Seit 2019 schwebt das Seniorenzentrum Godehardistift in Linden-Süd in einem Zustand der Ungewissheit. Ursprünglich wollte der Betreiber die Einrichtung bereits Ende 2019 schließen – offiziell wegen schwerer baulicher Mängel, die eine Sanierung unmöglich machten. Ein Neubau an derselben Stelle sei zudem baurechtlich nicht zulässig. Doch nach massivem Protest von Betroffenen, Angehörigen und der Lokalpolitik wurde ein Alternativstandort in der Ricklinger Straße ins Spiel gebracht, während der Betrieb in der Godehardistraße vorerst weiterlief.
Nun stellt sich erneut die Frage nach der Zukunft des Seniorenzentrums, da die Umzugspläne nach wie vor nicht umgesetzt sind. CDU-Bezirksratsherr Michael Klenke forderte in der letzten Sitzung des Stadtbezirksrats Linden-Limmer von der Stadtverwaltung Klarheit über die weiteren Schritte.
Aktueller Sachstand: Verzögerungen und Unsicherheiten
Die Stadtverwaltung teilte mit, dass ursprünglich bereits im Oktober 2024 ein Termin mit der Johannesstift-Diakonie, dem Betreiber des Seniorenzentrums, angesetzt war. Bei diesem Treffen sollte die wirtschaftliche Machbarkeit eines Neubaus in der Ricklinger Straße geprüft und neue Planungen vorgestellt werden. Aufgrund eines Hackerangriffs auf die Johannesstift-Diakonie musste der Termin jedoch verschoben werden. Jetzt soll das Gespräch Ende Januar oder Anfang Februar 2025 nachgeholt werden. Erst danach kann eine abschließende Entscheidung getroffen und dem Stadtbezirksrat präsentiert werden.
Bleibt das Godehardistift weiterhin in Betrieb?
Derzeit wird das Seniorenzentrum in der Godehardistraße weiterhin als Langzeitpflegeeinrichtung mit Kurzzeitpflegeplätzen betrieben. Eine Schließung oder Umnutzung ist laut Stadtverwaltung bislang nicht geplant. Sollte sich der Betreiber jedoch für eine Aufgabe des Standorts entscheiden, müsste dies der städtischen Heimaufsicht frühzeitig mitgeteilt werden.
Was passiert mit dem Grundstück in der Godehardistraße?
Falls das Godehardistift tatsächlich aufgegeben wird, stellt sich die Frage, was mit dem Grundstück geschieht. Da es sich nicht im städtischen Eigentum befindet, hat die Verwaltung keinen direkten Einfluss auf dessen Nutzung. Zudem liegt das Gelände innerhalb des rechtsgültigen Bebauungsplans Nr. 912, der es als „Gemeinbedarfsfläche“ mit der Zweckbindung „Katholische Gemeinde und Altenzentrum“ ausweist. Eine Umwidmung, etwa für Wohnungsbau, wäre nur mit einer Änderung des Baurechts möglich.
Fazit: Warten auf Entscheidungen
Die Zukunft des Seniorenzentrums Godehardistift bleibt weiterhin unklar. Erst nach den anstehenden Gesprächen zwischen Stadtverwaltung und Betreiber könnte feststehen, ob der Umzug in die Ricklinger Straße realisiert wird oder ob eine andere Lösung notwendig ist. Für die Bewohner und ihre Angehörigen bleibt die Situation somit weiter angespannt.
Update 31.01.2025,10:55 Uhr
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