

Doch die Maßnahme trifft in Limmer auf massive Ablehnung. Anwohner beklagen, dass der gesperrte Bereich seit Jahrzehnten als niederschwelliges Freizeit- und Erholungsangebot genutzt wird: Spaziergänge, Sonnenbäder und sogar gelegentliches Schwimmen im Stichkanal Hannover-Linden waren bislang geduldet. Mit der plötzlich verhängten Absperrung sei nun ein Teil des zentralen Erholungsraums an der Dieselstraße ohne jegliche öffentliche Information oder Bürgerbeteiligung verloren gegangen. Zur Sicherheit des Dammes müsse die Grasnarbe zwar kurz gehalten werden, doch viele sehen in der Beweidung eher eine Privatisierung eines Gemeinschaftsgebiets auf Kosten aller Nutzer.
Im gesperrten Areal hat sich bereits ein Schwanenpärchen angesiedelt und einen Brutplatz errichtet – für Naturschützer ein positives Signal, für Freizeitsuchende ein weiterer Grund, den Zugang nicht länger entbehren zu wollen. Kritiker weisen darauf hin, dass Kühe, Schafe oder Ziegen an anderen Wasserstraßen nur dort weiden, wo keine bedeutende Freizeitnutzung stattfindet – nicht aber mitten im dicht besiedelten Stadtgebiet.
Unter dem Titel „Lindener Hafenschleuse – für alle, nicht für einen“ wurde daher eine Online-Petition gestartet. Die Forderungen lauten: Rücknahme der Pacht, Wiederherstellung des freien Zugangs zum Wasser und eine verbindliche Bürgerbeteiligung bei künftigen Entscheidungen über öffentliche Flächen. Vertreter der Anwohner hoffen nun auf eine schnelle Lösung durch Stadt und WSA, damit der Schleusenbereich im Sommer wieder seiner Rolle als offen zugänglicher Stadtteiltreffpunkt gerecht werden kann – ohne Zäune, dafür mit Weitblick über Wiese, Wasser und Weide.
Auf der morgen stattfindenden Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer könnte das Thema in der Einwohnerfragestunde auf den Tisch kommen.