Drogenhandel am Ihmeufer – Anwohner sind verunsichert

Bänke am nördlichen Ende der Stärkestraße
Offener Drogenhandel am nördlichen Ende der Stärkestraße

„Besonders erschreckend ist, dass die Dealer keinerlei Scheu mehr haben. Punkt-Linden berichtete. Selbst wenn wir mit unseren Kindern dort vorbeigehen, halten sie ihre Beutel mit – nach Augenschein – deutlich über 100 Gramm Marihuana offen in der Hand. Zudem wird direkt in der Nähe von Kinderspielplätzen und Kindereinrichtungen wie der Kita Stärkestraße konsumiert – etwas, das rechtlich nicht erlaubt und gesellschaftlich absolut inakzeptabel ist“, schrieb ein Bürger aus der Ottenstraße unlängst an Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube und den Stadtbezirksrat Linden-Limmer.

Dauerhaftes Gefühl der Unsicherheit

Die bisherige Praxis, alle paar Monate Polizeieinsätze durchzuführen, reiche nicht aus. Oft säßen die Händler schon eine halbe Stunde später wieder an derselben Stelle. Für Anwohner:innen, Spaziergänger:innen und insbesondere Familien entstehe so ein dauerhaftes Gefühl der Unsicherheit, heißt es weiter im Mailschreiben des Anwohners vom 8. September: „Wie gedenken Stadtverwaltung und Polizei in Zukunft mit diesem Problem umzugehen? Ist geplant, verstärkt und dauerhaft gegen den offenen Drogenhandel im Bereich Ihme-Ufer vorzugehen?“

Über das Schreiben des Bürgers mit diesen Fragen hat Bürgermeister Grube umgehend den Bezirksrat, das Stadtbezirksmanagement, den Drogenbeauftragten sowie die zuständigen städtischen Dezernate informiert. „Ich habe darum gebeten, sich des Problems anzunehmen und die Polizei und ggf. den Ordnungsdienst zu informieren und zu Maßnahmen zu motivieren“, so Grube gegenüber Punkt-Linden.

Zahnärzte am Küchengarten
Zahnärzte am Küchengarten
Limmerstraße 15
30451 Hannover

Mittlerweile ist eine erste Antwort eingegangen

„Wir danken Ihnen daher, dass Sie dieses Thema an uns herangetragen haben – insbesondere mit Blick auf die Sicherheit von Kindern, die uns allen ein besonderes Anliegen ist, sind Hinweise aus der Bevölkerung für uns wichtig, damit wir gemeinsam mit unseren Sicherheitspartner*innen erforderliche Maßnahmen abstimmen können“, antwortete dem Bürger Simone Ruff, Leiterin des städtischen Fachbereichs Öffentliche Ordnung.

Es handele sich „um einen bekannten Kriminalitätsschwerpunkt, an dem bereits polizeiliche Schwerpunktkontrollen durchgeführt werden,“ schreibt Ruff am 23. September 2025. Bisher gäbe es allerdings keine Erkenntnisse dazu, dass Drogen auf Spielplätzen vergraben werden. „Falls Sie solche Beobachtungen machen, wenden Sie sich bitte unmittelbar an die Polizei.“

Bürger*innen sollen Beobachtungen zu „Unordnungszuständen“ mitteilen

Strandleben Mauer
Strandleben Mauer

Der städtische Ordnungsdienst bestreife das Ihmeufer im Rahmen der Kooperation Linden-Nord ebenfalls in unregelmäßigen Abständen, in den Sommermonaten jedes Wochenende. Er wirke durch seine Präsenz einerseits präventiv, bei konkreten Feststellungen von Unordnungszuständen (nicht Straftaten) allerdings auch repressiv.
„Wir führen zudem anlassbezogene Kontrollen durch. Sollten Sie oder andere Anwohner*innen daher (erneut) Beobachtungen zu Unordnungszuständen wie Lärm oder Verstöße gegen die öffentliche Ordnung machen, bitten wir Sie, uns diese unmittelbar mitzuteilen“, so Ruff weiter. „Wir danken Ihnen nochmals für Ihr Engagement und Ihr Verantwortungsbewusstsein. Ihre Aufmerksamkeit trägt dazu bei, dass wir gemeinsam die Sicherheit und Ordnung im Stadtteil stärken können.“

Es wird „gedealt, was das Zeug hält“

In Sozialen Medien läuft derweil ein intensiver Austausch über die Drogendealer in Linden-Nord.

“Ich wohne hier direkt an der Ihme, zwischen Justus-Garten-Brücke und Spinnereibrücke. Hinterm Haus wird gedealt, was das Zeug hält. Offen und scheinbar ohne Angst und Scheu,“ schreibt etwa die Lindenerin Michaela bei „nebenan.de“. „Übergaben an Konsumenten kann man täglich beobachten. Auch habe ich schon oft beobachtet, dass einer von den Dealern in einer großen Plastik-Einkaufstüte Cannabis (o.ä.) in kleinen Tütchen abgepackt, auf einen Tisch schüttet und alle anderen sich was wegnehmen, dann weggehen und wo verstecken. Einfach so.
Und die scheinen sich so sicher zu sein. Die schauen sich nicht mal um. Hin und wieder werden Dealer auch von der Polizei mitgenommen – aber spätestens am nächsten Tag sind sie wieder da und dealen weiter. Ich habe seit Jahren nicht den Eindruck, dass sich auch nur ein bisschen was verändert hat. Für mich ist und bleibt das befremdlich. Ich frage mich schon oft, ob die Polizei hier bereits aufgegeben hat?“

Bildnachweis: Redaktion

2 Gedanken zu „Drogenhandel am Ihmeufer – Anwohner sind verunsichert“

  1. Die Polizei wird regelmäßig angerufen und es wird auch regelmäßig über die „Missstände“ informiert und das nicht nur von einer Person. Es entsteht der Eindruck, so wurde es mir auch am Telefon gesagt, solange nichts passiert, könnte auch die Polizei nichts machen. Was muss passieren? Ich selber würde beschimpft und bedroht „ich soll mich verp…“ alte Sch…. Aber hey, so ein wenig dealen…. Bei einer persönlichen Info beim Butjerfest wurde über die Besorgnis gelacht. Na denn, was gehe ich denn auch keinen anderen Weg, habe ich doch selber Schuld‼️ Ist das tatsächlich das Motto? Wie wäre es mal mit Zivilstreife anstatt Pferde oder Auto? Der Handy-Funk unter den Dealern ist schneller und das weiß die Polizei auch. Die Mitbürgerinnen einfach mal ernst nehmen, wie wäre es damit. Bin dort übrigens täglich unterwegs.

    Antworten
  2. Wir saßen einmal auf der Parkbank Velvetplatz, Vater, Mutter, Kind (4) und ein Herr kam zu uns und buddelte direkt bei uns eine Tüte Verkaufsware aus dem Busch vor der Bank. Das könnte das Kind mit der Schaufel auch machen und sich über den Schatz freuen. Unheimlich! Unsicher! Von Menschenkacke auf dem Bolzer Velvetplatz mal ganz abgesehen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

2 Gedanken zu „Drogenhandel am Ihmeufer – Anwohner sind verunsichert“

  1. Die Polizei wird regelmäßig angerufen und es wird auch regelmäßig über die „Missstände“ informiert und das nicht nur von einer Person. Es entsteht der Eindruck, so wurde es mir auch am Telefon gesagt, solange nichts passiert, könnte auch die Polizei nichts machen. Was muss passieren? Ich selber würde beschimpft und bedroht „ich soll mich verp…“ alte Sch…. Aber hey, so ein wenig dealen…. Bei einer persönlichen Info beim Butjerfest wurde über die Besorgnis gelacht. Na denn, was gehe ich denn auch keinen anderen Weg, habe ich doch selber Schuld‼️ Ist das tatsächlich das Motto? Wie wäre es mal mit Zivilstreife anstatt Pferde oder Auto? Der Handy-Funk unter den Dealern ist schneller und das weiß die Polizei auch. Die Mitbürgerinnen einfach mal ernst nehmen, wie wäre es damit. Bin dort übrigens täglich unterwegs.

    Antworten
  2. Wir saßen einmal auf der Parkbank Velvetplatz, Vater, Mutter, Kind (4) und ein Herr kam zu uns und buddelte direkt bei uns eine Tüte Verkaufsware aus dem Busch vor der Bank. Das könnte das Kind mit der Schaufel auch machen und sich über den Schatz freuen. Unheimlich! Unsicher! Von Menschenkacke auf dem Bolzer Velvetplatz mal ganz abgesehen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar