Die Internet-Umfrage fand vom 05.03.2014 – 12.04.2014 statt. Sie wurde bekannt gemacht über lokale Internet-Portale für Linden und Limmer, deren Druckableger, die Internetseite www.wasserstadt-limmer.org, Hinweise auf Facebook, das Hannoversche Wochenblatt und die HAZ.
Die Teilnahme an der Befragung zur Wasserstadt Limmer war ohne namentliche Registrierung möglich, aber viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben im Anschluss an die Teilnahme freiwillig ihre E-Mail-Adresse für weitere Informationen über Beteiligungsmöglichkeiten hinterlassen.
Eine Auswertung
Viele potenzielle Bewohner sind noch flexibel, ob sie als Eigentümer oder Mieter auf die Wasserstadt ziehen wollen (36,0 %). Bei denen, die sich schon stärker festgelegt haben, sind die Eigentumsinteressierten (36,6 %) etwas zahlreicher als die Mietinteressierten (27 %).
Bei dem bevorzugten Haustyp gibt es eher kleinere Gruppen, die sich am ehesten in einem Reihenhaus (13,1 %) oder frei stehenden Einfamilienhaus (12,0 %) sehen, während ein großes Drittel (35,4 %) sich am ehesten in einem Mehrfamilienhaus oder Ähnlichem wiederfindet. Die größte Teilgruppe ist nicht prinzipiell auf einen Haustyp festgelegt (39,4 %) und macht seine Entscheidung von der inneren und äußeren Ausgestaltung abhängig.
Bei den Geschossen sind das EG und das 1. OG, wie zu erwarten, die beliebtesten Geschosse. Drei Viertel aller Wunschnennungen entfallen auf das Wohnen in den ersten 4 Geschossen (EG bis zum 3. OG zusammen 74,5 % aller Nennungen). Das 4. – 6. Obergeschoss sind unbeliebt (zusammen 16, 6 % aller Nennungen), während im 7 OG. einige Nennungen mehr vorkamen (8,9 % aller Nennungen).
Die Barrierefreiheit der Wohnung / des Wohnhauses spielt bei mehr als der Hälfte der Umfrage-Teilnehmer eine Rolle (57,7 %), wobei eine Teilgruppe davon (21,1 % aller Teilnehmer) auch in eine nicht barrierefreie / rollstuhlgerechte Wohnung ziehen würden, wenn sie bei Bedarf innerhalb der Wasserstadt in eine barrierefreie oder rollstuhlgerechte Wohnung umziehen könnten.
Besonders auffällig war das insgesamt große Interesse der TeilnehmerInnen an gemeinschaftlichen Aspekten und gemeinschaftlich nutzbaren Einrichtungen und auch die Bereitschaft, diese Einrichtungen finanziell auf die ein oder andere Weise mitzutragen. Großes allgemeines Interesse und / oder eine größere Bereitschaft zur regelmäßigen monatlichen Mitfinanzierung konnten zum Beispiel folgende gemeinschaftliche Einrichtungen auf sich vereinen: 1. Fahrradabstellanlage (Dach + Bügel), Garten 2. Multifunktionsraum (Veranstaltung, Party, Versammlung,..), Selbsthilfewerkstatt, Gästezimmer 3. Trockenraum, Waschküche 4. Terrasse, Balkon 5. Parkplatz Wer sich für die Schaffung eines Wohnvorhabens mit gemeinschaftlichen Aspekten interessiert, sollte sich die zahlreichen Angaben im Einzelnen, auch in dem Freitextfeld unter Frage 11. genauer ansehen.
Für diejenigen mit Interesse an der Idee des ‚existenzminimalistischen‘ Wohnens könnten die Antworten auf Frage 8. und 9. interessant sein. Knapp 60 % der Umfrageteilnehmer könnten sich bei einem für sie passenden Angebot an Gemeinschaftseinrichtungen vorstellen, die Ansprüche an die Größe ihres nur privat nutzbaren Wohnraums zu verringern.
62,9 % der Teilnehmer haben Aussagen zu den qm/pro Kopf gemacht, die sie auch bei einem passenden Angebot an Gemeinschaftseinrichtungen mindestens als nur privat nutzbaren Wohnraum zur Verfügung haben wollen. Ungefähr ein Drittel dieser Teilnehmer wären mit 30 qm/pro Kopf (oder weniger) zufrieden, das sind ca. 15 qm / pro Kopf weniger, als der aktuelle bundesdeutsche Durchschnitt. Knapp zwei Drittel wären mit 40 qm / Kopf (oder weniger) zufrieden. Mehr als ein Drittel möchten jedoch trotz passender Gemeinschaftseinrichtungen mindestens 45 qm oder 50 qm /Kopf zur Verfügung haben.
Auf die Frage, wie viele Personen sich maximal einen Hauseingang teilen sollten, damit Anonymität nicht automatisch zum Problem wird, antworten die Hälfte der TeilnehmerInnen mit maximal 10 (22,9 %) oder 20 Personen (26,3 %). Ein Drittel glaubt, dass Anonymität nicht vorrangig von der Zahl der Personen abhängt, die sich einen Hauseingang teilen.
Zur Frage, wie viele Einwohner gut gemeinsam auf der Fläche der Wasserstadt leben könnten oder sollten, können oder wollen 17,7 % der Befragten keine Einschätzung abgeben. Bei denen, die eine Einschätzung abgeben, gibt es einen klaren Pik bei der Auswahl ‚bis zu 1500 Einwohner‘ (31 % derer, die eine Einschätzung abgeben). Gut 70 % von denen, die eine Einschätzung abgegeben haben, wählen Kategorien bis zu (oder weniger) als 2500 Einwohner.
In den Antworten zur Frage 11. ‚Was ich sonst noch zur Wasserstadt zu sagen hätte‘ finden sich sehr viele weitergehende Anregungen und Wünsche zur Gestaltung der Wasserstadt, die über die Kategorien der vorherigen 10 Fragen hinausgehen. Sehr oft wird das Thema Stadtbahnanschluss und Verkehr angesprochen, die Einbindung und Anpassung an das bestehende Limmer, die Ablehnung einer von innen zum Rand hin ansteigenden sowie engen und schattigen Bebauung, der Wunsch nach sozialer und gestalterischer Vielfalt, mehr Bezug zum Wasser, eine gute Infrastruktur und die Einrichtung einer IGS statt eines Gymnasiums. Hier sollte man sich einfach mal die Zeit zum Lesen nehmen.