Ausstellungseröffnung bei der AWO: „Frauenbilder der Zukunft“

Hülya vor ihrem Bild
Hülya möchte mit ihrem Bild Lebensfreude ausdrücken

„Wer bin ich?“, „Was fühle ich?“, „Was möchte ich meiner Tochter mit auf ihren Weg geben?“. Mit diesen und anderen Fragen zur eigenen Lebensgeschichte haben sich 13 Frauen aus unterschiedlichen Ländern auseinandergesetzt. „An meine Töchter“ – so der Titel der interkulturellen Workshop-Reihe, den die AWO Region Hannover in Kooperation mit dem Cameo Kollektiv veranstaltet hat. Die Teilnehmerinnen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren haben an neun Nachmittagen geschrieben, gemalt, fotografiert und ihre Rollen als Partnerin, Familienmitglied oder Berufstätige reflektiert. „In den Workshops hatten sie Raum und Zeit, um den Facetten ihrer eigenen Biografie nachzuspüren und Zukunftswünsche für ihre Töchter zu entwickeln und auszudrücken“, sagt Nuray Albayrak-Karaköse, die das Projekt bei der AWO koordiniert. Die entstandenen Werke der Frauen – Bilder, Briefe, Collagen und Gedichte werden jetzt in einer Ausstellung in den Räumen der AWO, Schwarzer Bär 4 in Hannover Linden-Nord gezeigt.

Zeliha vor ihrem Bild
Das Leben sei zu kurz, man muss es gut nutzen, erklärt Zeliha

„Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung“ – so der Text unter dem Bild von Teilnehmerin Hülya. Damit möchte die 66-Jährige ihren beiden Töchtern Lebensfreude mit auf den Weg geben. Das Leben sei zu kurz, man muss es gut nutzen, erklärt Teilnehmerin Zeliha ihren gestalteten Text. Die 58-Jährige hat dazu Gedanken in einem Brief an sich selbst formuliert und mit blauer Farbe als Symbol für Wasser verziert. Denn Leben sei wie Wasser, es fließt. „Zuerst dachte ich, dass ich nicht schreiben kann“, erzählt eine andere Teilnehmerin. Hier habe sie gelernt, dass sich beim Schreiben, Ideen und Kreativität entwickeln. Wichtig sei es, sich zu trauen und erst einmal anzufangen.

„Es sind tolle Kunstwerke entstanden“, sagte AWO Fachbereichsleiterin Gabriele Schuppe, bei der Ausstellungseröffnung. Die Frage, wie es der eigenen Tochter in der Zukunft geht, stelle sich wohl jede Mutter, so Schuppe. Und der Wunsch, ihr eine Botschaft mit auf den Weg geben – das hätten die Frauen hier zum Ausdruck gebracht. „Wir freuen uns sehr darüber, mit welcher Offenheit die Teilnehmerinnen in die Auseinandersetzung gegangen sind und sich eingelassen haben“, betonte Leonie Pessara vom Cameo Kollektiv, die die Workshop-Reihe gemeinsam mit der Referentin für kreatives Schreiben Mareike Döring und Fotojournalistin Emine Akbaba angeleitet hat. „Sie haben gelernt, ihre Gedanken und Gefühle aufs Papier zu bringen und sich durch Malen, Schreiben und Fotografieren auszudrücken.“

Die Ausstellung kann nach vorheriger Anmeldung bei Nuray Albayrak-Karaköse unter Telefonnummer 0511 22036-344 montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr in den Räumen der AWO, Schwarzer Bär 4 in Hannover-Linden besichtigt werden.

Das Projekt wurde von der Region Hannover – Integrationsfonds „Miteinander – Gemeinsam für Integration“ finanziert.

Bildnachweis: AWO