Abrissantrag von Papenburg wurde durch die Stadt abgelehnt
Der Plan von Bauunternehmer Günter Papenburg, die letzten verbliebenen Gebäude auf dem ehemaligen Conti-Gelände abreißen zu lassen, ist vorerst gescheitert. Im August lehnte die Stadt den Abrissantrag für die denkmalgeschützten Gebäude am Kanal ab. Aus Sicht der Stadt ist es Papenburg nicht gelungen, eine wirtschaftliche Unzumutbarkeit nachzuweisen, die einen Abriss gerechtfertigt hätte. Bei einem jährlichen Umsatz seines Unternehmens von über 600 Mio. Euro eine nachvollziehbare Entscheidung.
Papenburg hatte im April dieses Jahres den Abriss beantragt, nachdem im letzten Jahr eine 4 Mio. Euro teure Lärmschutzwand an der Güterumgehungsbahn fertiggestellt worden war. Damit war der rund 120 Jahre alte Gebäuderiegel zumindest als Lärmschutz für das Neubaugebiet entbehrlich geworden.
Die Bürgerinitiative (BI) Wasserstadt und der Bezirksrat Linden-Limmer setzen sich seit Jahren gemeinsam für den Erhalt der letzten verbliebenen Gebäude auf dem Wasserstadtgelände ein. Dementsprechend erfreut ist Uwe Staade von der BI Wasserstadt, „dass der Denkmalschutz gewonnen hat und nicht nur der Profit zählt. Es wäre schade gewesen, wenn man die markanten Gebäude nicht hätte erhalten können.“
Dass die Stadt den Abrissantrag von Papenburg jetzt abgelehnt hat, ist auch das Ergebnis eines jahrelangen Ringes mit der Verwaltung. „Papenburgs Kalkül, die Gebäude verfallen zu lassen, ist nicht aufgegangen“, sagt Steffen Mallast, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bezirksrat. „Nachdem in die Sanierung des Wasserturms sehr viele öffentliche Mittel geflossen sind, ist es nun an Papenburg für eine Sanierung zu sorgen, denn auch in diesem Fall gilt, dass Eigentum verpflichtet.“
Auch wenn der Abriss vorerst gestoppt ist, ist eine endgültige Entscheidung, wie es mit den Gebäuden weitergeht, völlig offen. Papenburg will die Abrissversagung nicht akzeptieren und hat eigenen Angaben zufolge bereits Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht.