Die Veranstalter des „Blauen Wunders“, dem Stadtteilfest und verkaufsoffenem Sonntag anlässlich der Scillablüte in Hannover-Linden, haben sich am gestrigen Abend dazu entschlossen, ihrer Verantwortung gegenüber der Stadtgesellschaft gerecht zu werden und die für den 29. März 2020 geplante Veranstaltung „Das Blaue Wunder“ zu verschieben.
Scillablütenfest 2020 findest jedoch statt
Das für den 22. März geplante Scillablütenfest auf dem Lindener Berg wird jedoch unabhängig vom „Blauen Wunder“ stattfinden (nach derzeitigem Stand).
Risiko für Veranstalter vom Blauen Wunder zu groß
Die Veranstalter bedauern diese Entscheidung sehr – insbesondere auch vor dem Hintergrund all des Herzblutes, der Zeit und des ehrenamtlichen Engagements, welches in die Vorbereitung des „Blauen Wunders“ eingeflossen ist.
Das „Blaue Wunder“ als fröhliches und unbeschwertes Fest – dies können sich die Veranstalter im Augenblick nicht vorstellen. Es ist im Gegenteil zu erwarten, dass sich die allgemeine Stimmung in Anbetracht der zunehmenden Zahl von Erkrankungen und Todesfällen, den Sportereignissen vor leeren Rängen sowie der weiteren Einrichtung von „roten Zonen“ wie Mehltau über die Stimmung des Festes legen wird. Bereits in den vergangenen Tagen rechneten viele Betreiber mit sinkenden Besucherzahlen, so dass vereinzelt bereits eine Senkung der Teilnahme-/Standgebühren erwartet wurde – bei gleichbleibenden Kosten für die Veranstalter. Einzelne Gastronomen hatten ihre Beteiligung mit dem Hinweis, dass sich eine Teilnahme an der Veranstaltung wohl nicht mehr lohnen würde, in Frage gestellt.
So tritt neben der Verantwortung für die Stadtgesellschaft auch das wirtschaftliche Risiko für die Veranstalter selber, auch wenn ein Verbot von Seiten der Region Hannover zurzeit noch nicht ausgesprochen wurde, so ist doch mit einem zunehmend restriktiveren Vorgehen der Behörden bei Großveranstaltungen zu rechnen. Ein Verbot unmittelbar vor dem „Blauen Wunder“ wäre für die Veranstalter in Anbetracht der bis dahin eingegangenen finanziellen Verpflichtungen wirtschaftlich nicht zu tragen und somit ist die Absage des Festes auch ein Akt der Verantwortung gegenüber den Mitgliedern der Standortgemeinschaften, den Sponsoren und der Wirtschaftsförderung, die das Blaue Wunder mit ihren Zuschüssen und Beiträgen überhaupt erst möglich machen.
Die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover hat mit ihrer ausdrücklichen Bereitschaft, im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine Verschiebung des Blauen Wunders auf einen der kommenden Termine für verkaufsoffene Sonntage konstruktiv zu unterstützen, die Entscheidung für eine Verschiebung maßgeblich beeinflusst.