Fössebad Neubau ist im Zeitplan – Eröffnung wohl im Jahr 2027

Fördervereinsvorsitzender Ernst Barkhoff mit Bernd Seidensticker, Geschäftsführer Fössebad-Betriebsgesellschaft mbH
Fördervereinsvorsitzender Ernst Barkhoff (links) mit Bernd Seidensticker, Geschäftsführer Fössebad-Betriebsgesellschaft mbH
Am Zeitplan will die Stadt festhalten, so die aktuelle Antwort der städtischen Pressestelle auf Anfrage von Punkt-Linden. „Die Verwaltung konnte erfolgreich Fördermittel in Höhe von 6 Millionen € aus dem Bundesprogramm ‚Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur‘ für den Neubau des Fössebades einwerben“, so LHH-Pressesprecher Udo Möller.

Der europaweite Teilnahmewettbewerb für ein sogenanntes ÖPP-Projekt, bei dem sich private Generalunternehmen für den Neubau bewerben können, sei angelaufen. Die Auftragsvergabe soll im Frühjahr 2025 erfolgen. Im Jahre 2027 soll das neue Bad in Betrieb gehen. Dann, nach 67 Jahren, hat das bisherige Gebäude ausgedient und wird abgerissen. Eine baubegleitende Nutzung der Wasserflächen im alten Fössebad sei gewährleistet, da der Ersatzneubau des Fössebades parallel zum alten Hallenbad gebaut werden soll, so Möller.

„Das sind gute Nachrichten“, meint dazu Ernst Barkhoff, Vorsitzender des Fördervereins Fössebad e.V. „Seit 1987 hat es immer wieder Anläufe der Verwaltung gegeben, das Bad zu schließen. Aber drei große Einwohnerversammlungen in den Jahren 1987, 1992 und 2017, Unterschriftensammlungen und Aktionen haben Druck gemacht. Das zähe und von Schulen, Schwimmvereinen und Allgemeinheit breit getragene Engagement war nicht vergebens.“

Eine weitere Verzögerung des Neubaus hätte erhebliche Folgeprobleme ausgelöst. 6 Millionen € Fördermittel des Bundes drohten zu verfallen. „Das neue Fössebad mit wettkampftauglicher 50 m-Bahn wird dringend benötigt“, sagt Barkhoff. Wenn das Stadionbad für eine Sanierung rund zwei Jahre geschlossen wird, brauche die Stadt rechtzeitig ein Ersatzbad für Wassersportveranstaltungen.

Geplant wird ein familienfreundliches Kombibad aus Hallenbad und Freibad mit zusätzlichem Kindererlebnisbereich. Der Wermutstropfen: Eine Sauna ist nicht vorgesehen. Um eine möglichst kostengünstige Lösung zu erreichen, gäbe es Bemühungen der Stadt, den laufenden Betrieb weiterhin durch die Fössebad-Betriebsgesellschaft mbH fortzusetzen, so Barkhoff.

Zur Geschichte: Als Vorläufer der heutigen Badeanstalt gab es an diesem Standort in der unbebauten Landschaft an der Fösse schon seit 1838 ein Flussschwimmbad. 1955 entschloss sich der Rat der Stadt Hannover für den Stadtbezirk Linden-Limmer eine großzügige Hallenfreibadanlage zu schaffen. Für insgesamt 5 Millionen DM wurde von 1956 bis 1960 an gleicher Stelle das nun mit Trinkwasser gespeiste städtische Fössebad als erstes kombiniertes Hallen- und Freibad der Bundesrepublik Deutschland errichtet. 1993 folgte die Gründung der gemeinnützigen Fössebad-Betriebs GmbH (Gesellschafter Waspo 98 und Universitätssportclub), die schließlich die Trägerschaft von der Stadt Hannover übernahm. 2005 wurde der Förderverein Fössebad mit dem Ziel gegründet, das Bad für die Öffentlichkeit, Schulen und Vereine zu erhalten. Seit 2017 wird über einen Neubau diskutiert.

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