
In Hannover gibt es rund 450 Spielflächen für Kinder und Jugendliche, zehn befinden sich in den drei Stadtteilen Lindens. Die Stadt betrachtet sie aus pädagogischer, konzeptioneller Sicht bewusst als Tagesräume und verzichtet deshalb auf eine Beleuchtung. „Der Gesetzgeber sieht keine öffentliche Beleuchtung für Freizeitflächen vor. Beleuchtete Spielplätze könnten Kinder und Jugendliche nachts anziehen – das erhöht Unfall- und Konfliktgefahr mit Anwohnenden“, hat Pressesprecher Udo Möller der Redaktion von Punkt Linden mitgeteilt. Anlass war eine Anfrage eines Lesers, der in den Abendstunden mit seinen Kindern dort unterwegs gewesen ist.

Insektenschutz und Kosten
Ebenso wichtig ist für die Verwaltung aber die Förderung biologischer Vielfalt. Ein wichtiger Baustein im Insektenschutz sei es, Lichtverschmutzung zu reduzieren. Künstliche Lichtquellen hätten für viele nachaktive Insekten eine hohe Lockwirkung und würden sie von der Nahrungssuche und Fortpflanzung ablenken, da sie die Lichtquelle anfliegen und bis zur Erschöpfung umkreisen. Auch Fledermäuse sind in ihrer Aktivität beeinträchtigt, da sie die dunklen Korridore nutzen, um zu ihren Jagdgebieten zu kommen. Zudem würde ein notwendiger Leitungsbau für Lampen die Wurzeln umliegender Bäume beschädigen und spätere Neupflanzungen erschweren.
Und schließlich gibt es auch finanzielle Erwägungen, die aus Sicht der Verwaltung gegen Beleuchtung von Spielflächen sprechen: „Installation, Betrieb und Unterhaltung von Beleuchtung sind mit hohen Kosten verbunden. Für zusätzliche Wartung und Reparaturarbeiten stehen weder finanzielle noch personelle Ressourcen zur Verfügung. Die Verwaltung ist grundsätzlich zum sparsamen und wirtschaftlichen Umgang mit Steuergeldern angehalten“, erklärt Möller.