2028 – Neubau der Kanalbrücke zwischen Limmer und Ahlem

Der Ersatzneubau der maroden Kanalbrücke über den Stichkanal zwischen den hannoverschen Stadtteilen Limmer und Ahlem ist weiterhin in weiter Ferne: Laut Mitteilung von Denise Wagener, Pressesprecherin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Mittellandkanal / Elbe-Seitenkanal auf Anfrage von Punkt-Linden, ist der Baubeginn aktuell für Februar 2028 angesetzt, die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe werden frühestens im Juli 2033 erwartet. Die neue Straßenbrücke im Zuge der Wunstorfer Straße (B441) befindet sich derzeit in der Planungsphase. Im Vorfeld ist ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, sodass zeitliche Verschiebungen möglich sind.

Keine Sanierung des Radwegs geplant – Gefahr für Radfahrende bleibt bestehen

Radfahrer Kanalbrücke Limmer-Ahlem
Bereits seit Herbst 2021 ist der stadtauswärts führende Geh- und Radweg auf der Brücke aufgrund von Mängeln an der Unterkonstruktion gesperrt. Die Ursache: Die Brücke stammt aus dem Jahr 1912 und ihre theoretische Nutzungsdauer ist für eine Stahlbrücke bereits überschritten. Eine Sanierung des Radwegs wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSV) aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen, da sie mit geschätzten Kosten von rund 500.000 Euro nicht vertretbar sei.

Radfahrende müssen sich seitdem vor der Brücke in den fließenden Verkehr einfädeln. Die Situation ist insbesondere in der Kurve unübersichtlich und gefährlich, da die Fahrbahn durch eine durchgezogene Mittellinie getrennt ist und Überholmanöver verboten sind – dennoch kommt es immer wieder zu regelwidrigen und riskanten Überholvorgängen. Nach Polizeiangaben wurden dort seit Anfang 2022 zwei Unfälle mit Radfahrerbeteiligung registriert, beide endeten mit leichten Verletzungen.

Politische Initiativen und Antworten der Verwaltung

Unterseite Kanalbrücke
Unterseite Kanalbrücke

In der Sitzung des Stadtbezirksrats Linden-Limmer am 12. März 2025 stellte CDU-Bezirksratsherr Michael Klenke eine Anfrage zur Brückensperrung. Die Stadtverwaltung bestätigte darin, dass die Brücke in der Baulast der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes liegt. Eine Ausschreibung zur Instandsetzung sei gescheitert, da sich keine Baufirma gefunden hat, die die komplexe Sanierungsaufgabe übernehmen wollte. Grund dafür seien u.a. die Vielzahl an Gewerken und der Umgang mit schadstoffbelasteten Baustoffen. Eine Wiederfreigabe des Geh- und Radwegs ist daher nicht absehbar. Die Brücke wird häufig kontrolliert, befindet sich laut Verwaltung aber in einem standsicheren Zustand.

Auf die Frage nach kurzfristigen Sicherheitsmaßnahmen für den Radverkehr antwortete die Verwaltung: „Aktuell sehen wir keine Möglichkeit zur Erhöhung der Sicherheit.“

Bezirksräte fordern Maßnahmen für mehr Sicherheit

Auch der Stadtbezirksrat Ahlem-Badenstedt-Davenstedt befasste sich am 6. März 2025 mit der angespannten Lage für Radfahrende:

  • Antrag der Fraktion AhBaDa (Ahlem-Badenstedt-Davenstedt): Forderte einen rot eingefärbten Einfädelungsstreifen auf der rechten Straßenseite der B441 vor der Brücke.
  • Antrag von Sabine Nolte-Vogt (Bündnis 90/Die Grünen): Regte die Einrichtung einer temporären Bedarfsampel an, um Radfahrenden eine sichere Einfahrt auf die Fahrbahn zu ermöglichen.

Bei beiden Anträgen steht die Antwort der Verwaltung noch aus.

Historie:

Bildnachweis: Stefan Ebers

9 Gedanken zu „2028 – Neubau der Kanalbrücke zwischen Limmer und Ahlem“

  1. Müssen bis Baubeginn 2028 (!!!) oder in Betriebnahme 2033 (!!!) erst noch mehr Menschen/ Tiere verletzt werden bzw. umkommen? Wie wäre es bis zum Baubeginn endlich mal mit Tempo 30 (wenn nicht noch langsamer) und einem Blitzer in höhe REWE / Wasserstadt stadtauswärts Richtung Ahlem, es wird in Limmer ab Ampel Tegtmeyerstraße/ Wunstorfer Str. eh viel zu schnell gefahren. Ich bin dort selbst sowohl zu Fuß als auch mit Rad als auch mit PKW unterwegs und fände das (auch als PKW-Fahrerin) eine gute Lösung.

  2. Ich finde die Situation für Fußgänger auch nicht besser, da sich Radfahrer gerne die andere (viel zu schmale!) Seite der Brücke in BEIDE Richtungen mit den Fußgängern teilen. Das war auch schon vor der Sperrung so.

  3. Das Elend fängt ja nicht erst an der Brücke an, sondern beginnt bereits in der Ortsmitte von Letter.
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    An dieser Stelle kann man sehen, dass der Fahrradverkehr Richtung Brücke gezwungen wird auf der falschen Bürgersteigseite den gemeinsamen viel zu schmalen Zwei-Richtungs-Fuß und Radweg zu benutzen.
    Auf der Fahrbahn dagegen gilt Tempo 50, nur nachts gilt Tempo 30 wegen Lärmschutz.
    Ein bisschen weiter Richtung Kanalbrücke gilt immer noch die Benutzungspflicht für den viel zu schmalen einseitigen Fuß und Radweg.
    An dieser Stelle schreibt erneut ein blaues Schild die Benutzung des einseitigen Zweirichtungsradweges vor.:
    https://www.google.com/maps/@52.393393,9.6501981,3a,75y,116.78h,79.72t/data=!3m7!1e1!3m5!1sNd5vr24iL-_N51KwkMlP3w!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fcb_client%3Dmaps_sv.tactile%26w%3D900%26h%3D600%26pitch%3D10.283951839670522%26panoid%3DNd5vr24iL-_N51KwkMlP3w%26yaw%3D116.78340865612937!7i16384!8i8192?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI1MDMxOS4yIKXMDSoASAFQAw%3D%3D
    An der Brücke angekommen steht dann angeschrieben, dass Fahrradfahrer*innen ihre Räder ab hier schieben sollen:
    Richtig wäre der Hinweis, dass Fahrradfahrer*innen ab hier die Fahrbahn benutzen dürfen. Zum Beispiel könnte man das dadurch verdeutlichen, dass man ein Fußweg-Schild aufhängt.
    Aber jetzt ist dort ja ohnehin gesperrt, sodass kein Fahrradfahrer sich genötigt sehen muss abzusteigen.
    Konsequent wäre es die gesamte Strecke schon ab Ortsmitte Letter auf Tempo 30 zu reduzieren und das auch streng zu kontrollieren. Und dem Radverkehr muss es ermöglicht werden, die Fahrbahn zu benutzen. Statt verpflichtende Schilder für den einseitigen gemeinsamen Fuß und Radweg muss dort ein Fußweg, Radfahrer frei hin!

  4. Es wäre schön, wenn mann die Brücke wieder beidseitig, mit viel Platz für Radfahrer UND Fußgänger und einem guten Belag, sicher kreuzen könnte. Das wirkt so wie es jetzt ist, vergessen und liegen gelassen.

  5. Ich fahre jetzt seit gut zwei Jahren jeden Werktag mit dem Rad über die Brücke. Bzgl. der Verkehrssicherheitsbedenken darf man hier gerne mal die Kirche im Dorf lassen. Objektiv ist es überhaupt kein signifikantes Problem, die Brücke mit dem Rad zu befahren. Die gegebene Situation ist lediglich nicht besonders komfortabel.

  6. Warum nicht Fahrbahnschwellen vor der Brücke und 30km/h?
    So müssen die Kfz langsam fahren und die Gefahr für Fahrradfahrer wird minimiert.

  7. Die Bruecke erinnert mich an meine Jugend. Sind in den 50er Jahren manchmal von der Bruecke in den Kanal gesprungen und haben dort gebadet.

  8. Eine Ampel ist kosten massig auch viel zu teuer aber der Rote Fahrrad weg ist eine gute Lösung oder schon weit vor der Brücke die Fahrradfahrer auf die Linke Seite umzusetzen z.B an der letzten Fussgängerampel

    • Mehr als eine Baustellenampel wird es doch auch nicht werden, denn mehr bräuchte wieder eine größere Baugenehmigung.
      Bei nicht Beachtung durch die Autofahrenden bringt wieder das eine noch das andere mehr Sicherheit.
      Oder soll die Ampel gleich noch einen Rotlichtblitzer dazu bekommen?
      Die Radfahrenden auf den Südlichen Geh- und Radweg zu schicken ist wegen dessen Breite eigentlich auch nicht zulässig.

      Wichtig wäre ein Neubau, allerdings wird die Stadt da wieder nicht zugeben wollen, daher wird es eine Brücke die dem Bestand entsprechen wird und wenn die Stadtbahn da doch mal nach Ahlem Nord fahren soll wird es dafür eine weitere Brücke brauchen, dann werden wir da also 3 Brücken haben, denn durch den Neubau der Wasserstadtgebäude soll ha auch eine über den Kanal verlaufen.
      Ich wäre für eine Brücke die auch die Gleise aufnehmen kann und auf der normalen Uferhöhe liegt und bei bedarf (soviel ist das ja nicht mehr) angehoben/geklappt/aus dem Wasserweg geschwenkt wird.
      Das wäre dann auch ein besonderes Highlight für die Wasserstadt.

Die Kommentare sind geschlossen.

9 Gedanken zu „2028 – Neubau der Kanalbrücke zwischen Limmer und Ahlem“

  1. Müssen bis Baubeginn 2028 (!!!) oder in Betriebnahme 2033 (!!!) erst noch mehr Menschen/ Tiere verletzt werden bzw. umkommen? Wie wäre es bis zum Baubeginn endlich mal mit Tempo 30 (wenn nicht noch langsamer) und einem Blitzer in höhe REWE / Wasserstadt stadtauswärts Richtung Ahlem, es wird in Limmer ab Ampel Tegtmeyerstraße/ Wunstorfer Str. eh viel zu schnell gefahren. Ich bin dort selbst sowohl zu Fuß als auch mit Rad als auch mit PKW unterwegs und fände das (auch als PKW-Fahrerin) eine gute Lösung.

  2. Ich finde die Situation für Fußgänger auch nicht besser, da sich Radfahrer gerne die andere (viel zu schmale!) Seite der Brücke in BEIDE Richtungen mit den Fußgängern teilen. Das war auch schon vor der Sperrung so.

  3. Das Elend fängt ja nicht erst an der Brücke an, sondern beginnt bereits in der Ortsmitte von Letter.
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    An dieser Stelle kann man sehen, dass der Fahrradverkehr Richtung Brücke gezwungen wird auf der falschen Bürgersteigseite den gemeinsamen viel zu schmalen Zwei-Richtungs-Fuß und Radweg zu benutzen.
    Auf der Fahrbahn dagegen gilt Tempo 50, nur nachts gilt Tempo 30 wegen Lärmschutz.
    Ein bisschen weiter Richtung Kanalbrücke gilt immer noch die Benutzungspflicht für den viel zu schmalen einseitigen Fuß und Radweg.
    An dieser Stelle schreibt erneut ein blaues Schild die Benutzung des einseitigen Zweirichtungsradweges vor.:
    https://www.google.com/maps/@52.393393,9.6501981,3a,75y,116.78h,79.72t/data=!3m7!1e1!3m5!1sNd5vr24iL-_N51KwkMlP3w!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fcb_client%3Dmaps_sv.tactile%26w%3D900%26h%3D600%26pitch%3D10.283951839670522%26panoid%3DNd5vr24iL-_N51KwkMlP3w%26yaw%3D116.78340865612937!7i16384!8i8192?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI1MDMxOS4yIKXMDSoASAFQAw%3D%3D
    An der Brücke angekommen steht dann angeschrieben, dass Fahrradfahrer*innen ihre Räder ab hier schieben sollen:
    Richtig wäre der Hinweis, dass Fahrradfahrer*innen ab hier die Fahrbahn benutzen dürfen. Zum Beispiel könnte man das dadurch verdeutlichen, dass man ein Fußweg-Schild aufhängt.
    Aber jetzt ist dort ja ohnehin gesperrt, sodass kein Fahrradfahrer sich genötigt sehen muss abzusteigen.
    Konsequent wäre es die gesamte Strecke schon ab Ortsmitte Letter auf Tempo 30 zu reduzieren und das auch streng zu kontrollieren. Und dem Radverkehr muss es ermöglicht werden, die Fahrbahn zu benutzen. Statt verpflichtende Schilder für den einseitigen gemeinsamen Fuß und Radweg muss dort ein Fußweg, Radfahrer frei hin!

  4. Es wäre schön, wenn mann die Brücke wieder beidseitig, mit viel Platz für Radfahrer UND Fußgänger und einem guten Belag, sicher kreuzen könnte. Das wirkt so wie es jetzt ist, vergessen und liegen gelassen.

  5. Ich fahre jetzt seit gut zwei Jahren jeden Werktag mit dem Rad über die Brücke. Bzgl. der Verkehrssicherheitsbedenken darf man hier gerne mal die Kirche im Dorf lassen. Objektiv ist es überhaupt kein signifikantes Problem, die Brücke mit dem Rad zu befahren. Die gegebene Situation ist lediglich nicht besonders komfortabel.

  6. Warum nicht Fahrbahnschwellen vor der Brücke und 30km/h?
    So müssen die Kfz langsam fahren und die Gefahr für Fahrradfahrer wird minimiert.

  7. Die Bruecke erinnert mich an meine Jugend. Sind in den 50er Jahren manchmal von der Bruecke in den Kanal gesprungen und haben dort gebadet.

  8. Eine Ampel ist kosten massig auch viel zu teuer aber der Rote Fahrrad weg ist eine gute Lösung oder schon weit vor der Brücke die Fahrradfahrer auf die Linke Seite umzusetzen z.B an der letzten Fussgängerampel

    • Mehr als eine Baustellenampel wird es doch auch nicht werden, denn mehr bräuchte wieder eine größere Baugenehmigung.
      Bei nicht Beachtung durch die Autofahrenden bringt wieder das eine noch das andere mehr Sicherheit.
      Oder soll die Ampel gleich noch einen Rotlichtblitzer dazu bekommen?
      Die Radfahrenden auf den Südlichen Geh- und Radweg zu schicken ist wegen dessen Breite eigentlich auch nicht zulässig.

      Wichtig wäre ein Neubau, allerdings wird die Stadt da wieder nicht zugeben wollen, daher wird es eine Brücke die dem Bestand entsprechen wird und wenn die Stadtbahn da doch mal nach Ahlem Nord fahren soll wird es dafür eine weitere Brücke brauchen, dann werden wir da also 3 Brücken haben, denn durch den Neubau der Wasserstadtgebäude soll ha auch eine über den Kanal verlaufen.
      Ich wäre für eine Brücke die auch die Gleise aufnehmen kann und auf der normalen Uferhöhe liegt und bei bedarf (soviel ist das ja nicht mehr) angehoben/geklappt/aus dem Wasserweg geschwenkt wird.
      Das wäre dann auch ein besonderes Highlight für die Wasserstadt.

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