Kanalbrücke Wunstorfer Straße: Bedarfsampel für Radfahrer

Kanalbrücke Wunstorfer Straße
Kanalbrücke Wunstorfer Straße
Seit mehr als drei Jahren ist der nördliche Geh- und Radweg an der Brücke der Wunstorfer Straße (B 441) über den Stichkanal Linden gesperrt. Die Brücke verbindet die hannoverschen Stadtteile Limmer und Ahlem. Grund hierfür sind korrodierte Stahlteile, die Ende 2021 entdeckt wurden. Für Radfahrende Richtung Ahlem bedeutet dies: Sie müssen die Fahrbahn der viel befahrenen Bundesstraße mitnutzen und sind lediglich durch ein Tempo-30-Schild abgesichert, das häufig ignoriert wird.

Viele berichten von gefährlichen Situationen: Dazu gehören Überholmanöver trotz durchgezogener Mittellinie, enge Begegnungen in der Kurve und fehlende Ausweichmöglichkeiten. Dies ist besonders problematisch, da der Radweg zugleich Schulweg ist – etwa zur Heisterbergschule und zum Gymnasium Limmer. Laut Polizei wurden dort seit Anfang 2022 zwei Unfälle mit Radfahrerbeteiligung registriert, bei denen es zu leichten Verletzungen kam.

Der Neubau der Brücke lässt jedoch auf sich warten

Erst 2028 soll der Neubau der Kanalbrücke beginnen. Dies teilte Denise Wagener, Pressesprecherin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Mittellandkanal/Elbe-Seitenkanal, im März 2025 auf Anfrage von Punkt-Linden mit. Die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe werde frühestens im Juli 2033 erwartet.

Tigris
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Wilhelm-Bluhm-Straße 40
30451 Hannover

Antrag aus dem Bezirksrat

In der Sitzung des Stadtbezirksrats Ahlem-Badenstedt-Davenstedt am 6. März 2025 stellte die Bezirksratsfrau Sabine Nolte-Vogt (Bündnis 90/Die Grünen) den folgenden Antrag: Vor der Brücke soll eine temporäre Bedarfsampel installiert werden, die Radfahrenden eine sichere Querung ermöglicht. Der Antrag wurde mehrheitlich beschlossen.

Reaktion der Stadtverwaltung

Die Verwaltung folgt dem Antrag. Da eine Sanierung der Brücke erst in rund fünf Jahren vorgesehen ist, wird eine mobile Lichtsignalanlage (LSA) angeschafft. Diese soll den Radverkehr automatisch detektieren und für ihn die Fahrbahn freischalten, während der Kfz-Verkehr kurz vor der Brücke gestoppt wird.

Die Stadt kündigte an, die Situation nach der Installation intensiv zu beobachten und die Steuerung bei Bedarf anzupassen. Damit soll ein wirksamer Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet werden – vor allem für die vielen Kinder und Jugendlichen, die hier täglich unterwegs sind.

Bildnachweis: Martin Illmann

10 Gedanken zu „Kanalbrücke Wunstorfer Straße: Bedarfsampel für Radfahrer“

  1. Jahrelange Sperrung auf einer schmalen Seite für Fußgänger und Radfahrer? Schwere Autos und Busse fahren aber weiterhin ohne größere Geschwindigkeit weiter drüber?

    Finde den Fehler…

    Stadtbauliche Planung in Hannover? Ehrlich? Schaut euch mal mit offenen Augen um.

    Antworten
  2. Einerseits eine gute Lösung, weil dann hoffentlich die Radfahrer, die bis jetzt einfach die andere Seite der Brücke genutzt haben wegfallen. Als Fußgänger hat man schon durch die Radfahrer aus Ahlem kommend das Nachsehen, aber durch die „Geisterfahrer“ ist es noch gefährlicher.
    Andererseits wird auch der Busverkehr ausgebremst, wodurch sich die Fahrzeit entsprechend verlängert und eventuelle Anschlussverbindungen verpasst werden.

    Antworten
    • Wenn alle Verkehrsteilnemenden einfach mal auf andere Rücksicht nehmen würden dann wäre das ganze nicht nötig, aber scheinbar geht es heute ja nur noch darum möglichst schnell von A nach B zu kommen. Ich kenne die Wunstorferstraße noch vor dem Umbau als es da keine Radwege gab, gut da war der Verkehr noch geringer (abgesehen von den von und zur Continental).

      Antworten
      • Ja, man könnte auch einfach mal auf die Idee kommen, auf diesem Teilstück langsamer an Fußgängern vorbeizufahren oder vom Rad abzusteigen.

        Da auf dieser Strecke auch mehrere Ampeln stehen, gibt es sicherlich auch ein paar Lücken in denen gefahrlos auf die Straße und dann wieder auf den Radweg gewechselt werden kann.

        Je nach Ziel kann auch auf den Radweg an den Straßenbahnschienen entlang ausgewichen werden.

        Antworten
          • Es gibt auch einen anderen Radweg nach Ahlem, der natürlich nur Sinn macht, wenn das Ziel zwischen der Heisterbergallee und der Wunstorfer Landstraße liegt. Ahlem usw. sind nicht ausschließlich entlang der B441 zu erreichen. Man kann auch den Stockhardt weg weiter entlang fahren und dann die Brücke über den Stichkanal nutzen. Kommt halt drauf an, wo genau es hingehen soll bzw. von wo man kommt.

  3. Der Neubau der Brücke wird doch auch nur ein reiner Ersatz der alten, da das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Mittellandkanal/Elbe-Seitenkanal die kompletten Kosten dafür tragen wird. Wenn die Stadt/Region Hannover Sonderwünsche hätte (Breitere Geh-/Radwege oder die Vorbereitung für eine Überquerung einer zukünftigen Stadtbahnlinie, so müsste sie die Stadt/Region Hannover mit den Kosten daran beteiligen. Aber nein anstatt eine neue Brücke zu bauen gibt es dann bis zu 3 Brücken:
    1. Der Ersatz der heutigen.
    2. Die neue Geh- und Radfahrer durch den Neubau der Gebäude am Kanal.
    3. Eine Brücke für die Stadtbahn nach Ahlem Nord.

    Schade dass die Stadt da nicht ein Highlight für die Wasserstadt errichten will. Aufgrund der geringen Kanalnutzung durch Schiffe würde ich mir dort eine Hebe-, Klapp-, oder Schwenkbrücke knapp über dem Wasser wünschen, dadurch wäre das überwinden der Brücke für Radfahrende und Fußgänger leichter und wenn man die Stadtbahn da gleich mit drüber plant brauchte die auch nicht diese Achterbahnfahrt machen die nötig wäre wenn das wie heute baut was übrigens viel Fläche der Gartenkolonie fressen würde.
    Ok, wenn dann da mal ein Schiff durch will dann müssen halt mal alle anderen Warten, aber in anderen Städten ist das ja quasi eine Attraktion. Außerdem könnte man so eine Brücke wieder auf die alte Straßenachse vor dem Kanalbau setzen, was die S-Kurve reduziert.

    Antworten
      • Selbst die günstigste Lösung, den Bus der Linie 170 bis nach Ahlem weiterfahren zu lassen wurde abgelehnt.

        Dabei wären alle nötigen Haltestellen schon vorhanden und keine zusätzlichen Fahrer nötig.

        Eine zusätzliche Bahn (Linie 12) wäre möglich, wenn diese dann durch den Waterloo-Tunnel zum Hauptbahnhof oder weiter fahren würde. Dazu müsste dann jedoch die Linie 13 entfallen und stattdessen die 17 nach Hemmingen fahren, um entsprechend Kapazitäten für eine weitere Bahn durch den Tunnel zu schaffen. Die 9 könnte dann auch wieder nach Bothfeld fahren.

        Antworten
  4. Das ist nicht ht ihr Ernst der Stadtverwaltung..lächerlich die Ampelanlage.komplett die Seite sperren und am Überlegen Wasserstadt die Radfahrer die Seite wechseln

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10 Gedanken zu „Kanalbrücke Wunstorfer Straße: Bedarfsampel für Radfahrer“

  1. Jahrelange Sperrung auf einer schmalen Seite für Fußgänger und Radfahrer? Schwere Autos und Busse fahren aber weiterhin ohne größere Geschwindigkeit weiter drüber?

    Finde den Fehler…

    Stadtbauliche Planung in Hannover? Ehrlich? Schaut euch mal mit offenen Augen um.

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  2. Einerseits eine gute Lösung, weil dann hoffentlich die Radfahrer, die bis jetzt einfach die andere Seite der Brücke genutzt haben wegfallen. Als Fußgänger hat man schon durch die Radfahrer aus Ahlem kommend das Nachsehen, aber durch die „Geisterfahrer“ ist es noch gefährlicher.
    Andererseits wird auch der Busverkehr ausgebremst, wodurch sich die Fahrzeit entsprechend verlängert und eventuelle Anschlussverbindungen verpasst werden.

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    • Wenn alle Verkehrsteilnemenden einfach mal auf andere Rücksicht nehmen würden dann wäre das ganze nicht nötig, aber scheinbar geht es heute ja nur noch darum möglichst schnell von A nach B zu kommen. Ich kenne die Wunstorferstraße noch vor dem Umbau als es da keine Radwege gab, gut da war der Verkehr noch geringer (abgesehen von den von und zur Continental).

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      • Ja, man könnte auch einfach mal auf die Idee kommen, auf diesem Teilstück langsamer an Fußgängern vorbeizufahren oder vom Rad abzusteigen.

        Da auf dieser Strecke auch mehrere Ampeln stehen, gibt es sicherlich auch ein paar Lücken in denen gefahrlos auf die Straße und dann wieder auf den Radweg gewechselt werden kann.

        Je nach Ziel kann auch auf den Radweg an den Straßenbahnschienen entlang ausgewichen werden.

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          • Es gibt auch einen anderen Radweg nach Ahlem, der natürlich nur Sinn macht, wenn das Ziel zwischen der Heisterbergallee und der Wunstorfer Landstraße liegt. Ahlem usw. sind nicht ausschließlich entlang der B441 zu erreichen. Man kann auch den Stockhardt weg weiter entlang fahren und dann die Brücke über den Stichkanal nutzen. Kommt halt drauf an, wo genau es hingehen soll bzw. von wo man kommt.

  3. Der Neubau der Brücke wird doch auch nur ein reiner Ersatz der alten, da das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Mittellandkanal/Elbe-Seitenkanal die kompletten Kosten dafür tragen wird. Wenn die Stadt/Region Hannover Sonderwünsche hätte (Breitere Geh-/Radwege oder die Vorbereitung für eine Überquerung einer zukünftigen Stadtbahnlinie, so müsste sie die Stadt/Region Hannover mit den Kosten daran beteiligen. Aber nein anstatt eine neue Brücke zu bauen gibt es dann bis zu 3 Brücken:
    1. Der Ersatz der heutigen.
    2. Die neue Geh- und Radfahrer durch den Neubau der Gebäude am Kanal.
    3. Eine Brücke für die Stadtbahn nach Ahlem Nord.

    Schade dass die Stadt da nicht ein Highlight für die Wasserstadt errichten will. Aufgrund der geringen Kanalnutzung durch Schiffe würde ich mir dort eine Hebe-, Klapp-, oder Schwenkbrücke knapp über dem Wasser wünschen, dadurch wäre das überwinden der Brücke für Radfahrende und Fußgänger leichter und wenn man die Stadtbahn da gleich mit drüber plant brauchte die auch nicht diese Achterbahnfahrt machen die nötig wäre wenn das wie heute baut was übrigens viel Fläche der Gartenkolonie fressen würde.
    Ok, wenn dann da mal ein Schiff durch will dann müssen halt mal alle anderen Warten, aber in anderen Städten ist das ja quasi eine Attraktion. Außerdem könnte man so eine Brücke wieder auf die alte Straßenachse vor dem Kanalbau setzen, was die S-Kurve reduziert.

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      • Selbst die günstigste Lösung, den Bus der Linie 170 bis nach Ahlem weiterfahren zu lassen wurde abgelehnt.

        Dabei wären alle nötigen Haltestellen schon vorhanden und keine zusätzlichen Fahrer nötig.

        Eine zusätzliche Bahn (Linie 12) wäre möglich, wenn diese dann durch den Waterloo-Tunnel zum Hauptbahnhof oder weiter fahren würde. Dazu müsste dann jedoch die Linie 13 entfallen und stattdessen die 17 nach Hemmingen fahren, um entsprechend Kapazitäten für eine weitere Bahn durch den Tunnel zu schaffen. Die 9 könnte dann auch wieder nach Bothfeld fahren.

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  4. Das ist nicht ht ihr Ernst der Stadtverwaltung..lächerlich die Ampelanlage.komplett die Seite sperren und am Überlegen Wasserstadt die Radfahrer die Seite wechseln

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