Am Samstag, 22. Februar 2020 öffnet die zweite Ausstellung des Jahres im r2k Raum für Kunst und Kommunikation auf dem Kötnerholzweg in Linden-Nord. Zu Gast sind die Skulpteurin Ingrid Angelika Rost und der Satiriker Michael Kaiser, die sich in ihrer Affinität zur Limmerstraße zu einer Liaison aus schwarzem Fineliner und Pappmaché verbunden haben.
Die Limmerstraße ist laut, dreckig und manchmal auch grob. Aber sie ist auch ein Ort der Begegnung unterschiedlichster Menschen unterschiedlichster Kultur. Sie ist eine riesige Freiluftkathedrale und ein Ort der Wunder. Drachen und Einhörner sollte man als erstes hier suchen. Bettler und Könige stoßen auf einer stets frisch beschmutzten Bank mit einem frisch gezapften Herri auf das alte und das neue Linden an. Männer verstehen plötzlich die Frauen und Frauen verstehen auch die Frauen. Jeder kann hier für einen Tag ein Held sein – und am nächsten Tag, sobald der Kater mausen gegangen ist, dann wieder aufs Neue. Alles ist auf der schönsten Limmerstraße der Welt möglich, außer vielleicht ein Aufmarsch der NPD.
Die beiden Künstler*innen fangen diesen Ort mit ihren jeweiligen Mitteln gekonnt ein. Während Michael Kaiser den täglichen Wahnsinn des Alltags auf dem Lindener Prachtboulevard mit seinen bissigen und manchmal fast bösen Strichzeichnungen aufs Korn nimmt, stellt Ingrid Angelika Rost mit ihren bis zu lebensgroßen Pappmaché-Figuren die dort anzutreffenden Menschen, die für sie mehr Tiefenschärfe besitzen als alle in der Lindenstraße jemals gescripteten Kunstfiguren, fast liebreizend in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten.
Michael Kaiser, studierter Germanist und Philosoph und selbst seit einiger Zeit Bewohner des Lindener Szenebiotops Limmerstraße, arbeitet seit über 11 Jahren als fester Mitarbeiter beim Berliner Satiremagazin „Eulenspiegel“ und sieht sich mit seinen Arbeiten ganz in der Tradition eines Sempé, Bosc, Flora oder Ungerer. Ingrid Angelika Rost absolvierte ihr Kunststudium mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der FH Hannover. In ihrem Atelier in der Schulenburger Landstraße in Hannover arbeitet sie überwiegend mit den Materialien Ton und Pappmaché, die es ihr besonders erlauben, ihre experimentelle und spielerische Seite in den Vordergrund zu stellen.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, 22. Februar um 14:00 Uhr statt. Anschließend werden die Arbeiten bis zum 29. März zu sehen sein. Die Öffnungszeiten sind dann Do und Fr 16-19 Uhr sowie Sa und So 13 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist natürlich wie immer frei.
R2k Raum für Kunst und Kommunikation
Kötnerholzweg 4
30451 Hannover
www.r2k-linden.de