„KinderOase“: Stadtteilforum kämpft für Erhalt der Kindertagesstätte

„Die ersatzlose Streichung 50 wohnortnaher Kita-Plätze ist eine Katastrophe für die Kinder und ihre Familien in Linden-Süd“, so eine Pressemitteilung vom Stadtteilforum: „Gesamtgesellschaftliche Folgekosten sind unausweichlich und können verhindert werden!“

Aus diesem Grund ist eine Sondersitzung des Stadtteilforums heute am 14. August 2025 einberufen worden. „Wir wünschen Informationen über die Zukunft der Kita KinderOase und haben dazu Verantwortliche und Beteiligte eingeladen um 19:30 Uhr im café allerlei, Allerweg 7“, so das Forum.

Kinderoase Linden-Süd
Kinderoase in Linden-Süd

Akteur*innen im Stadtteil kämpfen um den Erhalt der Einrichtung

Seit November 2023 bemühen sich haupt- und ehrenamtliche Akteur*innen in Linden-Süd darum, die Schließung der kirchlichen Kindertagesstätte „KinderOase“ in der Ritter-Brüning-Straße 14 zu verhindern. Dort gibt es derzeit noch zwei Kita-Gruppen mit zusammen 50 Plätzen, ein Hort wurde bereits geschlossen. Zahlreiche Gespräche, E-Mails und Verhandlungen führten zum Abschluss eines neuen „Hannover-Vertrags“ inklusive erhöhter Sanierungsmittel zwischen dem Träger (Kirchenkreis Hannover) und der Stadt Hannover, aber nicht zu einer Aufhebung der Schließungsabsicht. Diese war für das Jahr 2025 angekündigt worden.
„Die Gespräche standen still und es bestand keine Aussicht auf Einigung. Knackpunkt waren die Sanierungsmittel für die Gebäude. Der Kirchenkreis forderte eine Erhöhung konnte diesen Mehrbedarf jedoch nach informellen Aussagen nicht inhaltlich nachweisen, berichtet Quartiersmanager Carsten Tech.

Die Verhandlungen ruhten, die „KinderOase“ stand vor dem Aus

Im Januar 2024 hat das Stadtteilforum Linden-Süd dieses Thema auf die Tagesordnung gesetzt und die Politik hat sich in Person von Philipp Schmalstieg (SPD) der Sache angenommen. Es folgte ein Gespräch in der KinderOase mit Vertretern des Kirchenkreises, der Gesamtkirchengemeinde Linden-Limmer und dem Stadtteil sowie Axel von der Ohe (Finanz- und Ordnungsdezernent). „Das Gespräch lief erfolgreich“, so das Stadtteilforum, „die Landeshauptstadt stellte eine Erhöhung der Sanierungsmittel generell in Aussicht!“

Tigris
Tigris
Wilhelm-Bluhm-Straße 40
30451 Hannover

Die haupt- und ehrenamtlichen Akteur*innen aus Linden-Süd hätten entscheidend zur Entwicklung beigetragen, so dass im Juni 2025 der neue „Hannover-Vertrag“ im Rat der Stadt verabschiedet werden konnte. Darin enthalten sei ein deutlich erhöhter Förderbetrag zur Qualität und Ausstattung aller hannoverscher Kitas sowie eine Liste der priorisierten Einrichtungen und deren Sanierung – ohne KinderOase. „Wir sind entsetzt!“ – so die Reaktion des Stadtteilforums.

Die „KinderOase“ sei von großer Bedeutung für Linden-Süd und die dort lebenden Familien, vor allem auch wegen ihrer großen integrativen Wirkung. Diese Einrichtung betreut seit fast 50 Jahren Kinder aus dem Stadtteil und bereitet diese auf die Schule vor. Sie leistet eine herausragende Elternarbeit – bereits über Generationen hinweg – und unterstützt Kinder, die keine optimalen Startbedingungen haben, wie Kinder sehr vieler Herkunftsbiographien aus Familien Alleinerziehender, Großfamilien sowie Familien mit Transferleistungsbezug.

Eine Schließung der Kindertagesstätte wäre eine Katastrophe

Für Familien, die aus unterschiedlichen Gründen vergleichsweise immobil sind, sei die fußläufige Erreichbarkeit der Kita in Wohnortnähe unerlässlich, beklagt das Stadtteilforum: „Ist die Kita nicht zu erreichen, gehen die Kinder eben nicht dorthin – keine Kita, keine Integration. Was sagt dazu wohl die Grundschule? Der Hort wurde bereits aufgelöst, jetzt geht es um die 50 Kita-Plätze. Wir vermissen durch die Verantwortlichen die Wertschätzung unseres Engagement, das den Prozess überhaupt in Bewegung gesetzt hat.“

Diese sollte zum Ausdruck kommen, insbesondere durch die Information der Betroffenen über den Sachstand und den Austausch zur Rettung der „KinderOase“. Es gehe um „die gelebte Nächstenliebe und den Einsatz für Menschen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind und damit verbunden, um ein eindeutiges Bekenntnis der Gesamtkichengemeinde Linden-Limmer sowie der Kirchengemeinde Erlöserkirche zu ihrer Kita“, so das Stadtteilforum.

Bildnachweis: Ralf Borchardt

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