Seit Jahrzehnten liegt er im Verborgenen und Gerüchte kursieren über ihn: gemeint ist der unterirdische Kohletunnel, durch den das Heizkraftwerk Linden bis 1990 mit Kohle aus dem Verladeterminal zwischen Rampen- und Fössestraße versorgt wurde.
Wegen der innerstädtischen Lage des Kraftwerks verlief die Anlieferung relativ diskret und direkt am Kraftwerk sogar unsichtbar. Am Lindener Hafen wurde die Kohle von Güterzügen der DB angeliefert und dann zwischengelagert. Von dort gelangte sie mit Spezialwaggons der Stadtwerke Hannover über die Gleistrasse durch den Lindener Hafen und entlang der Rampenstraße bis zum Kohlebunker an der Fössestraße. Die Waggons ließen sich unten öffnen, sodass die Kohlen direkt auf ein Förderband geschüttet werden konnten. Vom Verladeterminal gelangten von 1962 bis 1990 rund fünf Millionen Tonnen Steinkohle durch den Tunnel unterirdisch zum Kraftwerk. Förderbänder transportierten die Kohle direkt zu den Kesselhäusern. Der Tunnel mit einem kombinierten Laufbandsystem führt entlang der Fössestraße, durch den Fußweg zwischen Menzel und den Waschweibern, unter dem Rewe-Markt hindurch und knickt dann schräg unter der Elisenstraße in Richtung Spinnereistraße ab.
Das enercity-Heizkraftwerk Linden mit seinen drei Kesselhäusern prägt noch heute das Stadtbild. 1962 ging das Heizkraftwerk ans Netz. In Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt es umweltfreundlich Strom und Wärme. Hier in Linden begann der Aufbau des Fernwärmenetzes für Hannover. Bis 1990 wurde das Heizkraftwerk mit Kohle betrieben, jetzt ist die Kohletechnik einer gasbefeuerten GuD-Anlage gewichen.
Historische Fotos aus der Bauphase des Heizkraftwerkes Anfang der 60er-Jahre sind im Digitalen Stadtteilarchiv Linden-Limmer anzusehen.