Stellungnahme der DKP Hannover
„Gut Ding braucht Weile“ besagt ein Sprichwort – auf die derzeitigen Planungen von hannoverscher Verwaltung und Ratspolitik zur Zukunft des Fössebades in Linden-Limmer trifft es allerdings nicht zu. Seit fast fünf Jahren ist das Freibad ohne Wasser, mit zahlreichen Vertröstungen und Terminverschiebungen wurden Badbesucher/innen abgespeist und hingehalten. Was da nun aus dem Rathaus präsentiert wurde, ist kein gut durchdachtes Konzept, sondern beweist lediglich, dass eine lange Dauer keine Garantie für Qualität und Bürgerfreundlichkeit ist. Im Gegenteil:
- Das 1960 eröffnete Kombibad aus Hallen- und Freibad mit attraktivem Außengelände soll künftig nur noch als Torso weiter existieren: Das besonders bei Familien, Kindern und Jugendlichen beliebte Freibad soll komplett wegfallen.
- Für den populären alternativen Kultur- und Musikclub „Béi Chéz Heinz“ soll es ebenfalls im Komplex kein Fortbestehen mehr geben – bei den Planvorhaben wurde er überhaupt nicht berücksichtigt.
- Schließlich soll der mit 20 Millionen Euro veranschlagte Neubau des Bades Investoren anlocken, die als PPP-Projekt das neue Bad errichten und sich danach durch jahrzehntelange Mietzahlungen durch die Stadt „eine goldene Nase“ verdienen.
Dabei hat doch die gemeinnützige Betreibergesellschaft Fössebad ein schlüssiges, wesentlich kostengünstigeres Konzept erarbeitet und vorgelegt, das realisiert werden könnte. „Nach unserer Auffassung muss das alles nicht so teuer sein – zu Linden gehört ein Freibad“, so der kritische Kommentar von Bernd Seidensticker von der Betreibergesellschaft gegenüber dem „Hannoverschen Volksblatt.“
Im Mai soll nun endlich die lange angekündigte Drucksache erscheinen – es scheint spannend zu werden wie gerade auch die Ratsfraktionen von SPD und GRÜNEN damit umgehen werden.
Auf alle Fälle wird sich die Bevölkerung in Linden-Limmer lautstark zu Wort melden müssen.
Zur Erinnerung: Bereits vor zwei Jahren stellte der sportpolitische Sprecher der Rats-GRÜNEN Bindert den Freibadebereich des Fössebades in Frage und schwadronierte über eine Vermarktung des Bades für den Wohnungsbau. Die vorgesehene Streichung des Außenbeckens und insbesondere die weiträumige Öffnung der Schwimmhalle im Sommer fände er „attraktiv“ bekundete er vor Kurzem. Stehen da bereits Finanzinvestoren für Luxuswohnungen in den Startlöchern, die einen direkten Zugang von der Eigentumswohnung zur Schwimmhalle wünschen?