Vorsichtiger Konzert-Neustart beim Jazz Club Hannover

Jazz Club
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Seit Mitte März ruht der Konzertbetrieb im orangeroten Jazzkeller auf dem Lindener Berg. Anfang November soll es nun unter Corona-Auflagen weitergehen.

Die Kultur- und Veranstaltungsbranche hat es besonders hart getroffen. Viele MusikerInnen haben nach etlichen Monaten der unverschuldeten Erwerbslosigkeit große Existenzängste auszustehen – wer konnte, hat sich mit Nebenverdiensten über die Runden gebracht oder gar seiner Profession den Rücken zugekehrt. Wenn die Pandemie tatsächlich noch bis mindestens Ende nächsten Jahres beschäftigen wird, kann das nach Angaben des Jazzinstitut in Darmstadt schlimmstenfalls 50 Prozent der rund 500 Jazz-Clubs in Deutschland die Existenz kosten. Dieser alarmierenden Perspektive möchten die Mitglieder des Jazz Club Hannover entgegenwirken, indem sie zumindest im kleinen Rahmen zur Existenzsicherung der Jazz-Szene beitragen.

Vanessa Erstmann, 1. Vorsitzende des Jazz Club Hannover:

„Die gesamte Kulturbranche ist an einem äußerst kritischen Punkt angelangt. Nun gilt es, den Schaden zu begrenzen und einen sicheren sowie kontrollierten Umgang mit der Pandemie zu finden, der uns gestattet, ein kulturelles Leben während der Pandemie zu führen.“

Einschränkungen aufgrund der Pandemie

Der Jazz Clubs hat ein 15 Seiten umfassendes Hygiene-Konzept erstellt, um einen Neustart zu ermöglichen. Der kontrollierte und an die jeweils aktuellen Vorgaben der niedersächsischen Landesregierung angepasste Konzertablauf soll den BesucherInnen des Jazz Clubs einen sicheren Konzertgenuss ermöglichen. Allerdings wird sich die Konzertatmosphäre aufgrund der neuen Rahmenbedingungen von der gewohnten Atmosphäre im Club unterscheiden. Während die BesucherInnen sich zu Zeiten vor Corona frei durch den Jazz Club bewegen konnten, wird es nun einen festen Bestuhlungsplan geben, der sich an den geltenden Abstandsregeln orientiert. Außerhalb des Sitzplatzes herrscht Maskenpflicht, die Belüftungsanlage wird auf Hochtouren laufen, der Ticketverkauf nur über den VVK unter Erfassung der Kontaktdaten erfolgen und die Besucherkapazität deutlich eingeschränkt sein.

Zu normalen Zeiten veranstaltete der Jazz Club etwa 80 Konzerte mit 400 MusikerInnen pro Jahr. Nun meldet sich der ehrenamtlich geführte Verein zunächst mit einem reduzierten Konzertprogramm aus der Corona-Pause zurück. Mit der Entscheidung, aufgrund der begrenzten Sitzplatzkapazitäten pro Abend zwei Konzertdurchläufe derselben Band anzubieten, folgt der Jazz Club einem mittlerweile auch in deutschen Spielstätten verbreiteten Verfahren. Die Konzerte beginnen jeweils um 18 Uhr (Einlass 17:30 Uhr) und 21 Uhr (Einlass 20:30 Uhr). Die Spielzeit pro Konzert beträgt etwa 70 bis 80 Minuten, eine Pause während der Konzerte wird es nicht geben.

Programm

  • 7.11. Joscho Stephan Trio feat. Costel Nitescu
  • 21.11. Trio Berlin 21
  • 27.11. Jocelyn B. Smith
  • 04.12. Vladislav Sendecki & Jürgen Spiegel
  • 11.12. Klazzbrothers

Der Vorverkauf startet in Kürze, weitere Konzertdaten und mögliche Änderungen werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Bildnachweis: Achim Brandau