
Es wird den Beteiligten vorgeworfen, arbeitsteilig operiert zu haben: Einige waren für die Rekrutierung sogenannter Finanzagenten zuständig, während andere Verdächtige durch ihre Postagenturen die Auszahlungen inkriminierter Gelder vornahmen. Ihr Geschäftsmodell beinhaltete das Anwerben von EU-Bürgern im Ausland, die nach Deutschland gebracht wurden, um auf ihren Namen Bauunternehmen zu gründen und Bankkonten zu eröffnen. Diese Firmen führten offensichtlich keine legalen Geschäftsaktivitäten aus, sondern dienten der Tarnung großer Geldtransfers, die mit verschiedenen Betrugsdelikten und Steuerhinterziehung in Verbindung stehen.
Am 23. April 2024 führte die Polizei Hannover, unterstützt durch die Zentrale Polizeidirektion und die Steuerfahndung Hannover, Durchsuchungen in mehreren Wohn- und Geschäftsräumen in Hannover und der umliegenden Region durch. Der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Hannover Oliver Eisenhauer nannte im Gespräch mit Punkt-Linden dabei die Stadtteile Linden-Nord, Linden-Mitte und Limmer. Mithilfe der Deutschen Post wurden elf Durchsuchungsbeschlüsse und sieben Vermögensarreste in 27 Objekten, einschließlich vier Postpartnerfilialen und einem ehemaligen Notariat, umgesetzt. Jedoch waren nicht nur diverse Stadtteile Hannovers betroffen, sondern auch umliegende Städte.
Bei diesen Durchsuchungen wurden Vermögenswerte in Höhe von etwa 600.000 Euro beschlagnahmt, darunter Bargeld, Fahrzeuge, Edelmetalle und hochwertiger Schmuck. Zusätzlich sicherten die Beamten zahlreiche elektronische Geräte und Unterlagen, Einbruchswerkzeug sowie eine Schusswaffe. Konten und Immobilien der Beschuldigten im Wert von rund 400.000 Euro wurden ebenfalls gepfändet.
Quelle: Pressemitteilung Staatsanwaltschaft Hannover