2. Bauabschnitt Wasserstadt Limmer – Beginn des Gutachterverfahrens

Wasserstadt Limmer, LuftbildNachdem der erste Bauabschnitt der Wasserstadt Limmer bereits deutliche Konturen annimmt, soll nun über ein innovatives und transparentes, zugleich aber mit hohen fachlichen Ansprüchen versehenes Verfahren in die planerische Konzeption der noch freien Bauflächen eingestiegen werden. Dieser Bereich umfasst im Wesentlichen die nordwestliche Teilfläche des ehemaligen Geländes der Continental AG, auf der sich auch der Turm und die großen denkmalgeschützten Gebäude finden. Diese markanten Bestandsgebäude werden in die zu planende städtebauliche Konzeption einbezogen. Ebenso sollen Überlegungen für die Flächen südlich der Wunstorfer Straße angestellt werden. Die Ergebnisse dieses Planungsschrittes sollen nach der Erörterung in den politischen Gremien dann die Grundlage für den später aufzustellenden Bebauungsplan bilden.

Mit dem Versand der Unterlagen zur Aufgabenstellung beginnt das städtebaulich-freiraumplanerische Gutachterverfahren für den bisher nicht beplanten Teil der Wasserstadt Limmer. Beteiligt sind als interdisziplinäre Teams folgende Büros:

  • gruppeomp, Hannover / ARGUS, Hamburg / urbanegestalt, Köln
  • Monadnock, Rotterdam / Planersocietät, Dortmund / chora blau, Hannover
  • UP+, Hannover mit BurtonHamfelt, Amsterdam / SHP, Hannover / LOLA landscape architects, Rotterdam

Die Aufgabenstellung beinhaltet die vorformulierten wesentlichen rahmengebenden Entwurfsvorgaben, aber auch offene Fragestellungen an die hochqualifizierten Teams. Das soll das Spektrum der Ideen aufweiten und unterschiedliche Lösungsansätze generieren.
Daher wurden in Abstimmung mit der Wasserstadt-Limmer GmbH & Co.KG., dem Stadtbezirksrat Linden-Limmer und der Bürgerinitiative Wasserstadt Limmer die folgenden zentralen Fragen formuliert:

  • Benötigt das große Gelände zur Gliederung weitere „Hochpunkte“?
    Wie viele bauliche Akzente sind sinnvoll und wo sollten diese verortet werden?
  • Wo und wie sind die vorgesehenen öffentlichen Grünflächen für ein lebendiges Quartier am sinnvollsten zu platzieren: Entlang der Ufer, als „Central-Park“ am Conti-Turm oder in der Spitze?
  • Wie lassen sich ausreichend Fahrradabstellplätze pro Wohnung funktional richtig, aber auch städtebaulich verträglich unterbringen?
  • Wo sollte eine Brücke über den Stichkanal liegen und welche Funktion kann/soll sie haben (Zufußgehende und Radfahrende und/oder Busverkehr)?
  • Kann man durch serielles Bauen und eine ggf. etwas erhöhte Dichte wirtschaftliche Effekte generieren, die zu einem differenzierteren Mietniveau führen und auch preisgedämpftes Wohnen (oberhalb der Mieten des geförderten Mietwohnungsbaus) ermöglichen?
  • Wie lassen sich die denkmalgeschützten Bestandsgebäude in den Entwurf einbinden und welche Nutzungen sind hier möglich?

Teil des umfangreichen Beteiligungsverfahrens rund um die Wasserstadt Limmer sind zwei zentrale öffentliche Veranstaltungen, im Rahmen derer die Entwürfe der Teams der Öffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Die Zwischenpräsentation der Entwürfe findet am 29. September um 18 Uhr voraussichtlich als Hybridveranstaltung statt. Die finalen Entwürfe werden in der öffentlichen Endpräsentation am 29. November um 18 Uhr vorgestellt.
Im Zuge beider Veranstaltungen besteht für die Teilnehmenden die Möglichkeit, über den Verfahrensbetreuer Drost Consult und das Beteiligungsbüro Tollerort Anmerkungen und Hinweise zu den Entwürfen an die Teams und die Jury weiterzugeben. Im Anschluss an die Endpräsentation wird ein Jurygremium – besetzt aus Fach- und Sachpreisrichter*innen – einen Entwurf küren, welcher in einem nächsten Beteiligungsschritt am „Runden Tisch“ zu einem Funktionsplan verdichtet werden soll. Der Funktionsplan wird als Grundlage für das weitere Bebauungsplanverfahren dienen.

Bildnachweis: Ralf Borchardt