Neues Café mit Tagesbetrieb geplant / „Der Nachbarin Café“ öffnet am 4. September
Auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dem 28. Juli, hat das Kulturzentrum Faust das Konzept für sein neues Tages-Café vorgestellt, welches Anfang September neben der Warenannahme im ehemaligen Café Siesta seinen Betrieb aufnehmen soll. Es heißt „Der Nachbarin Café“ und steht damit ganz in der Tradition der Faust, denn der Name ist wie auch im Falle des Biergartens Gretchen und des Mephisto ein Zitat aus Goethes „Faust“. „Der Nachbarin Café“ soll täglich ab 10 Uhr die Besucher locken und dient gleichzeitig als Info-Zentrale und Vorverkaufsstelle. „So ein Treffpunkt hat bei Faust in den letzten Jahren gefehlt“, meint Pressesprecher Jörg Smotlacha. „’Der Nachbarin Café’ wird das neue Tor in die Faust, denn es ist der Ort, durch den künftig alle gehen, wenn sie das Faust-Gebäude betreten. Ich bin sicher, dass sich hier künftig viele Leute treffen, bevor sie zu unseren Veranstaltungen gehen.“
Das Angebot umfasst leckeren Kuchen, regionale Spezialitäten und kleine Snacks sowie besondere Frühstücks-Varianten. Die Getränke-Palette reicht von selbstgemachtem Eistee und Limonaden über Bio-Weine bis zu regionalem Bio-Bier. Auch Kultur wird großgeschrieben: Ein neues Tablequiz und verschiedene Specials vom Jazz-Frühstück bis zum Poetry Brunch sind geplant. Alle Vorbereitungen und Investitionen konnten in Eigenregie ohne Fördermittel gestaltet werden. So wurde eine neue Außenterrasse gebaut und die Gestaltung des Cafés mit Recycling-Möbeln und Upcycling-Accessoires durchgeführt. Die Bewirtschaftung übernimmt ein neues Café-Team, das die Faust in Kooperation mit seinem Gastronomie-Partner, dem S-Projekt, ausgewählt hat. Besonders stolz sind die neuen Betreiber auf ihren neuen Kaffee: „Faust wird ab September eine eigene Kaffeesorte haben, die extra für uns zusammengestellt wurde“, freut sich Katja Lampmann vom Café-Team. Der Kaffee stammt von der Rösterei Kaffeepur aus Berlin, die nachhaltigen Gourmet-Kaffee anbietet und von deren Qualität die Beteiligten so überzeugt waren, dass es zur Kooperation kam. „Als wir den Kaffee probiert hatten, konnten wir gar nicht anders, als sofort eine Lieferung zu bestellen“, sagt Lampmann. „Wir wollen schließlich, dass unsere Gäste wegen des tollen Kaffees immer wiederkommen!“ Am 4. September wird die Eröffnung mit einem kleinen kulturellen Rahmenprogramm gefeiert.
Umbau der Kunsthalle Faust im September abgeschlossen
Neuer Tanzboden eröffnet künstlerische Perspektiven / Zugang wird barrierefrei
Der Umbau der Kunsthalle Faust kommt voran. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dem 28. Juli, gab die Faust Details zu den Umbauplänen bekannt. Der Einbau eines mobilen Tanzbodens, die Installation von neuen Sanitär-Einrichtungen und der Anbau eines Fahrstuhls, durch den die Kunsthalle Faust barrierefrei wird, kosten insgesamt etwa 210.000 Euro. Ermöglicht werden konnte der Umbau durch die Unterstützung der Stadt Hannover und des Landes Niedersachsen. So steuerte der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 105.000 bei, 25.000 Euro kamen vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, 30.000 Euro von der Kulturförderung der Stadt Hannover, 30.000 Euro aus dem InBev-Topf und noch einmal 10.000 Euro aus der Behindertenförderung der Stadt Hannover. Die Faust-Stiftung ist mit einem Eigenanteil von 10.000 Euro beteiligt. Alle Arbeiten sollen bis September dieses Jahres abgeschlossen sein. „Die Zukunft der Kunsthalle Faust ist uns sehr wichtig“, sagte Frau Dr. Schwandtner vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Hintergrund des Umbaus ist die geplante zukünftige Doppelnutzung der Kunsthalle Faust durch die Tanz-Gruppe Landerer & Company. Kulturdezernentin Marlis Drevermann, die Tanz als ihre „Herzensangelegenheit“ bezeichnete, kam mit der Unterstützung des Umbaus einem Wunsch Landerers nach einem neuen Raum für seine Proben nach: „Wir wollten einem Choreografen, der hervorragende Arbeit leistet, unbedingt an die Stadt Hannover binden.“ Felix Landerer bedankte sich für die Wertschätzung seiner Arbeit. „Das ist ein tolles Gefühl als Künstler und gibt mir ein größeres Maß an Freiheit“. Durch die Größe des neuen Raumes (etwa 320 Quadratmeter) seien künftig größere Produktionen mit 20 bis 30 Tänzern möglich, zurzeit könne er in der Eisfabrik maximal mit 5 bis 8 Personen arbeiten. Wie Landerer setzt auch der Kurator der Kunsthalle, Harro Schmidt, auf künftige Synergie-Effekte. „Workshops, gemeinsame Projekte, Überschneidungen, künstlerischer Austausch – alles ist denkbar.“ Konkret geplant ist die Aufteilung in Spielzeiten – je sechs Monate Ausstellungsbetrieb und Nutzung als Tanzhalle. Dass dies keinesfalls eine Einschränkung für die Arbeit der Kunsthalle bedeute, betonte am Ende Hans-Michael Krüger, Geschäftsführer der Faust: „Was uns in den vergangenen Jahren personell und organisatorisch nicht möglich war, kann nun realisiert werden: eine hundertprozentige Auslastung der Kunsthalle.“
Sanierung des Kesselhauses Linden rückt näher
Nach der 125.000 Euro-Förderung durch Bundesmittel stehen weitere Zuschüsse und Spenden zur Verfügung / Eröffnung im September 2016 geplant
Die Sanierung des Kesselhauses der ehemaligen Bettfedernfabrik Werner & Ehlers auf dem Lindener Faust-Gelände kann, wenn alles läuft wie geplant, im Frühjahr 2016 begonnen werden. Dies gab die Neue Kesselhaus-Initiative auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dem 28. Juli, bekannt. „Wir haben mit Spenden, Eigenmitteln und den zugesagten Mitteln aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes 165.000 Euro sicher“, erläuterte der Vorsitzende der Gebäude-Eigentümerin Faust-Stiftung, Peter Hoffmann-Schoenborn. Zwar würden insgesamt etwa 250.000 Euro benötigt, um das Gebäude von Asbest und Taubenkot zu befreien und den Erhalt durch Dach- und Fenster-Reparaturen langfristig zu sichern, doch seien die restlichen Gelder bereits bei Stiftungen beantragt. „In den Vorgesprächen waren die Stiftungen gegenüber dem Projekt sehr aufgeschlossen. Insofern sind wir sehr optimistisch, dass das Kesselhaus wie geplant zum Tag des Offenen Denkmals am 11. September 2016 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.“
Danach wird es erst richtig spannend: Denn wie das ehemalige Kesselhaus, das als letzter Zeuge der alten Lindener Industriekultur am Ihme-Gürtel gelten kann, umgenutzt wird, ist noch keinesfalls endgültig beschlossen. Das Konzept hierfür soll in einem offenen Dialog mit der Stadt und der Öffentlichkeit entwickelt werden. „Dieser Prozess wird sicherlich mindestens fünf Jahre dauern“, so Hoffmann-Schoenborn, der Modell-Zeichnungen von Architektur Studentinnen und –Studenten der Leibniz-Universität vorführte, die unter anderem die Nutzung als Kanu-Verleih, einen Sky-Walk zur Kunsthalle und den Umbau zu einem Hostel zeigten. Das erscheine auf den ersten Blick zwar etwas überdimensioniert, sagte Hoffmann-Schoenborn augenzwinkernd, aber die Entwürfe hätten gezeigt, welch großes Potential in dem historischen Gebäude steckt. „Eine rein museale Nutzung wäre nur mit 100 % öffentlicher Förderung möglich und ein privater Betrieb kommt auf keinen Fall infrage. Wir wollen, dass das Kesselhaus dauerhaft öffentlich genutzt werden kann.“ Hans-Michael Krüger, Geschäftsführer des Kulturzentrums Faust ergänzte: „Wir freuen uns, dass nun auch der letzte Teil unseres Geländes erschlossen werden kann. Für die Attraktivität des Kulturzentrums Faust hat das Kesselhaus eine große Bedeutung.“