Catcalling – was sich zunächst anhört wie ein niedlicher Begriff, verbirgt in sich eine große Belastung: Die Betroffenen sind anzüglichem Rufen, Reden, Pfeifen oder sonstigen Lauten im öffentlichen Raum ausgesetzt und fühlen sich oftmals hilflos. Durch diese besondere Form der verbalen sexuellen Belästigung entwickeln die Betroffenen Vermeidungshaltungen wie z.B. das Ändern des Kleidungsstils oder auch bestimmte Straßen zu meiden.
Um stärker über diese Thematik aufzuklären und zu sensibilisieren, werden die LimmernLichter gemeinsam mit den Aktivist*innen der catcallsofhannover auf der Limmerstraße in Linden-Nord unterwegs sein und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Neben zahlreichen Gesprächen werden zudem kleine Stoffkätzchentaschen und Sticker verteilt, um auch über den Abend hinaus auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Taschen sind als eine Art nachhaltige „Flyer“ zu verstehen und eine Idee der Geschäftsführung des KPR, die von der Textilwerkstatt der LHH umgesetzt wurde. Die Sticker greifen die Katzenmotive der flankierenden Posterkampagne zu „Catcalling is OVER in HannOVER“ auf, die sich als eine Art moderne Superheld*innen gegen Catcalling zur Wehr setzen.
Worum es geht
Das Projekt LimmernLichter entstand aus dem Beteiligungsprozess LimmernLabor und hat zum Ziel, mit den nächtlichen Nutzer*innen des Lebensraums Limmerstraße wie auch den Anwohnenden ins Gespräch kommen, um unterschiedliche Perspektiven auf die Nutzung des öffentlichen Raums zu vermitteln. Dieser soll zum einen als Ort des sozialen Miteinanders erhalten werden und zum anderen für eine verträgliche Nutzung die Rücksichtnahme und das Verantwortungsbewusstsein für den öffentlichen Raum gestärkt werden.
Die LimmernLichter sind Personen in 2er-Teams, die rund um die Limmerstraße unterwegs sind. Die Einsatztage sind Freitag, Samstag und vor Feiertagen zwischen 21 und 2 Uhr. Sie sind an einer einheitlichen Kleidung (T-Shirt, Jacke, Rucksack, Brustbeutel) zu erkennen.
Eine Besonderheit in Hannover: Auf Grundlage eines Ratsauftrages bearbeitet die Landeshauptstadt Hannover unter der Federführung der Geschäftsführung des Kommunalen Präventionsrates das Thema Catcalling. Hierzu wurde ein umfangreiches Netzwerk aus den „CatcallsofHannover“, der Polizeidirektion Hannover, dem Frauennotruf Hannover e.V., dem Netzwerk „We Take Care“ sowie seitens der Landeshauptstadt der Gleichstellungsbeauftragten, dem Kulturbüro, der Antidiskriminierungsstelle, der Textilwerkstatt sowie dem Ordnungsdienst gebildet. In Kooperation mit diesen Netzwerkpartner*innen wurden bereits verschiedene Projekte zum Thema Catcalling ins Leben gerufen, die auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen sollen.
Auch in Zukunft wollen die LimmernLichter bzw. das LimmernLabor und der KPR stärker im Themenfeld Catcalling und auch darüber hinaus zusammenarbeiten. Unter dem Projekttitel „LimmerLabor x KPR LHH“ werden Ideen entwickelt und umgesetzt. Neben regelmäßigen Aktionen zum Thema Catcalling werden aktuell über die LimmernLichter unter anderem sogenannte Cup- und Bottleguards ausgegeben, welche vor allem das eigene Getränk vor K.-o.-Tropfen schützen sowie Aufmerksamkeit & Bewusstsein für diese Thematik schaffen sollen. So soll das subjektive und kollektive Sicherheitsempfinden gesteigert werden. Der Kommunale Präventionsrat der LHH unterstützt die Aktion im August erneut durch die Bereitstellung von Bottleguards, welche somit kostenfrei ausgegeben werden können.
Quelle: Landeshauptstadt Hannover
Absolut wichtig & richtig. Als moderne Gesellschaft sollten Auffassungen aus dem Mittelalter im Alltag verschwinden.
Ja, das ist bestimmt so, wie du denkst.
Und?
Weil es „schwierig“ wird, einfach nicht machen?
So könnten wir es ja auch mit den Rechten machen? Nicht!
(eigentlich!) ne suuuper idee…
aber die gespräche könnten schwierig werden, wenn man bei den tätern auf „kein unrechts-bewusstsein“ stösst…?!? 🤔