Festwoche zum 150-jährigen Jubiläum der St.-Godehard-Kirche

150 Jahre St-GodehardAm 4. Oktober 1874 wurde die erste katholische Kirche in Linden geweiht, und in diesem Jahr feiert die Kirchengemeinde St. Godehard ihr 150-jähriges Jubiläum. Das Jubiläum wird mit einer Festwoche vom 22. bis 29. September gebührend gefeiert.

Programm der Festwoche

Sonntag, 22. September
10:30 Uhr: Festgottesdienst mit Bischof Dr. Heiner Wilmer in der St.-Godehard-Kirche
12:00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „150 Jahre St. Godehard“ durch Dr. Thomas Scharf-Wrede, Direktor des Bistumsarchivs, gefolgt von einem Imbiss im Gemeindehaus.

Dienstag, 24. September
15:00 Uhr: Gottesdienst in der St.-Godehard-Kirche mit Übertragung ins Godehard-Stift
16:00 Uhr: Kaffee, Kuchen und gemeinsames Erinnern unter dem Motto „Weißt du noch?“ im Gemeindehaus

Donnerstag, 26. September
19:00 Uhr: Jubiläumskonzert mit sechs Organisten, einem Akkordeonspieler und begleitenden Gedanken in der St.-Godehard-Kirche

Freitag, 27. September
18:00 Uhr: Open-Air-Kino im Pfarrgarten von St. Godehard, begleitet von Köstlichkeiten vom Grill, für Jugendliche, Messdiener und Freunde

Sonntag, 29. September
10:30 Uhr: Gottesdienst im Pfarrgarten (bei schlechtem Wetter in der Kirche) mit Verabschiedung von Pfarrer Wolfgang Semmet
11:30 bis 16:00 Uhr: Gemeindefest „Rund um den Kirchturm“ mit einem bunten Programm für Groß und Klein

Alle Gemeindemitglieder und Freunde der St.-Godehard-Gemeinde sind herzlich eingeladen, dieses besondere Jubiläum gemeinsam zu feiern.

Geschichte und Entwicklung der St.-Godehard-Kirche

St. Godehard Kirche
St. Godehard Kirche

Früher war die Stadt Linden, ein Vorort von Hannover, stark von protestantischen Einwohnern geprägt. Doch mit dem Beginn der Industrialisierung wandelte sich das Bild: Immer mehr Unternehmen siedelten sich in Linden an, und der Bedarf an Arbeitskräften wuchs rasant. Die ortsansässige Bevölkerung und selbst die benachbarte Stadt Hannover konnten diesen Bedarf nicht decken. Infolgedessen wurden gezielt Arbeitskräfte aus katholisch geprägten Regionen wie dem Eichsfeld und dem Rheinland angeworben. Diese Neuankömmlinge brachten nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihren katholischen Glauben mit nach Linden, was zu einem deutlichen Anstieg der katholischen Bevölkerung führte.

Mit der steigenden Zahl katholischer Einwohner entstand der dringende Bedarf nach einem eigenen Gotteshaus, denn die nächste katholische Kirche, St. Clemens in der Goethestraße in Hannover, war bereits völlig überfüllt. Im Jahr 1863 zählte man im Umkreis von Hannover und Linden rund 6.000 Katholiken, doch die St.-Clemens-Kirche bot nur Platz für etwa 1.000 Gläubige. Diese Diskrepanz führte dazu, dass es für viele Gläubige schlichtweg keinen Raum gab, um an den Gottesdiensten teilzunehmen.

Bereits 1873 begannen die katholischen Gemeindemitglieder in Linden, ihre Gottesdienste in einem Gasthaussaal abzuhalten. Parallel dazu reiften die Pläne für den Bau einer eigenen Kirche in der Posthornstraße, um der wachsenden Gemeinde gerecht zu werden. Am 4. Oktober 1874 war es schließlich so weit: Die katholische St.-Godehard-Kirche wurde feierlich geweiht. Sie diente zunächst als Filialkirche der St.-Clemens-Gemeinde, doch bereits 1891 wurde sie zur eigenständigen Pfarrei erhoben. St. Godehard war ein Meilenstein für die katholische Gemeinschaft in Linden und bot endlich den dringend benötigten Raum für die Gläubigen, um ihren Glauben zu praktizieren.

Mit der fortschreitenden Industrialisierung und dem weiteren Anstieg der Bevölkerungszahl in Linden war auch St. Godehard bald nicht mehr ausreichend, um die katholische Gemeinde zu fassen. So wurde im Jahr 1902 in der Bennostraße in Linden-Nord eine weitere katholische Kirche, St. Benno, errichtet, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.

St. Godehard blieb jedoch ein zentrales Symbol für den katholischen Glauben in Linden-Limmer und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil des Stadtteils. Die Kirche steht für den langen Weg, den die katholische Gemeinde zurückgelegt hat – von den Anfängen im Gasthaussaal bis hin zur Errichtung einer der bedeutendsten katholischen Kirchen im Umkreis.

Bildnachweis: Screenshot Festschrift, Achim Brandau