Im Gegensatz zur herkömmlichen Anbauform in der Landwirtschaft, die waagerecht betrieben wird – also horizontal – gibt es die senkrechte Form. In Neudeutsch heißt das „Vertical Farming“. Dabei wird die Nutzfläche wie bei Schuhschränken oder Hochhäusern quasi gestapelt, was weniger ebenen Flächenverbrauch bedeutet.
Der eigentliche Grund für das Betreiben von „Leevs-Microgreen“ in der Plinkestraße 3 in Linden-Süd liegt aber in dem gleichmäßigen Klima im Produktionsraum: 21 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von gleichbleibend 55 % und täglich 16 Stunden LED-Licht mit einem breiten Spektralbereich. Dabei ähnelt die Farbtemperatur dem natürlichen Sonnenlicht. So können sich die kleinen Pflanzen optimal entwickeln. Etwa 10-14 Tage nach der Aussaat werden sie kurz über der Erde geerntet.
Angeboten werden von den beiden Betreibern unter anderem folgende Sorten:
- Sonnenblume
- Radieschen
- Erbse
- Rotkohl
- Brokkoli
- Senf
- …
Weil die Pflanzen noch sehr klein verkauft werden, enthalten sie eine geballte Ladung essenzieller Nährstoffe aus dem Samen. Der Geschmack ist jeweils sehr gewaltig und überzeugend – was der Verfasser selbst ausprobiert hat. Es werden ausschließlich Bio-Saatgut und für den ökologischen Landbau zugelassene Substrate verwendet. Leevs wird sogar einigen Patienten von Ärzten empfohlen, um ihren Stoffwechsel zu verbessern.
Die Microgreens sind über deren Internetseite oder auch wöchentlich am Donnerstag zwischen 16:30 Uhr und 18:30 Uhr bei den „Marktschwärmern“ an der Heisterbergallee in Ahlem direkt auf dem Parkplatz vor dem dortigen REWE-Markt zu bekommen.
Wer übrigens beim ersten Anblick der Verpackungen auf „normales“ Plastik tippt, liegt daneben: Sie sind aus PLA (Polylactid) „bio“ Kunststoffen. Der basiert auf nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr und ist damit kompostierbar. Der aha Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover empfiehlt aber (leider) trotzdem eine Entsorgung über den Restmüll.