Im Ausschuss für Angelegenheiten des Oberbürgermeisters stimmten am Donnerstag (9. Juni) alle Ratsleute dafür, dass dem Investor eine letzte Frist bis Ende des Jahres gesetzt wird. Für den Fall, dass seit langem überfällige Reparaturen von inzwischen mehr 150 Mängeln und ein Gesamtkonzept zur Sanierung und Wiederbelebung des Ihme-Zentrums bis dahin weiterhin ausbleiben, wird die Stadtverwaltung alternative Bürostandorte für drei Behörden mit gut 700 Beschäftigten suchen. Sie ist bislang – zusammen mit den Stadtwerken – Hauptmieter im Ihme-Zentrum und würde das auch gern bleiben, wie Oberbürgermeister Stefan Schostok betonte.
Zur gemeinsamen Sitzung des OB-Ausschusses und des Bezirksrates Linden-Limmer waren mehr als 100 BewohnerInnen des Ihme-Zentrums gekommen. Sie appellierten an die Stadt, das Ihme-Zentrum nicht zu verlassen.
Keine Pläne für Abriss
„Wir werden uns unserer Verantwortung nicht entziehen. Das wünschen wir uns auch von allen anderen. Wir wollen aber keine Zeit mehr verlieren. Von Abriss kann keine Rede sein. Doch die Verwaltung muss deutlich machen, was auf dem Spiel steht. Deshalb haben wir alle denkbaren Szenarien geprüft. Das Abriss-Szenario ist aber nicht das Szenario, das wir verfolgen. Das ist blanker Unsinn“, betonte Schostok. Der Stadtverwaltung gehe es darum, dem Haupteigentümer des Ihme-Zentrums (Projekt Steglitzer Kreisel Berlin Grundstücks GmbH) klar zu machen, dass jetzt konkrete Maßnahmen notwendig sind.
Die Landeshauptstadt werde die privaten Eigentümer aber in keinem Fall allein lassen. Als Eigentümerin der Kita im Ihme-Zentrum bleibe die Stadt mit im Boot. Wie die Verwaltung in der Ausschusssitzung erläuterte, wird sie als Eigentümerin im Falle des Auszugs und einem dann folgenden Leerstand dann auch gegebenenfalls zusätzliche Hausgelder an den Investor zahlen müssen, bevor die privaten Eigentümer zusätzlich zur Kasse gebeten würden.
Klar Erwartungen an Investor
Die Stadt könne aber das Ihme-Zentrum nicht allein übernehmen. Dass würde „die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit überschreiten“, sagte Schostok. „Wir können aber ein sehr leistungsstarker Partner sein. Dafür brauchen wir im Ihme-Zentrum einen konstruktiven Investor, der in der Lage ist, sich um das Ihme-Zentrum zu kümmern und nicht allein finanzielle Anlagemöglichkeiten im Blick hat.“ Schostok machte auch klar, dass eine Zukunft für das Ihme-Zentrum nicht von heute auf morgen zu bekommen sei. „Es gibt nicht den einen Befreiungsschlag. Es geht um harte Arbeit.“