Bezirksrat Linden-Limmer stimmt für Barrierefreiheit am Wehr in Herrenhausen
Seit Jahren sind die Treppenstufen am Wehr in Herrenhausen ein großes Ärgernis für Radfahrende und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen. Gleichzeitig ist die Brücke bei der Wasserkunst eine wichtige Verbindung zwischen dem Stadtbezirk Linden-Limmer und Herrenhausen beziehungsweise dem Stadtteil Nordstadt, die mit der Bebauung des Contigeländes weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Weil die Stadt zudem seit Jahren auf der Suche nach einer Wegeführung für den geplanten Radschnellweg nach Garbsen ist, stand zwischenzeitlich sogar die Errichtung einer Fahrradbrücke als zusätzliche Querung des Leineverbindungskanals westlich des Wehres im Raum. Dieses zirka 10 Millionen Euro teure Projekt des ehemaligen Baudezernenten Uwe Bodemann scheiterte jedoch an der Unvereinbarkeit mit Umwelt- und Naturschutzbelangen.
Nun wagten die Bezirksräte Nord und Linden-Limmer einen erneuten Anlauf. Mitte November brachten die, in der Nordstadt als Bündnis agierenden, Fraktionen aus SPD und Grünen einen Antrag ein, in dem sie eine bessere Querung bei der Wasserkunst Herrenhausen forderten. Darin wurde angemerkt, dass zwar die Wasserkunst selbst in den vergangenen Jahren aufwendig saniert wurde, die danebenliegende Brücke jedoch unverändert geblieben ist. In der Dezembersitzung 2020 stellten dann auch in Linden-Limmer die Grünen gemeinsam mit der SPD den gleichlautenden Antrag aus Nord. In beiden Bezirksräten wurden die Anträge nach nur kurzer Debatte einstimmig verabschiedet und auch die Verwaltung gab ihre Entscheidung in dieser Sache, für ihre Verhältnisse, recht schnell bekannt.
Demnach werde die Stadt dem Antrag folgen und „einen barrierefreien Zugang zur Brücke der Wehranlage“ planen. „Es ist angedacht, die vorhandene Treppenanlage durch eine Rampenanlage zu ersetzen“, heißt es wörtlich in der Drucksache. In der Lokalpolitik löst die Entscheidung Erleichterung aus: „Wir freuen uns sehr, dass die Verwaltung unserem Antrag folgen wird, denn die Treppenstufen an der Wasserkunst sind schon immer eine große Barriere“, erklären Steffen Mallast (Grüne) und Matthias Voss (SPD) in einer gemeinsamen Presseerklärung. Vorabstimmungen mit der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörde, sind nach Aussage der Stadt bereits erfolgt, ebenso wie mit dem Denkmalschutz und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Außerdem sei die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen in die Planungen eingebunden.
Die Verwaltung scheint aus dem Scheitern der geplanten Parallelbrücke gelernt zu haben und beteiligt nun offensichtlich frühzeitig alle relevanten Akteure. „Eine zustimmungsfähige Lösung scheint möglich“, heißt es lapidar von Seiten der Verwaltung. Man hoffe darauf, „Mitte 2021 den abgestimmten Entwurf der Politik vorstellen zu können.“