In den 50er Jahren wurde die Dornröschenbrücke als Verbindungsachse über die Leine zwischen Linden-Nord und der Nordstadt errichtet. Nun hat diese ihr Lebensende erreicht und ist nur noch zeitlich begrenzt tragfähig. Es gibt erste Rissbildungen, eine Sanierung würde nach Angaben von Stadtbaurat Thomas Vielhaber zu anderen statischen Problemen führen. Daher muss die Brücke durch einen Neubau ersetzt werden. Im Rahmen einer vierwöchigen Bürger*innenbeteiligung, die mit einem Online-Fragebogen am kommenden Sonnabend (28. August) um 0 Uhr startet, informiert die Stadt über ihre Planung zur Gestaltung der neuen Brücke und zum Ablauf der Baumaßnahmen. Ziel der Beteiligung ist ein Meinungsbild zu erfahren, was den Bürger*innen wichtig ist.
Neben der Onlinevariante wird es auch eine Offlineteilnahmemöglichkeit geben. Neben der Information durch die Medien werden Postkarten an die Haushalte in der näheren Umgebung verteilt, auch werden Plakate und Banner im Umfeld der Brücke aufgehängt.
Im Rahmen eines heutigen Pressegespräches haben Stadtbaurat Vielhaber und Andreas Bode, Leiter des Tiefbauamtes, das Verfahren zur Bürger*innenbeteiligung vorgestellt. Insgesamt werden fünf Varianten für den Neubau untersucht. Dabei wurde auch die derzeitige Vorzugsvariante des Neubaus (siehe Bild) vorgestellt. Es könnte der Neubau zunächst neben der bestehenden Brücke errichtet werden, nach dem Abriss der heutigen Dornröschenbrücke könnte dieser dann rübergeschoben werden. Der Vorteil dieser Vorzugsvariante ist, dass die Vollsperrung nur ca. 4 Wochen in Anspruch nehmen würde. In dieser Zeit sind die untenstehenden Umleitungen (siehe Bild) geplant.
Auszüge aus der Umfrage
Aus den folgenden Punkten können die Teilnehmer auswählen:
Kriterien für den Ersatzneubau der Dornröschenbrücke
Die Lage bleibt
- Die Brücke schließt auf der Nordstadtseite direkt an die Unterführung des Bremer Damms an. Eine Verschwenkung ist nicht sinnvoll
- Auf der anderen Seite ist die vorhandene Bebauung zu berücksichtigen
- Für eine mögliche Neugestaltung der Grünflächen auf der Seite Linden-Nord muss Platz freigehalten werden
Kurze Sperrzeiten
- Die Sperrung für den öffentlichen Verkehr, der die Leine quert, soll möglichst kurz sein
- Die Behinderung für den parallel der Leine laufenden Verkehr sollen möglichst gering gehalten werden
- Für die Umfahrung der Baustellen an den beiden Uferseiten werden Umleitungen ausgewiesen
Harmonische Gestaltung
- Das Bauwerk soll sich gut in die Landschaft und in das städtische Umfeld einfügen
Attraktive Aufenthaltsmöglichkeit
- Die Nutzung als Treffpunkt soll ohne Konflikte mit dem Verkehr angenehm sein
Eckpunkte zum Neubau
Derzeit ist die Dornröschenbrücke acht Meter breit, der Neubau könnte nach Aussage von Vielhaber auch etwas breiter ausfallen, wenn dies von den Beteiligten gewünscht werde. Für die Baukosten sind derzeit 6 Millionen Euro verplant. Nach Abschluss dieser Bürger*innenbeteiligung erfolgt eine Beschlussfassung im Stadtbezirksrat und danach im Rat der Stadt Hannover. Wenn dort zeitnah die Beschlüsse gefällt werden, soll der Baubeginn im Sommer 2022 erfolgen.