
Im Sommer haben sich die Stadt und der PLATZprojekt-Verein auf eine 40-jährige Erbpacht für das selbstorganisierte Quartier an der Fössestraße in Linden-Mitte verständigt. Für Gründungs- und Vorstandsmitglied Robin Höning ein Meilenstein, um die Diskussion über die bauliche Weiterentwicklung des Areals zu starten. Als Gastprofessor für nachhaltige Stadtentwicklung an der Universität Kassel hat er deshalb das Seminar: „Was wird aus Hannover, wenn die Scorpions nicht mehr sind? Planlos bauen in die Zukunft – Informelle & experimentelle Stadtentwicklung am PLATZprojekt Hannover“ ausgeschrieben. Noch bis zum 14. September sind neun Konzepte von Bachelorstudierenden im Workshopraum „Aquarium“ ausgestellt.
Platzprojekt braucht mehr Platz

Das PLATZprojekt muss sich baulich weiterentwickeln, ist der Architekt überzeugt. „Wir haben keinen Platz, um weitere Container für Interessierte aufzustellen, und viele Container aus der Gründungsphase vor 13 Jahren sind in schlechtem baulichen Zustand“, nennt er zwei Gründe. Die fehlende Wärmeversorgung schränkt zudem die Nutzung des Areals in den Wintermonaten ein.
Zukunft vordenken

Aufgabe der Studierenden war es, den besonderen Charakter des Areals mit seinen Containerwürfeln und den benachbarten Skaterpark in neue modulare Planungskonzepte zu integrieren, die flexibel erweitert und an neue Nutzungsbedürfnisse angepasst werden können. „Die Akteure in den Projekten gestalten in kollektiven Prozessen die Entwicklung des Geländes. Die städtebaulichen Entwürfe machen bauliche Zukunft vorstellbar und können die Diskussionen unterstützen“, ist Höning überzeugt.
Marktplatz und Aufstockung
Die Konzepte zeigen, wie sich das Platzprojekt mit einem neuen Marktplatz oder der Aufstockung Raumeinheiten auf drei Etagen weiterentwickeln kann. Angedacht sind auch weitere Angebote für Kinder und Jugendliche. Gebaut werden könnte nach den Vorstellungen der Studierenden nach dem Prinzip des modularen, ökologischen Holzbausystem mit nachhaltigen Baustoffen wie Stampflehm oder Stroh.

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Debatte startet
Einen Zeitplan für die konkrete Umsetzung gebe es nicht, sagt Höning. Er freue sich auf die kommenden Diskussionen. Für ihn geht es dabei etwa um die Entscheidung, ob auf dem PLATZprojekt künftig feste und beheizbare Gebäude stehen und wie sich notwendige Bauvorhaben finanzieren lassen.