WESTprotest informiert und vernetzt für eine andere Verkehrspolitik

Westprotest Vernetzungstreffen
Statt Frühlingsspaziergang drehte sich im Freizeitheim Linden am vergangenen Samstag alles um Asphalt, Alternativen und Aktivismus. Rund 50 Interessierte folgten der Einladung von WESTprotest, um sich über den geplanten Ausbau des Westschnellwegs zu informieren, Fragen zu stellen und gemeinsam Ideen für eine lebenswerte Zukunft in Linden-Limmer zu entwickeln. „Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht mit solch einer professionellen Veranstaltung“, zeigte sich ein Teilnehmer begeistert und lobte das Organisationsteam.

Engagement für Verkehrswende und Klimagerechtigkeit

WESTprotest ist ein Zusammenschluss engagierter Menschen aus den Bereichen Verkehrswende, Klimaschutz, Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit. Was sie verbindet, ist die Sorge, dass sich die Fehler beim Südschnellweg – ein in weiten Teilen umstrittener Straßenumbau – beim Westschnellweg wiederholen könnten.

diebewegungsstrategen – Andreas Schmitz & Team

diebewegungsstrategen – Andreas Schmitz & Team

Nedderfeldstraße 9
30451 Hannover
Linden-Nord

„Was sich dort abspielt, darf hier nicht noch einmal passieren“, betonte Marit Kukat vom Stadtteilforum Linden-Süd. Mit Infoständen, Veranstaltungen und Demonstrationen will die Gruppe Aufklärung leisten, zum Mitmachen motivieren und eigene Fachkompetenz in die Diskussion einbringen.

Planung ohne Wandel?

Über den aktuellen Stand des Projekts berichtete Thomas Berus, ebenfalls aktives Mitglied von WESTprotest und Teilnehmer im offiziellen Dialogforum zur Begleitung des Planungsprozesses. Sein Eindruck: „Eine echte Veränderung gegenüber der Herangehensweise beim Südschnellweg ist bisher nicht erkennbar.“ Besonders kritisch sieht Berus das fehlende Verantwortungsbewusstsein für Klimaschutz bei den zuständigen Behörden.

Jahre Verkehrsplanung – und wenig Veränderung

Einen Blick in die Vergangenheit warfen die Planungsexpert*innen Wiebke Schepelmann und Conrad Vinken. In ihrem Vortrag zeigten sie auf, dass seit Jahrzehnten fundierte Gutachten und Konzepte für eine multimodale Verkehrsplanung vorliegen – also Verkehrslösungen, die Auto, Rad, Bus, Bahn und Fußverkehr gleichwertig betrachten. Dennoch dominiert in der Praxis nach wie vor das Auto.

Arbeitsgruppen zeigen Vielfalt und Kreativität

Am Nachmittag präsentierten sich verschiedene Arbeitsgruppen, die sich seit dem ersten Vernetzungstreffen im September 2024 gebildet haben. Die AG Fachplanung stellte erste Ergebnisse vor, während die AG DemoOrga & Nachbarschaft hinter vielen der orangefarbenen Infostände und kreativen Aktionen steckt, die man aus dem Stadtbild kennt. Rund die Hälfte der Teilnehmenden war zum ersten Mal dabei – und wurde herzlich aufgenommen.

Mitradeln für die Verkehrswende

Nächste Gelegenheit zum Mitmachen: STADTRADELN 2025! WESTprotest ruft dazu auf, sich als Team zu registrieren und gemeinsam für nachhaltige Mobilität in die Pedale zu treten. Auftakt ist am 18. Mai 2025 um 12 Uhr mit einer Sternfahrt des ADFC ab Stadler in Linden-Süd zum Fahrradfest am Maschsee – dort wird auch ein Infostand von WESTprotest vertreten sein.

Quelle: WESTprotest

Bildnachweis: Westprotest

1 Gedanke zu „WESTprotest informiert und vernetzt für eine andere Verkehrspolitik“

  1. „In ihrem Vortrag zeigten sie auf, dass seit Jahrzehnten fundierte Gutachten und Konzepte für eine multimodale Verkehrsplanung vorliegen – also Verkehrslösungen, die Auto, Rad, Bus, Bahn und Fußverkehr gleichwertig betrachten. Dennoch dominiert in der Praxis nach wie vor das Auto.“

    Solange § 45 Abs. 9 StVO nicht grundlegend reformiert wird, wird das auch so bleiben.

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1 Gedanke zu „WESTprotest informiert und vernetzt für eine andere Verkehrspolitik“

  1. „In ihrem Vortrag zeigten sie auf, dass seit Jahrzehnten fundierte Gutachten und Konzepte für eine multimodale Verkehrsplanung vorliegen – also Verkehrslösungen, die Auto, Rad, Bus, Bahn und Fußverkehr gleichwertig betrachten. Dennoch dominiert in der Praxis nach wie vor das Auto.“

    Solange § 45 Abs. 9 StVO nicht grundlegend reformiert wird, wird das auch so bleiben.

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