St. Martinskirche in Linden

St. Martinskirche
St. Martinskirche
Die St. Martinskirche ist die älteste Kirche in Linden und Pfarrkirche der ev.-luth. St. Martinsgemeinde. Schon vor 1285 gab es einen ersten Kirchenbau am Lindener Berg im heutigen Linden-Mitte.

Geschichte der St. Martinskirche

Ein Stich von Merian aus dem Jahr 1650 zeigt ein Gebäude mit einem vierseitigen Turm und einer hohen, mit Ziegeln bedeckten Spitze. Das heutige Kirchengebäude hat seine Wurzeln in einem Bau aus dem 13. Jahrhundert, dem 1728 ein barocker Nachfolgebau folgte, der jedoch bis auf den Kirchturm durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die alte, baufällige Kirche 1727 abgerissen und durch einen barocken Saalbau mit Querschiff ersetzt, entworfen von Johann Christian Böhme. Aufgrund fehlender Mittel wurde der Turm zunächst nicht vollendet und erhielt erst 1854 eine neugotische Spitze nach einem Entwurf von Conrad Wilhelm Hase, der ähnliche Turmdesigns, wie an der Hoffnungskirche in Westrhauderfehn, verwirklichte. Bei einer umfassenden Renovierung im Jahr 1912 erhielt die Kirche vier Seitenemporen, eine Orgelempore und eine neue Innenausstattung.

Große Schäden im Zweiten Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kirchenschiff am 22. September 1943 durch eine Luftmine weitgehend zerstört, während der Turm unbeschädigt blieb.

Bilder

Neubau von Dieter Oesterlen

Der Neubau der Kirche wurde von 1955 bis 1957 nach den Plänen des Architekten Dieter Oesterlen realisiert. Dabei entstanden das Kirchenschiff und die Sakristei als eigenständige Neubauten, getrennt vom bestehenden Turm. Der denkmalgeschützte Turm blieb weitgehend erhalten, wurde jedoch um eine neue Galerie in der Höhe ergänzt. Der ehemalige Anschluss des Turms an das Kirchenschiff wurde in unverputztem Bruchstein belassen, was einen bewussten Kontrast darstellt. Die Neugestaltung zeichnet sich durch einen asymmetrischen Grundriss und einen schlichten Baustil aus, bei dem Stein, Beton und Glas verwendet wurden – ein Stil, der typisch für den Kirchenbau in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ist, als ältere Bauprinzipien wie das Eisenacher Regulativ und das Wiesbadener Programm aufgegeben wurden. Kanzel und Altar sind nun im lutherischen Gottesdienst gleichwertig angeordnet. 1980 spendete ein Lindener Bürger eine neue Kirchturmuhr mit vier Zifferblättern als Ersatz für die im Krieg 1943 zerstörte Uhr.

Egestorff Grabsteine
Egestorff Grabsteine
Die Dorfkirche umgab ursprünglich einen Friedhof. Nach der Eröffnung eines neuen Friedhofs auf dem Lindener Berg 1862 wurde er geschlossen. Auf dem Friedhof stand auch das Egestorff-Mausoleum aus dem 19. Jahrhundert. Bei einem Luftangriff am 22. September 1943 wurde es zusammen mit der benachbarten Kirche zerstört. Heute ist nur noch die durch eine Steinplatte verschlossene Gruft vorhanden. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und der Umgestaltung in den 1950er Jahren in eine Rasenfläche sind nur noch zwei Grabdenkmäler erhalten. Es handelt sich um Grabsteine für Angehörige der Lindener Industriellenfamilie Egestorff in Form eines beschädigten Grabsteins von Johann Egestorff und eines neueren Grabsteins für Georg Egestorff. Der ehemalige Friedhof ist heute Teil des Von-Alten-Gartens, dessen alte Begrenzungsmauer jenseits der Kirchstraße noch zu erkennen ist.

Innenansicht der St. Martinskirche

Glocken der St. Martinskirche

Die Glocken in den Tönen F-AS-B-Des. Die große Glocke, tiefgekröpft aufgehängt, stammt aus dem Jahre 1483.

Aktuelle Nachrichten zur St. Martinskirche:

St. Martinsumzug 2024 durch Linden-Nord und Linden-Mitte

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Die Lange Nacht der Kirchen in Hannover und der Region klingt wirklich spannend. Mit einem so vielfältigen Programm an Kunst, Musik und interaktiven Aktionen bietet sie eine wunderbare Gelegenheit, die Kirchen und ihren spirituellen Raum auf eine ganz neue Art zu erleben.

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Anschrift / Kontakt Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Martin

Kirchstraße 19
30449 Hannover
Telefon ✆ 0511 / 9245 331
✉ kg.martin.hannover@evlka.de
www.st-martin-linden.de

Sommer-Gartencafé

Das Gemeindehaus der St. Martinsgemeinde in der Niemeyerstraße 16 mit dem schönen Pfarrgarten dahinter lädt in der Sommersaison immer am letzten Sonntag zum Café im Garten Eden ein.

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Bildnachweis: Achim Brandau