlieben, zwei Sänger und zwei Charaktere eine energetische Basis zum Verschmelzen sind. Ausgecheckte elektronische Sounds, handgeklöppelte Beats mit einem Hauch Achtziger bilden den nach vorne treibenden fliegenden Teppich. Zwischen konkret-eingängigen Hooks und abstrakten Bildern, schaffen die beiden auch in ihren deutschen Texten eine hybride Mischung. Wer ihr folgt, findet lyrisch Einblicke ins Ottolien-Seelenleben aber immer auch Freiraum für eigene Gedankenspiele. - 17:00 Uhr: Nashi44 – Asian Berlin Pussy Power
Nashi44 steht für „Asian Berlin Pussy Power“. So nennt die talentierte MC aus Neukölln ihre Attitüde, die nicht nur für empowernden Rap steht, sondern sie auch zur Stimme vieler betroffener Personen macht. Die vietdeutsche Rapperin aus Berlin hat sich in den letzten Jahren mit Rap-Videos auf Instagram einen Namen gemacht. Im Frühjahr 2021 folgte dann das Release ihrer ersten Single „Aus der Pussy“. Die Antwort auf die Frage „Wo kommst du her?“ ist eine scharfe Kombination aus Sensibilisierung für anti-asiatischen Rassismus und vibendem Club-Banger. Auf ihrer neuen EP „Asia Box“ frontet sie, neben Punchlines über kulturelle Aneignung, auch misogyne Männer und verbindet so zwei für sie fundamental wichtige Themen. Mit ausdrucksstarken Zeilen sowie pointiertem Humor und jeder Menge Attitüde basht sie das Fetischisieren südostasiatischer Stereotypen und zeigt eindrucksvoll, wie schwere Themen auf tanzbaren Sounds funktionieren können. - 18:10 Uhr: Gast – New Wave und Elektro
Arrangements mit analogen New-Wave Sounds aus antiquarischer Elektronik, choralen Klangwänden und durchdachten deutschen Texten: sSchmerzvoll und ehrlich sind sie der rote Faden eines durchgehenden Konzepts, das eine Gast-Show in eine Reise verwandelt. Tanzen, während man weint. Die Band, das sind Tim und Linus. Alle Ideen und Texte entstehen in Regie der beiden. Die Musik basiert auf Klängen analoger Drum-Machines und Synthesizern aus den Achtzigerjahren. In der Szene ist Gast ein aufstrebender Newcomer und wird unter anderem in Playlists von Diffus und Untoldency gefeatured. - 19:20 Uhr: Wa22ermann – Female Rap & Trap
Was denn? Wa22er! Die junge Berliner Rapperin Wa22ermann wird den meisten bereits durch ihre TikTok-„For You”-Section bekannt sein. Doch spätestens nach ihren ersten Singles und einem überwältigenden Start in die Live-Saison spricht die gesamte Szene über die Newcomerin. Mit lässiger Selbstverständlichkeit und unverblümten Punchlines erzählt Wa22ermann in ihren Songs vom Berliner Alltag und scheut sich nicht, zwischen fetten 808-Bässen und synthetisch anmutenden Sound-Kulissen zu wechseln. Dabei muss die Kreuzbergerin kein überspitztes Image verkaufen, sondern besticht durch Authentizität. Ihr neuster Release „Gogos“ kombiniert erstmalig Jersey-Drill und Trap mit deutschen Texten. Berlin-Drill – geht das? Ganz nach dem Motto: „Ich mach, was ich will, wie türkische Ampeln“ lässt sich Wa22ermann davon nicht abhalten und schaut mit dieser Single über den Drink-Cup Rand hinaus. - 20:40 Uhr: Serpentin – Indie-Elektro
Die 26-jährige Sängerin, Songwriterin und Produzentin Serpentin konzentriert in ihrer Musik alles, was sich in ihr regt, und multipliziert jede dieser Regungen zu riesigen Indie-Elektro-Klangwelten. Lyrisch-kantige Texte erinnern an vergangene Zeiten und winden sich ihren Weg durch die intimsten Gedanken und Gefühle Serpentins. Ihre Musik lebt von düsterer Hoffnung, dem Gefühl, dass die Musik mit voller Kraft auf die Zuhörer*innen aufprallt, nur um sich dann in einer Umarmung um ihre Körper zu schlingen und einer Stimme, die die Melancholie des nächtlichen Sommer-Regens auf dem Heimweg aus dem Club in sich trägt.
Kinder-Bühne – Mittelgang
- 14:00 Uhr: Clown Lakis – Jux und Dollerei zum Kaputtlachen
Clown Lakis begeistert sein junges Publikum nicht nur gekonnt mit Jonglage, sondern zeigt auch weitere tolle Tricks aus seiner bunten Clownskiste. - 14:30 Uhr: Egon und die Treckerfahrer – Trecker-Rock für Kinder
Egon und die Treckerfahrer machen erdigen Trecker-Rock für Kinder. Das gelingt ihnen unnachahmlich mit norddeutschem Charme, Witz und einem guten Schuss Punk-Appeal. Dabei covern sie bekannte Musikstücke (klassische und moderne Kinderlieder, Rocksongs und Volkslieder), die eingebettet in eine witzige Abenteuergeschichte auf der Bühne präsentiert werden. Egon und seine Treckerfahrer agieren dabei verkleidet als Dorfbewohner*innen aus „Fedderwardersiel“, einem Küstenort an der Nordsee. Es ist ein Riesenspaß, die Lieder und Geschichten über Pirat*innen, Tiere und die Held*innen ihrer Kindheit in diesem neuen Gewand zu hören. - 15:30 Uhr: Clown Lakis – Jux und Dollerei zum Kaputtlachen
Clown Lakis begeistert sein junges Publikum nicht nur gekonnt mit Jonglage, sondern zeigt auch weitere tolle Tricks aus seiner bunten Clownskiste. - 16:00 Uhr: Johnny Karacho – Punkrock für Kids
Jonny Karacho lässt es krachen und ermöglicht das „Pogen“ zu Kinderliedern. Dem diplomierten Sozialarbeiter und Vater erging es wie Millionen anderen Eltern vor ihm auch. Kaum ist das Kind auf der Welt, verstauben die eigenen Platten im Regal, und fortan tönen aus den Boxen nur „Wer will fleißige Handwerker sehen?“ und „Wer hat die Kokosnuss geklaut?“ Wo früher Jonny Ramones, Fat Mikes oder Tim Armstrongs raue Stimmen durchs Wohnzimmer krähten, trällern nun pädagogisch wertvolle Kindermusiker um die Wette. „Das kann so nicht weiter gehen“, schreit Jonny Karacho und greift sich die Gitarre. Mit einer Mischung aus Folk, Ska, Pop und Punk erschafft er Songs, die eine neue Note in der Kindermusik-Landschaft setzen. Wild, witzig, frech und liebevoll,
das ist Jonny Karacho, das ist Punkrock für Kids. - 17:00 Uhr: Clown Lakis – Jux und Dollerei zum Kaputtlachen
Clown Lakis begeistert sein junges Publikum nicht nur gekonnt mit Jonglage, sondern zeigt auch weitere tolle Tricks aus seiner bunten Clownskiste.
Quelle: Pressemitteilung Kulturzentrum Faust