Am folgenden Montag, 18. März, fasste der Mausbeobachter einen kühnen Plan. Getrieben von einer unbedachten Gier, suchte er die Bäckerei erneut auf, dieses Mal mit einem dunklen Vorhaben im Sinn. Der Bäckereiinhaber, ein gestandener Mann von 59 Jahren aus dem beschaulichen Celle, war zu dieser Stunde nicht zugegen. Doch das hielt den jungen Erpresser nicht ab. Er griff zum Telefon und stellte seine Forderung: eine Summe im niedrigen dreistelligen Bereich, oder das Video der nächtlichen tierischen Besucherin würde seinen Weg zum Gesundheitsamt finden.
Die Drohung verhallte jedoch ungehört, denn der Bäckereibesitzer, standhaft und unerschüttert durch die Forderung, weigerte sich, dem Frevel nachzugeben. Eine junge Mitarbeiterin, ebenfalls 19 Jahre alt und mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit ausgestattet, ergriff ohne Zögern die Initiative und alarmierte die Polizei.
Die Beamten, wachsam und bereit, der Gerechtigkeit ihren Lauf zu lassen, konfrontierten den jungen Mann mit der Schwere seines Tuns. Doch anstatt sich seinem Schicksal zu stellen, wählte er den Pfad der Flucht. Sein Versuch, den Armen des Gesetzes zu entkommen, war jedoch vergebens. Am „Küchengarten“ fand seine Flucht ein jähes Ende. Die Polizei nahm den 19-Jährigen fest, ein stummes Zeugnis dafür, dass auch die leisesten Schritte im Schatten letztlich ans Licht geführt werden.
So endete die Geschichte, die in einer klaren Frühlingsnacht begann, mit einer Lektion über Gier und Gerechtigkeit, erzählt zwischen den Gassen und Plätzen von Hannover, wo das Leben immer wieder seine eigenen, unerwarteten Wege geht.
Die Polizei rät in solchen Fällen nicht auf die Forderungen der Erpresser einzugehen, sondern, wenn möglich, die Polizei zu rufen.
Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Hannover