Nachdem Lars Windhorst in der vergangenen Woche vor dem Insolvenzgericht in Hannover umfangreich ausgesagt hat, ist der am 23. Mai gegen ihn verhängte Haftbefehl aufgehoben worden. Alle Augen richten sich jetzt auf Rechtsanwalt Jens Wilhelm, den Insolvenzverwalter der zahlungsunfähigen Windhorst-Firma PIZ.
Vor dem Insolvenzgericht habe Windhorst nunmehr „umfassend und ehrlich“ zu allen offenen Fragen Auskunft gegeben, so Wilhelm. „Es ist alles nicht ganz einfach. Gefühlt geht es immer zwei Schritte vorwärts und einen zurück“, hatte der Insolvenzverwalter schon am 25. April dieses Jahres im Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung angemerkt und über „Signale des Fortschritts nach dem langen Stillstand“ berichtet.
Der 48-jährige Finanz-Spekulant Lars Windhorst war mit seiner Tennor Holding im Jahr 2019 Mehrheitseigentümer (85 %) im Ihme-Zentrum geworden. Damals machte er die großartige Versprechung, er wolle viele Millionen in die marode Großimmobilie Ihme-Zentrum investieren. Seitdem ist dort wenig passiert. Weil zugesagte Sanierungen ausblieben, sind die Stadt und enercity aus den Bürotürmen ausgezogen. Der daraus resultierende Wegfall von Mieteinnahmen in Millionenhöhe hatte zur Insolvenz der von Windhorst-Tochterfirma PIZ geführt.