Hannover und kargah: Gemeinsames Projekt House of Resources

Ferdos Mirabadi und Belit Onay
Ferdos Mirabadi und Oberbürgermeister Belit Onay

Mit 290.000 Euro Fördermitteln des Bundes setzt die Landeshauptstadt Hannover gemeinsam mit dem Verein kargah e. V. das Integrationsprojekt um. Das „House of Resources Hannover“, das am 1. April gestartet ist, hat eine Laufzeit von 21 Monaten und zielt darauf ab, Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte den Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe zu erleichtern. Das Förderprogramm House of Resources wurde 2016 bundesweit vom BAMF gestartet und bis zur Insolvenz im Spätsommer 2024 vom MiSO-Netzwerk Hannover e.v. durchgeführt. Dem Vernehmen nach war das finanzielle Desaster bei MiSO eng mit einer mangelhaften Bewirtschaftung der BAMF-Fördermittel verknüpft.

Für das Jahr 2025 stellt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zunächst rund 101.000 Euro bereit. Projektträger ist kargah e. V., eine der größten transkulturellen Organisationen in Niedersachsen. Der Verein mit Sitz auf dem Faustgelände in Linden-Nord übernimmt die Umsetzung des Vorhabens. Die Stadt selbst investiert zusätzlich rund 35.000 Euro in die Projektleitung und -begleitung.
Ein besonderer Bestandteil des Projekts ist die sogenannte Kleinprojektförderung. Damit werden kleinere migrantische Gruppen unterstützt, die eigene Ideen für ehrenamtliches Engagement entwickeln möchten. Gerade diesen Initiativen fehlen oft die nötigen Mittel, um Projekte eigenständig umzusetzen.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay betont die Bedeutung der Förderung: „Wir freuen uns sehr über die Mittel vom BAMF, um die wichtige Integrationsarbeit von kargah e. V. für Hannover zu unterstützen und deren Fortführung sicherzustellen. Das ist ein wichtiges Signal und ein Bekenntnis für Teilhabe.“
Die Unterstützung kommt auch vor dem Hintergrund früherer Kürzungen: Integrationsangebote mussten aufgrund politischer Entscheidungen teilweise ausgesetzt werden. Nun erhalten engagierte Gruppen wieder eine Perspektive.
Ferdos Mirabadi, Koordinatorin bei kargah e. V., sieht im Projekt einen wichtigen Schritt für die Stadt: „Wir freuen uns über die Unterstützung und übernehmen gerne übergangsweise das Projekt ‚House of Resources‘, damit Kleinprojektförderungen weiter bestehen. Für 2026 wünschen wir uns ein neues Netzwerk migrantischer Organisationen, das die Umsetzung übernimmt.“
Das Projekt zahlt unmittelbar auf die Teilhabestrategie „WIR2.0“ der Stadt Hannover ein, die sich für eine inklusive Einwanderungsgesellschaft einsetzt. Immerhin haben 43 Prozent der Einwohner Hannovers eine familiäre Migrationsgeschichte – das Projekt soll ihnen mehr Sichtbarkeit, Unterstützung und Anerkennung bieten.

YouTube-Film zu House of Resources

Wolfgang Becker und Martin Tönnies haben bei den Beteiligten nachgefragt

Street Life Kiosk
Street Life Kiosk
Limmerstraße 39
30451 Hannover
Linden-Nord

Quelle: PM Stadt Hannover

Bildnachweis: LH Hannover

1 Gedanke zu „Hannover und kargah: Gemeinsames Projekt House of Resources“

  1. Neues Projekt fängt nur 1/5 der Kürzungssumme von kargah auf
    Gemeinsam mit der Stadt Hannover widmet sich kargah neuen Aufgaben im Projekt „House of Resources“. Für die dringend benötigte Beratung von Geflüchteten und Menschen ohne Papiere, für
    Sprachmittlung und Kulturarbeit fehlt weiterhin das Geld!
    Die Landeshauptstadt Hannover beauftragt kargah e.V. bei der Umsetzung des Projektes „House of Resources“ und damit, migrantische Initiativen in Hannover stärker zu vernetzen und zu beraten. Ziel ist es eine bessere Infrastruktur für migrantische Selbstorganisation und Initiativen beim Aufbau und der Umsetzung eigener Projekte zu unterstützen. kargah übernimmt die Beratung der Vereine übergangsweise, bis ein neues Netzwerk für Migrant*innenorganisationen in Hannover gegründet ist. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und das Vertrauen der Stadtverwaltung“, unterstreicht Ferdos Mirabadi, Koordinatorin bei kargah e.V.
    Richtigstellung der Berichterstattung
    Leider fehlen in der bisherigen Presseberichterstattung über das Projekt wichtige Zahlen, so dass ein falscher Eindruck entsteht: kargah erhält nicht 290.000 €. Dieses Geld bekommt die Landeshauptstadt Hannover vom Bund. Die Stadt leitet kargah zunächst für 2025 rund 86.000 € für die konkrete Projektumsetzung weiter. Zusätzlich werden 15.000 € für die Projekte anderer migrantischer Initiativen aufgewendet.
    kargah weiterhin von Konsequenzen der Kürzungen betroffen – Personal entlassen
    Trotz des neuen Projektes sind nur gut 1/5 der bei uns gekürzten Summe (408.000 €) aufgewogen. kargah befindet sich weiterhin in einer finanziell prekären Lage. Vier Personen musste kargah nach Streichungen der städtischen Förderungen bereits entlassen. Durch die Streichung von 4/5 der städtischen Beratungsarbeit sowie der gesamten Kulturarbeit kann die Zielgruppe in Zukunft längst nicht mehr in dem Maß unterstützt werden, wie es nötig ist. Das betrifft 400 Menschen, die die Geflüchtetenberatung in Anspruch genommen hätten sowie den Wegfall von 30 Veranstaltungen im Bereich Kultur.
    Die Kooperation ist eine wichtige, aber kurzfristige Absicherung für den Verein. „Wir hoffen, dass das Projekt House of Resources auch dazu führt, dass die transkulturellen und (post-) migrantischen Vereine in Hannover insgesamt gestärkt werden und das sich diese Akteur*innen in Zeiten des Rechtsrucks und Erstarken von Rassismus noch besser vernetzen und verstärkt mit einer gemeinsamen Stimme sprechen“, macht Peyman Javaher-Haghighi, Koordinator bei kargah e.V., deutlich.

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  1. Neues Projekt fängt nur 1/5 der Kürzungssumme von kargah auf
    Gemeinsam mit der Stadt Hannover widmet sich kargah neuen Aufgaben im Projekt „House of Resources“. Für die dringend benötigte Beratung von Geflüchteten und Menschen ohne Papiere, für
    Sprachmittlung und Kulturarbeit fehlt weiterhin das Geld!
    Die Landeshauptstadt Hannover beauftragt kargah e.V. bei der Umsetzung des Projektes „House of Resources“ und damit, migrantische Initiativen in Hannover stärker zu vernetzen und zu beraten. Ziel ist es eine bessere Infrastruktur für migrantische Selbstorganisation und Initiativen beim Aufbau und der Umsetzung eigener Projekte zu unterstützen. kargah übernimmt die Beratung der Vereine übergangsweise, bis ein neues Netzwerk für Migrant*innenorganisationen in Hannover gegründet ist. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und das Vertrauen der Stadtverwaltung“, unterstreicht Ferdos Mirabadi, Koordinatorin bei kargah e.V.
    Richtigstellung der Berichterstattung
    Leider fehlen in der bisherigen Presseberichterstattung über das Projekt wichtige Zahlen, so dass ein falscher Eindruck entsteht: kargah erhält nicht 290.000 €. Dieses Geld bekommt die Landeshauptstadt Hannover vom Bund. Die Stadt leitet kargah zunächst für 2025 rund 86.000 € für die konkrete Projektumsetzung weiter. Zusätzlich werden 15.000 € für die Projekte anderer migrantischer Initiativen aufgewendet.
    kargah weiterhin von Konsequenzen der Kürzungen betroffen – Personal entlassen
    Trotz des neuen Projektes sind nur gut 1/5 der bei uns gekürzten Summe (408.000 €) aufgewogen. kargah befindet sich weiterhin in einer finanziell prekären Lage. Vier Personen musste kargah nach Streichungen der städtischen Förderungen bereits entlassen. Durch die Streichung von 4/5 der städtischen Beratungsarbeit sowie der gesamten Kulturarbeit kann die Zielgruppe in Zukunft längst nicht mehr in dem Maß unterstützt werden, wie es nötig ist. Das betrifft 400 Menschen, die die Geflüchtetenberatung in Anspruch genommen hätten sowie den Wegfall von 30 Veranstaltungen im Bereich Kultur.
    Die Kooperation ist eine wichtige, aber kurzfristige Absicherung für den Verein. „Wir hoffen, dass das Projekt House of Resources auch dazu führt, dass die transkulturellen und (post-) migrantischen Vereine in Hannover insgesamt gestärkt werden und das sich diese Akteur*innen in Zeiten des Rechtsrucks und Erstarken von Rassismus noch besser vernetzen und verstärkt mit einer gemeinsamen Stimme sprechen“, macht Peyman Javaher-Haghighi, Koordinator bei kargah e.V., deutlich.

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