Ein Humboldtschüler in den Kriegs- und Nachkriegsjahren

Klassenfoto 1999
Klassenfoto 1999 vor dem Eingang der alten Schule in der Beethovenstraße anlässlich des goldenen Abiturs. In der vorderen Reihe (2. v. r.) Werner Spieker

Mit den Auszügen aus den Erinnerungen des Humboldtschülers Werner Spieker hat das Digitale Stadtteilarchiv Linden-Limmer (DISTA LL) weitere lesenswerte Beiträge zum Leben in Linden während des Zweiten Weltkriegs und in den Nachkriegsjahren veröffentlicht. Spiekers Berichte behandeln die Zeit von 1939 bis 1949.

Aufgewachsen ist der 1929 geborene Werner Spieker im Klewergarten. Er besucht zunächst die Bürgerschule 47 (heute Grundschule am Lindener Markt) und wechselt mit zehn Jahren an das Gymnasium Humboldtschule, damals noch in der Beethovenstraße. Anschaulich schildert er, was sich durch den schon kurz danach beginnenden Krieg im Schul- und im Alltagsleben verändert. Um die Humboldtschüler vor den zunehmenden Bombenangriffen zu schützen, werden sie mit der Kinderlandverschickung in den Harz evakuiert.

Zurückgekehrt nach Linden im Herbst 1944 wohnt er mit Mutter und kleiner Schwester in der Limmerstraße 2D. Bei Fliegeralarm müssen sie in den nahen Bunker in der Rampenstraße flüchten. Als das Haus in der Limmerstraße am 25. März 1945, also nur ein paar Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner, von einer Fliegerbombe getroffen wird, versucht der 16-jährige Schüler wenigstens noch die Nähmaschine der Mutter aus den Flammen zu retten.

Zu welchen kreativen Ideen Jugendliche in der Nachkriegszeit fähig waren, wird am Beispiel von Spiekers Umgang mit den Amerikanern und später den Briten deutlich.

Obwohl die Erinnerungen spannend zu lesen sind, machen sie vor allem nachdenklich angesichts eines Krieges in unmittelbarer Nähe.

DISTA LL: Hier die Erinnerung Spiekers weiterlesen

Bildnachweis: Digitales Stadtteilarchiv, Dietmar Franke