
„Besonders erschreckend ist, dass die Dealer keinerlei Scheu mehr haben. Punkt-Linden berichtete. Selbst wenn wir mit unseren Kindern dort vorbeigehen, halten sie ihre Beutel mit – nach Augenschein – deutlich über 100 Gramm Marihuana offen in der Hand. Zudem wird direkt in der Nähe von Kinderspielplätzen und Kindereinrichtungen wie der Kita Stärkestraße konsumiert – etwas, das rechtlich nicht erlaubt und gesellschaftlich absolut inakzeptabel ist“, schrieb ein Bürger aus der Ottenstraße unlängst an Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube und den Stadtbezirksrat Linden-Limmer.
Dauerhaftes Gefühl der Unsicherheit
Die bisherige Praxis, alle paar Monate Polizeieinsätze durchzuführen, reiche nicht aus. Oft säßen die Händler schon eine halbe Stunde später wieder an derselben Stelle. Für Anwohner:innen, Spaziergänger:innen und insbesondere Familien entstehe so ein dauerhaftes Gefühl der Unsicherheit, heißt es weiter im Mailschreiben des Anwohners vom 8. September: „Wie gedenken Stadtverwaltung und Polizei in Zukunft mit diesem Problem umzugehen? Ist geplant, verstärkt und dauerhaft gegen den offenen Drogenhandel im Bereich Ihme-Ufer vorzugehen?“
Über das Schreiben des Bürgers mit diesen Fragen hat Bürgermeister Grube umgehend den Bezirksrat, das Stadtbezirksmanagement, den Drogenbeauftragten sowie die zuständigen städtischen Dezernate informiert. „Ich habe darum gebeten, sich des Problems anzunehmen und die Polizei und ggf. den Ordnungsdienst zu informieren und zu Maßnahmen zu motivieren“, so Grube gegenüber Punkt-Linden.
Mittlerweile ist eine erste Antwort eingegangen
„Wir danken Ihnen daher, dass Sie dieses Thema an uns herangetragen haben – insbesondere mit Blick auf die Sicherheit von Kindern, die uns allen ein besonderes Anliegen ist, sind Hinweise aus der Bevölkerung für uns wichtig, damit wir gemeinsam mit unseren Sicherheitspartner*innen erforderliche Maßnahmen abstimmen können“, antwortete dem Bürger eine Mitarbeiterin des Fachbereichs Öffentliche Ordnung. Es handele sich „um einen bekannten Kriminalitätsschwerpunkt, an dem bereits polizeiliche Schwerpunktkontrollen durchgeführt werden,“ schreibt diese am 23. September 2025. Bisher gäbe es allerdings keine Erkenntnisse dazu, dass Drogen auf Spielplätzen vergraben werden. „Falls Sie solche Beobachtungen machen, wenden Sie sich bitte unmittelbar an die Polizei.“
Bürger*innen sollen Beobachtungen zu „Unordnungszuständen“ mitteilen

Der städtische Ordnungsdienst bestreife das Ihmeufer im Rahmen der Kooperation Linden-Nord ebenfalls in unregelmäßigen Abständen, in den Sommermonaten jedes Wochenende. Er wirke durch seine Präsenz einerseits präventiv, bei konkreten Feststellungen von Unordnungszuständen (nicht Straftaten) allerdings auch repressiv.
„Wir führen zudem anlassbezogene Kontrollen durch. Sollten Sie oder andere Anwohner*innen daher (erneut) Beobachtungen zu Unordnungszuständen wie Lärm oder Verstöße gegen die öffentliche Ordnung machen, bitten wir Sie, uns diese unmittelbar mitzuteilen“, so die Mitarbeiterin weiter. „Wir danken Ihnen nochmals für Ihr Engagement und Ihr Verantwortungsbewusstsein. Ihre Aufmerksamkeit trägt dazu bei, dass wir gemeinsam die Sicherheit und Ordnung im Stadtteil stärken können.“
Es wird „gedealt, was das Zeug hält“
In Sozialen Medien läuft derweil ein intensiver Austausch über die Drogendealer in Linden-Nord.
“Ich wohne hier direkt an der Ihme, zwischen Justus-Garten-Brücke und Spinnereibrücke. Hinterm Haus wird gedealt, was das Zeug hält. Offen und scheinbar ohne Angst und Scheu,“ schreibt etwa die Lindenerin Michaela bei „nebenan.de“. „Übergaben an Konsumenten kann man täglich beobachten. Auch habe ich schon oft beobachtet, dass einer von den Dealern in einer großen Plastik-Einkaufstüte Cannabis (o.ä.) in kleinen Tütchen abgepackt, auf einen Tisch schüttet und alle anderen sich was wegnehmen, dann weggehen und wo verstecken. Einfach so.
Und die scheinen sich so sicher zu sein. Die schauen sich nicht mal um. Hin und wieder werden Dealer auch von der Polizei mitgenommen – aber spätestens am nächsten Tag sind sie wieder da und dealen weiter. Ich habe seit Jahren nicht den Eindruck, dass sich auch nur ein bisschen was verändert hat. Für mich ist und bleibt das befremdlich. Ich frage mich schon oft, ob die Polizei hier bereits aufgegeben hat?“
Mit großem Interesse habe ich die Berichterstattung über Herrn Grubes Antwort auf den offenen Brief eines besorgten Lindeners zum Thema Drogenhandel am Ihmeufer gelesen. Ich kann die Sorge von Anwohner*innen, die sich in ihrem Wohnumfeld mehr Sicherheit und das Gefühl, dass sich die Politik um ihre Sorgen kümmert, verstehen. Es ist richtig und wichtig, dass Sie diese Sorgen ernst nehmen und das Thema nicht bagatellisieren.
Gleichzeitig möchte ich ebenfalls meine Sorgen als Lindener Bürger zu bedenken geben: Das, was
sich am Ihmeufer abspielt, ist maßgeblich ein soziales Problem – und nur bedingt ein polizeiliches.
Menschen, die dort mit Drogen handeln oder konsumieren, sind selten einfach nur „Kriminelle“.
Häufig stehen dahinter zum Beispiel soziale Notlagen, Flucht- und Migrationserfahrungen,
Perspektivlosigkeit oder psychische Belastungen. Wenn wir darauf vor allem mit Kontrolle und
Ordnung reagieren, behandeln wir Symptome – aber nicht die sozialen und politischen Ursachen.
Stattdessen braucht es sozialarbeiterische Präsenz vor Ort: Streetworker, aufsuchende Sozialarbeit,
Angebote der Drogen- und Jugendhilfe, aber auch Räume, in denen Anwohnerinnen, Konsument:innen etc. miteinander ins Gespräch kommen können. Viele Konflikte im öffentlichen Raum entstehen nicht aus Bosheit, sondern aus fehlender Kommunikation und gegenseitigem Unverständnis.
Ich halte es außerdem grundsätzlich für problematisch, wenn öffentliche Debatten über Situationen wie am Ihmeufer vor allem über den Begriff der „Sicherheit“ geführt werden. Denn dieser Diskurs verschiebt die Perspektive: Er erzeugt schnell das Gefühl, dass bestimmte Menschen per se eine Bedrohung darstellen – und öffnet damit ungewollt die Tür für rassistisch grundierte Deutungen.
Ein Beispiel dafür liefert die Berichterstattung selbst: In der ursprünglichen Version des Artikels auf
Punkt-Linden war von „Schwarzafrikanern“ die Rede – ein Begriff, der erst nach massiver Kritik in den
Kommentaren geändert wurde. Dieser Begriff stammt aus einem kolonialen Sprachgebrauch, in dem
Schwarze Menschen vor allem als homogene, „fremde“ Masse beschrieben wurden. Er blendet die
Vielfalt afrikanischer Identitäten aus und reduziert Menschen auf Hautfarbe und Kontinent – ein
Muster, das koloniale Denkmuster bis heute fortschreibt.
Ich unterstelle weder dem Verfasser des ersten Briefes noch Ihnen oder dem Autor des Punkt-Linden
Artikels rassistische Absichten. Aber wir alle bewegen uns in Denkmustern, die in unserer Gesellschaft
tief verankert sind. Gerade deshalb ist es so wichtig, wachsam zu bleiben, wie wir über Sicherheit,
Ordnung und Zugehörigkeit sprechen.
Denn oft ist weniger die Herkunft der Menschen entscheidend, sondern ihre soziale Rolle und die
Situation, in der sie wahrgenommen werden. Es ist nachvollziehbar, dass die Präsenz von
„Männergruppen“ an unbeleuchteten Orten bspw. am Ihmeufer ein Gefühl der Unsicherheit auslösen
kann. Aber es ist etwas anderes, als von „afrikanischen Männern“ oder gar „Schwarzafrikanern“ zu
sprechen, wie dies im Diskurs bei Punkt-Linden geschah. Sprache prägt Wahrnehmung und
Wahrnehmung beeinflusst Politik.
Ich wünsche mir daher, dass der Bezirk gemeinsam mit den Anwohner*innen Sozialträgern und der
Stadtverwaltung Wege findet, die über reine Ordnungspolitik hinausgehen. Es geht nicht darum,
Zuständigkeiten zu verschieben, sondern darum, Verantwortung breiter zu denken. Sicherheit
entsteht nicht nur durch Kontrolle, sondern durch Vertrauen, Begegnung und Beziehung.
Zahlreiche Studien zeigen, dass rein ordnungs- oder polizeipolitische Maßnahmen in offenen
Drogenszenen meist nur kurzfristige Effekte erzielen und Probleme eher verlagern als lösen.
Nachhaltige Verbesserungen entstehen dort, wo Sicherheit breiter verstanden wird – als
Zusammenspiel aus sozialer Stabilität, Vertrauen, Prävention und Teilhabe. Forschung aus der
Kriminalitäts- und Stadtsoziologie belegt, dass solche integrativen Ansätze, die Polizei, Sozialarbeit,
Stadtgestaltung und Anwohnerschaft gemeinsam einbeziehen, langfristig wirksamer sind als reine
Kontrollstrategien. Ein moderner Sicherheitsbegriff muss daher nicht nur vor Gefahr schützen, sondern auch soziale Beziehungen stärken.
Viele hier in Linden-Nord sagen, dass der Verkauf von Cannabis ein Stück weit hier zum Statteil und zum freien Lebensgefühl gehört.
Und ein bisschen ist das vielleicht sogar so und ja auch schön, wenn nicht alles so ganz genau genommen wird.
Wegen mir soll jeder ab und zu seinen Joint rauchen, wenn er das braucht.
Aber irgendwo muss es auch Grenzen haben. Und die werden hier, meinem Erleben nach, seit einiger Zeit deutlich überschritten.
Die Dealer sind teilweise deutlich aggressiver und auch mehr geworden.
Im Sommer standen hier oft 15-20 von ihnen am Ende der Kochstraße.
Wenn man als Anwohner zur Ihme möchte, muss man mitten durch die Dealer und teils auch süchtigen Konsumenten durch.
Es gibt darunter sehr distanzlose Konsumenten.
Und angenehm ist es auch nicht, wenn man so eng da durch muss und teilweise von den Dealern dann von oben bis unten gemustert wird.
Ich muss mich immer dazu ermahnen keinen von den Dealern anzusehen, weil dann gleich einer auf mich zukommt um zu fragen, ob ich was möchte.
Und als ich ein Stück weg war, mein Handy klingelte und ich es in die Hand nahm, wurde ich angesbrüllt: „No Foto! No Foto!“
Auch Touristen ist das schon passiert, habe ich gesehen.
Das heißt, man muss hier schon einen Verhaltenskodex kennen und einhalten um sich bewegen zu können.
Eine ältere Frau, die hier wohnt, bekam letztens am Ausgang einen Anruf.
Sie hat sich am Eingang zum Haus auf ein Mäuerchen und wurde dort von einem Dealer bedroht.
Es gab einen Zeugen, es kam die Polizei, aber da die ältere Frau sich nicht getraut hat Anzeige zu erstatten, veräuft das natürlich im Sande.
Aber das würde sich kaum eine Frau hier im Haus trauen. Wir kennen die Dealer vom Sehen und sie kennen uns.
Am Ende der Stärkestraße ist nicht nur ein Spielplatz, sondern auch eine Kita.
Direkt daneben gehen die Dealer ihren Geschäften nach, oder tauschen Tütchen mit Cannabis (und auch anderen Drogen) aus, es halten sich Konsumenten dort auf die Cannabis rauchen…
Ich dachte, dass das im Umkreis von Spielplätzen und Kitas nicht sein darf.
Mich irritiert das schon.
Zum Thema Polizei:
Also wir hier im Haus bekommen die Auskunft von der Polizei, dass sie um die Problematik hier wissen, aber keine Leute haben um dagegen vorzugehen.
Ich rufe da schon nicht mehr an, wenn ich was beobachte, weil es meist nicht „schlimm genug“ ist um wen zu schicken, weil „die Polizei eben zu wenig Leute hat“. Und wenn sie erst nach einer Stunde kommen, dann ist doch alles schon wieder vorbei, die Dealer weg, wurden gewarnt…
Ich denke, dass das die Dealer auch wissen und sich deshalb augenscheinlich auch immer sicherer fühlen. Sie sehen sich bei Deals oft nicht mal mehr um.
Vor ein paar Wochen habe ich beobachtet wie ein Grüppchen Dealer eine größere Tüte Cannabis dabei hatte. Sie standen um ein Handy herum und wogen tatsächlich das Cannabis ab und verpackten es in kleine Tütchen.
Ich lief nur durch den Keller und konnte das offen beobachten.
Ja, die Polizei kommt, aber immer erst wenn es eskaliert.
Vor ein paar Wochen waren hier in einer Woche 6 größere Einsätze der Polizei – tagsüber und nachts – mit Verfolgungsjagden, Geschrei, usw..
Davon steht nie etwas in der Zeitung.
Auch nicht, dass hier immer wieder ältere Leute um ihr Geld gebracht werden, wenn ihnen scheinbar freundlich die Haustür aufgehalten wird und dabei Geldbeutel, Handy, usw. entwendet werden…
Vor der Teillegalisierung gab es oft Razzien, man sah immer wieder Polizei mit Spürhunden,…
Diesen Sommer sah ich davon NICHTS.
Es geht nicht nur um das Dealen an sich, sondern auch um die Kriminaltität drum herum, weshalb die Anwohner hier Angst haben und auch vor Einbruch der Dunkelheit in ihren Wohnungen sein wollen.
Jetzt wird es Winter. Da sind die Tage dann kurz…
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht was es zu diesem Thema zu diskutieren gibt. Fakt ist: „die“ machen dort seit sehr langer Zeit was sie(!) wollen. In vollem Umfang, und so offensichtlich, das man sich wirklich fragen muss, warum die Polizei nicht eingreift …
Mir ist unverständlich, was an dem Artikel „komisch“ sein soll, wie es Thomas kommentierte. Mein Text berichtet von einem Lindener Bürger, dem die Dealer am Ihmeufer Sorgen machen und der sich deshalb hilfesuchend an den Bezirksbürgermeister gewandt hatte. Soweit die Fakten und die Ausgangslage. Dass ich in der ersten Version im Vorspann des Artikels die Bezeichnung „Schwarzafrikaner“ gewählt hatte, ist u.a. bei nebenan.de als „Rassismus“ bzw, „Bild-Zeitungs-Stil“ kritisiert worden. Daraufhin haben wir diese Bezeichnung auf der Website umgehend gelöscht. Mich hat dieser shitstorm in den Sozialen Medien sehr betroffen gemacht. Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Rassist bin. Es muss erlaubt sein, über die mit Drogen dealenden „People of Color“ afrikanischer Herkunft zu berichten. Durch deren Handlungen und das zum Teil aggressive Auftreten werden rassistische Urteile in der Lindener Bevölkerung geradezu bedient. Black ist beautiful, aber schwarze Drogendealer sind es für mich jedenfalls nicht.
Ich hoffe, mein Kommentar wurde nicht so aufgefasst, als dass ich dem Artikel Rassismus vorwerfen würde, das war mit Sicherheit nicht meine Absicht und das glaube ich auch nicht. Die Dealer sind durchweg Schwarzafrikaner, das ist Fakt. Meine Antwort war vielmehr dadurch motiviert, dass ich es generell als kritisch sehe, wenn eine Situation wesentlich schlimmer dargestellt wird, als sie ist, und dann „mehr Härte“ gefordert wird.
Härte gegenüber was? Diese Dealer haben mich noch nie dumm angemacht, geschweige denn überhaupt angesprochen, soweit ich das einschätzen kann, wollen die einfach nur ihr Zeug verticken und ihre Ruhe haben. Ganz selten hört man mal von Typen, die aus der Reihe tanzen, aber das ist von der Frequenz doch nicht mehr als in allen anderen Teilen dieser Stadt auch. Sollte sich da was häufen und anfangen, brenzlig zu werden, müsste ich als Anwohner doch irgendetwas davon mitkriegen?
Es ist ja verständlich, daß nicht alle die gleichen Erfahrungen machen. Fatal ist jedoch, wenn damit alles verharmlost wird und Erfahrungen von anderen Menschen damit unter den Tisch gekehrt werden. Es gibt bereits viele, die es vermeiden, dort noch allein z.B. zur Hundewiese zu gehen und das nicht einfach nur aus einem Gefühl heraus, obwohl das reichen würde, sondern aus ganz konkreten Begebenheiten. Warum diskutieren wir darüber? Kita und Spielplatz sind direkt daneben und das ist eindeutig verboten.
Insgesamt ein recht komischer Artikel. Eigentlich sollte diese Webseite doch Linden für Lindener zeigen, aber hier wird so getan, als wäre hier Sodom und Gomorrah inklusive Mord und Totschlag. Sowas erwarte ich von reißerischen großen Blättern, die von der Sachlage keine Ahnung haben und noch nie vor Ort waren, aber hier doch bitte nicht. Warum wird hier versucht, das Bild einer stetigen Bedrohung und Gefahr hochzukochen, das faktisch in der Realität gar nicht existiert? Ich kann jedenfalls mit allen Aussagen der Fachbereichsmitarbeiterin konform gehen – es gibt sicherlich hier und da Ausfälle im Benehmen der „Szene“, aber das hält sich im Vergleich zu manch anderem Viertel absolut in Grenzen. Hier wird nicht die Realität beschrieben, in der ich wohne.
Ich finde den Artikel auch eher merkwürdig. Ja, mit Gras dealen ist verboten, aber so zu tun, als wäre alles sonst wie schlimm, erscheint mir doch arg übertrieben.
Wenn die Polizei keine Handhabe mehr hat für Ordnung und damit zum Schutz der Bevölkerung zu dienen läuft was falsch.
Hat sie aufgegeben oder ist nicht (mehr) in der Lage dies langfristig unterbinden zu können?
Das öffnet Türen und Tore das Vertrauen an allen verantwortlichen Stellen zu verlieren.
Die gesamte Stadtentwicklung in und um Linden ist an vielen Stellen negativ zu betrachten.
Es ist traurig zu sehen wenn man noch das alte Linden kennt.
Das ist schon seit so vielen Jahren bekannt und gehört zum Alltag an der Seniorenwohnanlage am Ihme-Ufer. Faust ist Verbotszone, Glocksee auch, aber hier machen sie was sie wollen. An dem Durchgang von der Kochstraße zur Ihme sind täglich bis zu sieben Dealer auf einem Haufen anzutreffen, die von einer Frau mit Essen versorgt werden.
Einige Senioren trauen sich schon lange nicht mehr allein einkaufen zu gehen. Ich selbst bin schon zwei mal am hellichten Tag von deren (zugedröhnten oder an Entzugserscheinungen leidenden) Klienten verfolgt bzw. angegangen worden, die grosses Interesse an meiner Handtasche hatten.
Einer der Dealer kam mal auf mich zu und machte den Reißverschluss seiner Hose auf. Er soll wohl auch mal jemanden angepinkelt haben.
In der Ottenstraße war letztens mittags ein Überfall – einer der wenigen Vorfälle, die in der Presse auftauchen. Es wurde auch einer Seniorin das Portemonnaie an der Eingangstür am Durchgang abgenommen, um 12.00 mittags. Sie hat aus Angst nicht mal Anzeige erstattet, weil der Täter ja wusste, wo sie wohnt.
Das ist vom Rewe aus der kürzeste Weg, aber einige gehen schon den Umweg über Stärkestraße, weil es dort besser einsehbar ist.
Nachts gehe ich hier in der Gegend auch gar nicht mehr raus – wenn man tagsüber schon nicht mehr sicher ist…
Gelegentlich sind auch mal Dealer und Konsumenten in der Wohnanlage. Sie wurden auch schon von der Polizei durch den grünen Innenhof gejagt. Es scheint, dass Dealer gern mal Kriegen spielen, denn ihnen passiert dann ja auch nicht viel.
Das ist allerdings nur einer der vielen Missstände dieser Wohnanlage, die auf den ersten Blick so schön aussieht.
Auch der Partylärm ist zwar weniger geworden, aber man muss immer noch häufig anrufen bei der Polizei oder bis ca. 20.00 bei dem neuen zentralen Ordnungsdienst, der auch unter der Woche unter 168-55555 zu erreichen ist.
Die Bässe von den privaten Partys, die eine Reichweite von mehreren hundert Metern haben, können einen echt fertig machen.
Wohnungs- und Kellereinbrüche hat es hier auch schon öfter gegeben. Ob da ein Zusammenhang mit den Drogen besteht, weiss ich nicht genau. Im Winter übernachten auch häufig Obdachlose in den Kellern und gehen auch zum pinkeln und kacken nicht raus.
Alles sehr unschön hier und die Ghettoisierung schreitet fort.
Wenn der Wohnungsmarkt nicht so besch…. wäre, wäre ich längst weggezogen.
Kenne auch einige, die schon weggezogen sind, wegen Lärm, Dealern, Dreck etc.
Linden war mal schön.
Ich glaube aber nicht mehr, dass sich hier nochmal wirklich etwas zum Positiven verändert. Dazu fehlt einfach der politische Wille. Und für die Stadtkasse scheint es so wie es ist lukrativer zu sein.
Es tut mir herzlich leid, dass Linden sich so veraendert hat. Ich war im letzten Jahr mit Toechtern in Hannover, um ihnen meine Heimat zu zeigen, speziel Linden, wo ich aufgewachsen bin. Ich moechte dort nicht mehr wohnen und fuehle fuer die aelteren Leute. So schade.
Eva
„zugedröhnte oder an Entzugserscheinungen leidende) Klienten“? Wir reden hier nicht über Crack, sondern Gras. Die Kundschaft besteht vorwiegend aus ganz normalen Leuten, die sich hier etwas zu rauchen holen. Ich kann generell diese ganzen Aussagen hier absolut nicht nachvollziehen, und ich wohne auch hier. Mir ist schleierhaft, warum man sich abends nicht aus dem Haus trauen sollte. Bis auf seltene Ausreisser ist diese ganze Szene insgesamt harmlos und friedlich. Hier wird von Ihnen ein völlig verzerrtes düsteres Bild generiert. Vielleicht ist das einigen Leuten unangenehm, dass Menschen Cannabis konsumieren. Aber es so darzustellen, als wäre dies das Frankfurter Bahnhofsviertel, das ist einfach absurd. Obwohl Sie und ich scheinbar recht nah nebeneinander wohnen, leben wir offensichtlich in komplett verschiedenen Welten.
So nett wie Du das hier darstellen möchtest,ist es nun leider schon länger nicht mehr!
Und bitte nicht vergessen,jeder hat ein anderes Sicherheitsempfinden.Was Du vielleicht normal findest,geht bei anderen ab.Aber normal ist es nicht,das hier Drogen vertickt werden,ob nun Gras oder anderes Kram oder stehst Du drauf in einem Drogenkiez zu wohnen?Ich nicht und ich bin hier im Kiez geboren und finde es ehrlich gesagt ziemlich scheiße!
Thomas. Wenn ich ihre Kommentare lese, kommt die Vermutung auf, sie wohnen nicht vor Ort und wissen deshalb nicht wovon sie reden. Oder profitieren sie vielleicht von den Zuständen???
Ich wohne nicht direkt am Ufer, aber weniger als fünf Minuten Fußweg davon entfernt, gehe also oft in dem Bereich spazieren. Insofern sehe ich zwar nicht von morgens bis abends direkt vor meiner Tür, was minütlich dort passiert, aber ich denke, es reicht um sich ein Bild zu machen. Wie ich davon profitieren sollte, wüsste ich nicht, ich bin nur ein ganz normaler kleiner Angestellter und habe nichts mit der Szene zu tun.
Wenn ich vergleiche, was ich da sehe und was hier teilweise steht, bekomme ich den Eindruck, dass – und das meine ich ganz neutral – einige Leute scheinbar Angst vor den Dealern haben und sie als bedrohliche Verbrecher ansehen, die einem gefährlich werden können. Ich hingegen sehe nur ein paar harmlose Typen, die auf der Bank sitzen und warten, dass sie jemand auf ihr Zeug anspricht. Ich habe auch mal eine Zeit lang in Neukölln gewohnt und habe den Görli kennengelernt, das ist eine ganz ganz andere Hausnummer als hier.
Sowohl der Artikel wie auch einige Kommentare hier implizieren, dass wir es da mit einem sozialen Brennpunkt zu tun haben und ständig Übergriffe stattfinden, so dass man sich dort nicht mehr sicher fühlen kann. Und das sehe ich einfach nicht, und ich höre weder aus Zeitung noch aus meinem Umfeld, dass hier groß Stress gemacht wird und unbescholtene Bürger um irgendwas fürchten müssten.
Man sollte nicht so tun, als wäre das hier das Steintor.
Es bedarf schon einiger Mühe ruhig und sachlich zu bleiben. Wann wird akzeptiert und respektiert, dass sich Menschen NICHT SICHER fühlen????? Warum müssen die sich erklären? Es ist Stress, es ist ein Brennpunkt und es gibt Beschimpfungen und Bedrohungen. Und diese Vergleiche sind so sinnlos, denn es passiert hier, in Linden-Nord‼️
Die Polizei wird regelmäßig angerufen und es wird auch regelmäßig über die „Missstände“ informiert und das nicht nur von einer Person. Es entsteht der Eindruck, so wurde es mir auch am Telefon gesagt, solange nichts passiert, könnte auch die Polizei nichts machen. Was muss passieren? Ich selber würde beschimpft und bedroht „ich soll mich verp…“ alte Sch…. Aber hey, so ein wenig dealen…. Bei einer persönlichen Info beim Butjerfest wurde über die Besorgnis gelacht. Na denn, was gehe ich denn auch keinen anderen Weg, habe ich doch selber Schuld‼️ Ist das tatsächlich das Motto? Wie wäre es mal mit Zivilstreife anstatt Pferde oder Auto? Der Handy-Funk unter den Dealern ist schneller und das weiß die Polizei auch. Die Mitbürgerinnen einfach mal ernst nehmen, wie wäre es damit. Bin dort übrigens täglich unterwegs.
Zivilstreifen ohne 🐎 oder 🚔
leben aber gefährlicher…
Wie muß ich das jetzt in Bezug auf mich verstehen? Zivilstreife läuft so wie ich….. nicht als Polizei zu erkennen.
Wir saßen einmal auf der Parkbank Velvetplatz, Vater, Mutter, Kind (4) und ein Herr kam zu uns und buddelte direkt bei uns eine Tüte Verkaufsware aus dem Busch vor der Bank. Das könnte das Kind mit der Schaufel auch machen und sich über den Schatz freuen. Unheimlich! Unsicher! Von Menschenkacke auf dem Bolzer Velvetplatz mal ganz abgesehen.