Heute, am Sonntag, dem 29. Juni 2025, öffnete der Tag der Architektur bereits zum 30. Mal Türen, Tore – und Denkweisen: In 50 Orten in Niedersachsen und Bremen luden 99 Architekturprojekte zum Entdecken, Nachfragen und Inspirieren ein. Allein in Hannover konnten 21 Gebäude besichtigt werden, davon eines in Limmer und ein zweites in der Calenberger Neustadt. An beiden Orten war das Publikumsinteresse groß.
„Was 1996 mit 43 Objekten begann, ist heute die größte öffentlichkeitswirksame Veranstaltung unseres Berufsstandes“, erklärt dazu Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen. „Gerade in Zeiten von Klimakrise und Ressourcenknappheit zeigt der Tag der Architektur auch, wie Baukultur mit Verantwortung, Kreativität und im Dialog Zukunft gestaltet.“
Mauerwerksbauten mit horizontalen Betonbändern

Der Entwurf der 2023 fertiggestellten Wohngebäude Julienne-Trouet-Platz 27 im nahezu fertiggestellten ersten Bauabschnitt der Wasserstadt Limmer sieht zwei Mehrfamilienhäuser mit 3 – 5 und 4 – 6 Geschossen vor. Insgesamt beherbergen die Gebäude 54 Wohneinheiten mit Zwei- bis Vierzimmerwohnungen in 2-4-Spänner-Bauweise sowie eine Gewerbefläche.
„Die Gestaltung ist an den ursprünglichen, gewerblich genutzten Mauerwerksbauten der Conti-Limmer orientiert. Die Mauerwerksbauten sind durch horizontale Betonbänder gegliedert und passen sich in die neue Umgebung ein“, so der Text des Architekten Oliver Matziol, der am Sonntag für den Bauherren – die Günter Papenburg AG – drei Führungen durch die Gebäude absolvierte.
Konzernzentrale ist größtes Passivhaus in Norddeutschland
Der Architekt Stephan Zemmrich führte die zahlreichen Besucher persönlich durch das imposante Gebäude am Glockseeplatz 1 und informierte über die Ideen, Technik und Nachhaltigkeit des Projekts. „Das 6-geschossige Bürogebäude öffnet sich zur Stadt und seinen Besuchern“, heißt es schon in der Einladung: „Zentrales Element ist das Tageslicht durchflutete Atrium, das mit Gesundheitszentrum, Konferenzraum und Betriebsrestaurant im Erdgeschoss belebt wird. Gleichzeitig ist es ein Ort der Begegnung und des Austauschs.“
Brücken, Stege und Treppen verbinden die Netzwerkflächen miteinander. Das Gebäude ist das derzeit größte Passivhaus in Norddeutschland und wurde mit Lademöglichkeiten auch für E-Bikes und Roller ausgestattet. Enercity – früher Stadtwerke Hannover AG – kann sich für diese neue Konzernzentrale glücklich schätzen. Bis zum September 2023 hatte das Unternehmen seinen Sitz nur einen Steinwurf entfernt auf der anderen Seite des Flusses – in einem 22-geschossigen Büroturm des Ihme-Zentrums.
Letztendlich dienen diese Gebäude wie von enercity doch auch nur den Schauwerten und Werbung, Prestige des Unternehmens. Ob sinnvoll und nachhaltig spielt zumeist bei verschwendetem Platz eine untergeordnete Rolle.
Und wenn ich mir die Trabantenstadt „Wasserstadt“ anschaue wo auch wieder unnötig viel zubetoniert ist, frage ich mich wo ist da Nachhaltigkeit? Wo wird da auf Gegebenheiten des Klimawandels eingegangen. Kaum sinnvolle Grünflächen. Alles rundum gut versiegelt. Schön dicht bebaut und teuer zu mieten und kaufen. Verkehrssituation in der Planung nicht wirklich durchdacht.
Trauerspiel und dieselben Fehler werden immer und immer wieder durch Lobbyismus und dem schnellem Geld und Profitgier gemacht.
Einbindung der Bürgerinitiative wurden auch bewusst sabotiert vom Bauträger und die Stadt schaut nur zu.
Aus der Ferne betrachtet sieht das enercity-Gebäude ja ganz schön aus, aber es wurde viel ungenutzter Platz „verschwendet“. Theoretisch hätten sogar die Mitarbeiter vom Kundencenter am Kröpcke noch Platz im neuen Gebäude gefunden.
Ich dachte auch, das Kundencenter wäre zukünftig am Glocksee. Schade.
Stattdessen wurde der Platz um den Neubau nachteilig für Fußgänger und Wechsler zwischen Bahn und Bus umgebaut. Abbieger – auch Regiobusse- konnten vorher ohne hindernde Ampel in die Braunstraße fahren. Jetzt staut sich sämtlicher Verkehr an der Ampel und Wartende an der Bushaltestelle atmen noch mehr Abgase ein. Auch müssen Fahrgäste der Busse mit Verspätungen rechnen, weil die Rotphase an der Ampel länger dauert- dank Vorrangschaltung für Bahnen.