Sechs Jahre lang bot der aus einem ehemaligen Kiosk entstandene Ladenraum in Linden-Nord mehrsprachigen Kulturschaffenden und Nachbar*innen einen Ort der Begegnung. Der Verein kargah musste dieses Angebot jetzt aufgeben, weil die städtische Förderung aufgrund der Haushaltsbeschlüsse einer Ratsmehrheit von SPD, CDU und FDP weggebrochen ist.
Der Mietvertrag für den Kulturkiosk endet zum Ende Februar, der für die übrigen Räumlichkeiten in der Stärkestraße 19A zum Ende März 2025, so Ferdos Mirabadi vom kargah-Koordinationsteam auf Nachfrage. Behalten wird der Verein seinen Standort auf dem Faustgelände, mit dem „kargah-Haus“ und auch mit Räumen auf der „Weltetage“ der 60er-Jahrehalle.
Einen Ersatz für die transkulturelle Kulturarbeit in der Stärkestraße gibt es aber nicht, betonte in seiner Rede am Freitag der langjährige kargah-Mitarbeiter und Künstler Dimitrij Czepurny: „Als Team sind wir besonders traurig darüber, da der Kulturkiosk für uns und für unsere Zielgruppe ein Raum der Freiheit und Kreativität war!“.
Im Kulturkiosk präsentieren seit Freitag elf Künstler*innen ihre Werke. Sie zeigen Malereien, Fotografien und Collagen, die die Vielfalt der kulturellen Arbeit kargahs widerspiegeln. Besonders eindrucksvoll war dabei die Performance der Künstlerinnen Anna-Lena Hagen und Kassandra Speltri. Diese letzte Veranstaltung an diesem Standort schaffe laut kargah „einen Raum, in dem die Vielschichtigkeit Hannovers zusammengelebt und gefeiert“ werde.