Nächstenliebe in Linden-Süd – Postkarten für Bewohner der Lebenshilfe

Postkarte Linden-Süd
Postkarte Vorderseite
Der Stadtteil Linden-Süd ist vielfältig und bunt. Die aktuelle Krise trifft auch die Bewohner*innen vor Ort ganz unterschiedlich. Ob in Kurzarbeit, mit der Angst um die eigene Existenz, ob weiterhin vollbeschäftigt, sogar mehr beansprucht als üblich und am Rande der eigenen Kräfte, ob in der eigenen großen Hausgemeinschaft auf engem Raum zusammen, mit Lehrpaketen der Kinder im Home-Office oder einsam und allein…

Der offene Begegnungsort „NORMAL in Linden (NiL)“ der Lebenshilfe ist geschlossen. Die drei
Wohnstätten der Lebenshilfe sind aktuell der einzige Aufenthaltsort für viele ihrer Bewohner*innen.
Gerade das Haus in der Von-Alten-Allee ist stark von der Coronazeit betroffen. Hier standen die
Bewohner*innen unter Quarantäne und das Personal arbeitet am Limit.

Umso schöner ist es, im Stadtteil wieder von ersten Öffnungen zu hören. Da macht der Deisterkiez eine erste Begrünungsaktion unter freiem Himmel, neue Suppenküchen machen auf, im Treffpunkt Allerweg werden Masken und Überraschungsbeutel hergestellt und die Schule fängt ebenso wie die KiTa wieder mit den ersten Kindern im Regelbetrieb oder Notgruppen an.

So unterschiedlich sich die Lebenswelten gerade darstellen, desto wichtiger ist es, dankbar für die eigene Freiheit und unversehrte Gesundheit zu sein und sich solidarisch mit denen zu zeigen, denen es aktuell nicht so gut geht.

Gemeinsam mit Nico Walter von der Lebenshilfe (NiL) wurde eine Postkartenaktion gestartet, zu der
eine Kooperation mit allen vier Kindergärten (inkl. Familienzentren und Horts) geplant war. Alle haben sofort zugesagt. Die Kinder haben Grüße in Form von Bildern gesendet, die sie auf die Rückseite einer Postkarte malen konnten.

Die Postkarten gingen dann in die 3 Wohnstätten der Lebenshilfe (Weberstraße, Von-Alten-Allee, Hohe Straße), um einen positiven Gruß aus dem Stadtteil zu senden und zu sagen: Wir haben Euch nicht vergessen und denken an Euch!

Gerade für die Inklusion und das „normale“ Zusammenführen von Bewohner*innen mit und ohne
Behinderung ist die aktuelle Situation ein Rückschritt. Mit dem Stadtteilmotto „Wir leben Vielfalt“
versuchen wir, die unterschiedlichsten Gruppen nach Innen zu stärken, um sie für ein gemeinsames
Miteinander im Außen vorzubereiten. Dazu bieten wir vernetzt Angebote, Projekte, Feste und Feiern an, die es aktuell so nicht geben kann. Zu zeigen, dass wir trotzdem zusammengehören, ist uns daher aktuell ein großes Anliegen.

Bildnachweis: Quartiersmanagement Linden-Süd