Die neu gebaute Kindertagesstätte (Kita) in der Hohen Straße (Linden-Mitte) ist Anfang April in Betrieb gegangen. Zunächst sind die bestehenden zwei Gruppen in die künftige Fünf-Gruppen-Kita eingezogen, die nächste Gruppe startet voraussichtlich mit dem neuen Kindergartenjahr im August. Der ursprünglich unmittelbar nach Eröffnung geplante Abriss des alten Gebäudes, das an das neue Außengelände angrenzt, wird wegen der Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtender verschoben. Insgesamt kostet das Neubauprojekt rund 5,63 Millionen Euro.
Die Einrichtung, die später drei Krippengruppen und zwei Gruppen ab drei Jahren fasst, wird in städtischer Trägerschaft betrieben. Das Gebäude wurde in Eigenleistung von Architekten des Fachbereichs Gebäudemanagement geplant, im Herbst 2019 begonnen und wurde von ihnen baulich betreut. Die Maßnahme wird mit Landes- und Regionsmitteln sowie durch ProKlima gefördert.
Ziegelrotes Verblendmauerwerk
Der zweigeschossige, als Passivhaus errichtete Neubau orientiert sich auf dem Grundstück entlang der Hohen Straße und nimmt städtebaulich die Gebäudeflucht der westlich angrenzenden Bebauung auf. In Teilen staffelt sich der Baukörper von der Straßenflucht zurück und bildet mit einer
straßenbegleitenden Einfriedung einen zur Straße orientierten Eingangshof aus. Mit einer überwiegend aus ziegelrotem Verblendmauerwerk bestehenden Fassade nimmt der Baukörper im Sinne einer Ensemblewirkung in Oberfläche und Farbigkeit Bezug auf die unmittelbar angrenzenden Bauten der Helene-Lange-Schule.
Sämtliche Gruppenräume orientieren sich zum nördlich gelegenen Garten. Die drei Gruppenräume für Krippenkinder (U3) werden im Erdgeschoss untergebracht. Daneben sind in Eingangsnähe die Büroflächen sowie nach Westen der Küchentrakt angeordnet. Die Gruppenräume für Kinder im Kindergartenalter (Ü3) inklusive der integrativ zu betreuenden Gruppe befinden sich künftig im Obergeschoss. Des Weiteren wird das Obergeschoss mit einem Multifunktionsraum, einem Mehrzweckraum sowie Sozial- und Arbeitsräumen für die Mitarbeiter*innen ergänzt. Im Bereich der Ganztagsbetreuung sorgen auf beiden Ebenen die Aufweitungen in den Fluren für natürlich belichtete Essbereiche. In den fünf Gruppen können insgesamt 88 Kinder betreut werden.
Barrierefreies Gebäude und Außengelände
Ein Personenaufzug verbindet das Erdgeschoss mit dem Obergeschoss barrierefrei. Auf dem nach Süden orientierten Pultdach wird eine Photovoltaik-Anlage die Stromversorgung ergänzen. Die erdgeschossigen Gruppenräume werden über eine Fußbodenheizung erwärmt. Alle Bereiche im Gebäude und an den Übergängen zum Außenbereich werden schwellenlos erschlossen.
Das barrierefreie Außengelände der Kita untergliedert sich in eine große Spielwiese und Sandspielflächen, räumlich getrennt in einen U3- und einen Ü3-Bereich mit altersgerechten Spielgeräten für Krippen- und Kindergartenkinder. Der gepflasterte Eingangshof dient auch als nach Süden orientierte Außenfläche. Bodenverbesserungsmaßnahmen werden durchgeführt sowie Ersatzpflanzungen für die im Zuge des Neubaus gefällten Bäume vorgenommen.
Um den Hol- und Bringverkehr an der Hohen Straße sicherzustellen, wird die Verkehrsfläche im Bereich der Kita bis hin zur Einmündung Posthornstraße durch eine sogenannte Mischverkehrsfläche ersetzt. Zu einem derzeit noch ungewissen Zeitpunkt wird das alte Gebäude abgerissen, an dessen Stelle sich zukünftig begrünte Freiflächen des Kitaaußengeländes befinden werden.