Lebensqualität statt Lastverkehr – Aktion gegen Flächenversiegelung

Aktion gegen FlächenversiegelungDurch immer wärmere Sommer heizen sich insbesondere breite, asphaltierte Straßen immer weiter auf. Die Grünen in Linden-Limmer weisen am Montag 10.08.20 zur symbolischen Uhrzeit „fünf nach zwölf“ (12.05 Uhr) auf den dringend nötigen Umbau der Fössestraße in Linden-Nord hin.

Mit gefüllten Gießkannen und verdunstendem Wasser werden wir die Hitze der Straße sichtbar machen. Wir fordern den coolen Rückbau der Straße auf zwei Fahrspuren, eine Aufwertung mit Stadtgrün, um den Cool-Down-Effekt zu fördern, sowie Raum für Aufenthaltsqualität und gerechten Fuß- und Radverkehr zu schaffen.

Mit dem Klimawandel steigen die Temperaturen. „An besonders sonnigen Tagen heizt sich die breite Straße stark auf, was die Aufenthaltsqualität an der Straße für Anwohner*innen und darüber hinaus sogar im gesamten Stadtviertel stark mindert”, so Greta Garlichs, Sprecherin der Grünen in Linden-Limmer. Die als Hauptverkehrsstraße klassifizierte Schneise lässt sich dabei rechtlich einfach durch die Stadtverwaltung auf zwei Spuren reduzieren. Dadurch entsteht ausreichend Platz für Radwege, Stadtgrün, Sickerungsflächen, Sitzgelegenheiten und kleine Parkflächen, kurz: für mehr Aufenthalts- und mehr Lebensqualität.

Cooler Umbau der Fössestraße für „Lebensqualität statt Lastverkehr”

„Anstelle einer lebensfeindlichen, vierspurigen Asphaltschneise könnten hier Blühstreifen, Sickerungsflächen, Bäume sowie Radwege den Straßenraum mit Aufenthalts- und Lebensqualität fördern”, ergänzt Patrick Lödige vom Bündnis HannovAIR Connection, das die Aktion begrüßt. Alle Teilnehmer*innen werden Gießkannen dabei haben, um auf den dringend nötigen Cool-Down-Effekt an asphaltierten Straßen hinzuweisen.

„Es ist nicht einzusehen, dass Schwerlastverkehr – der auf der Königsworther Straße nur auf einer Spur fahren kann – hier bei uns in Linden zwei Spuren einnehmen soll. Schwerlastverkehr sollte grundsätzlich nur über den Bremer Damm in die Stadt geleitet werden und nicht durch ein Wohnviertel!” unterstreichen Garlichs und Lödige die Forderungen. „Alles, was diese Straße bewältigen müsste, ist Verkehr der Anwohner*innen, welche in die Innenstadt und zurück fahren.”

Hintergrund: lebensfeindliche Bedingungen an breiten Autoschneisen

Hitzewellen stellen ein besonderes Risiko beispielsweise für Ältere und Kinder dar. 2003 kamen alleine in Deutschland 7.600 Menschen durch Überhitzungen ums Leben, 2006 und 2015 gab es jeweils 6.100 Todesfälle durch Überhitzung in Deutschland.
In Heißzeiten werden vierspurige Asphaltschneisen zu gefährlichen Zonen, in denen sich niemand mehr aufhalten kann. „Ein inakzeptabler Zustand für eine Straße, die mitten durch Lindens Herz führt“, finden die Teilnehmer*innen.

Bildnachweis: Bündnis 90/Die Grünen Linden-Limmer