Das neue Quartier Wasserstadt Limmer, das auf einem 237.800 m² Grundstück am Leineabstiegskanal entsteht, hat als erstes Projekt Niedersachsens das Vorzertifikat in Gold von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. Mit dem Gütesiegel werden die besonders hohen Nachhaltigkeitsstandards des Bauvorhabens in ökologischer, soziokultureller, funktionaler, technischer und ökonomischer Hinsicht gewürdigt. Im Rahmen einer Feierstunde überreichten die Auditoren des Projektes, Carsten Bremer, Susann Zietz und Maren Knaack von energydesign braunschweig, die von der DGNB offiziell verliehene Urkunde dem Geschäftsführer der Wasserstadt Limmer Projektentwicklung GmbH (WLEG), Jörg Jungesblut.
„Mit zunehmender Urbanisierung wachsen Lebens- und Arbeitsräume immer mehr zusammen. Zukunftsorientierte Quartiere zeichnen sich heute dadurch aus, dass sie einen ressourcenschonenden, energieeffizienten Bau und Betrieb mit einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität verbinden – im gesamten Quartier und mit langfristiger Perspektive. Ein Anspruch, der eine vorausschauende, umfassende und transparente Planung und zukunftsorientierte Konzepte erfordert“, so laut DGNB der Anspruch an nachhaltige Stadtquartiere.
Um die Qualität von nachhaltigem Bauen erfass- und bewertbar zu machen, hat die DGNB 2009 ein ganzheitliches und weltweit einzigartiges Zertifizierungssystem von Gebäuden und Quartieren entwickelt, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus einbezieht.
Vorzertifizierung in Gold – eine Premiere für Niedersachsen
Das Bauprojekt der Wasserstadt Limmer konnte die Anforderungen des Nutzungsprofils für Stadtquartiere des DGNB in dreißig Kriterien erfüllen. Insbesondere wurden durch die Wiedernutzbarmachung der Industriebrache, der Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität, der Gestaltungsrichtlinie der städtebaulichen Qualität, der Mobilitätsinfrastruktur, der Energieeffizienz und Ressourcenschonung sowie durch die Qualitätssicherung im Planungs- und Bauprozess die Ziele erreicht.
„Wir haben mit dieser Vorzertifizierung einen Meilenstein in unserer Projekthistorie erreicht, für Niedersachsen ist es sogar eine Premiere. Das bestärkt uns einmal mehr in unserer Vision, mit der Wasserstadt Limmer neue Maßstäbe in Bezug auf Nachhaltigkeit und Nutzungsmischung zu setzen“, sagt Jörg Jungesblut, Geschäftsführer der WLEG.
Als wichtigste Nachhaltigkeitsaspekte werden u. a. die Planung von zahlreichen Grünflächen und die Begrünung von Flachdächern, das Verwenden eines Mindestwärmeschutzes für Neubauten mit dem Niedrigenergiehausstandard der Landeshauptstadt Hannover – NEHplus – und die Möglichkeit der Partizipation und Mitbestimmung der Bewohner bei der Gestaltung des Quartiers bewertet.
„Die Wasserstadt Limmer ist nicht nur das größte innenstadtnahe Bauprojekt Hannovers, es ist auch ein großer Schritt in die Zukunft. Wir wollen uns mit der gesamten Planung auf die gesellschaftlichen und umweltlichen Herausforderungen bestmöglich vorbereiten. Diese sind neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit vor allem die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum. Das Wohnquartier soll ein gut durchmischter, lebendiger und auch bezahlbarer Stadtteil mit hoher Lebensqualität für alle werden“, sagt Stadtbaurat Uwe Bodemann. In den nächsten zehn Jahren entstehen in dem neuen Quartier rund 1.800 Wohneinheiten.