Verhülltes Haus Schwarzer Bär 7 – Kein Ende in Sicht

Schwarzer Bär Eckhaus 14.11.23Man kann sich nur wundern über das Baugerüst, die derzeit daran hängenden Netze und die wechselnden Werbebanner, zuletzt für Autos von Mercedes-Benz. „Es gibt nichts Neues“, sagt dazu auf Anfrage von Punkt-Linden Thomas Ganskow. Mehrfach hatte der Vertreter der Piraten im Stadtbezirksrat die Verwaltung um Stellungnahmen gebeten. Herausgekommen ist dabei bisher wenig.

Das erste Gerüst an dem denkmalgeschützten Eckhaus Schwarzer Bär 7 ist im Frühjahr 2013 im Wege der Ersatzvornahme durch die Landeshauptstadt Hannover aufgestellt worden. Zur Abwendung unmittelbarer Gefahren durch herabfallende Fassadenbauteile hieß es damals. „Die nachfolgenden denkmalrechtlichen Anordnungen zur Instandsetzung des Baudenkmals sind regelmäßig durch Klagen des Eigentümers vor dem Verwaltungsgericht und Oberverwaltungsgericht angefochten worden“, antwortete die Stadt damals auf eine Anfrage von Ganskow.

In allen Fällen sei das städtische Vorgehen durch die Gerichte bestätigt worden. In der Folge hat das Amtsgericht Hannover auf Antrag der Stadtverwaltung einen Zwangsverwalter für das Gebäude bestellt. Auch hiergegen hat der Eigentümer sich vor Gericht zur Wehr gesetzt, allerdings vergeblich. Weitere Ersatzvornahmen durch die Stadt folgten, insbesondere wurde das Dach saniert und Schäden durch echten Hausschwamm beseitigt.

„Das sanierungsbedürftige Gebäude wurde eingerüstet, um den öffentlichen Raum vor Gefährdungen zu schützen und erforderliche Bauarbeiten durchführen zu können. Die Stadtverwaltung ist seitdem tätig, um im denkmal-, ordnungs- und verwaltungsrechtlichen Rahmen eine Sicherung und Sanierung des Gebäudes zu erwirken,“ so diese Woche die Antwort der städtischen Pressestelle auf Anfrage von Punkt-Linden: „Die Fassadensanierung steht noch an und wird derzeit für nächstes Jahr vorbereitet. Nach Abschluss der Fassadensanierung werden die Schutzplane sowie das Gerüst wieder entfernt.“

Zu weiteren Auskünften ist Pressesprecherin Janine Herrmann nicht bereit. Auch der Name des Zwangsverwalters oder gar des Hausbesitzers werden nicht herausgegeben. „Wie hoch ist der Betrag, den die Stadt vom Eigentümer zur Begleichung der Ersatzvornahmen derzeit einfordert?“ wollte Punkt-Linden wissen. Lapidare Antwort: „Die Stadt fordert vom Eigentümer die entstandenen Kosten in voller Höhe zurück.“ Die Mieten in den großräumigen WG-Wohnungen seien schon immer sehr günstig gewesen, sagt eine ehemalige Bewohnerin: „Der hat nichts gemacht und wir hatten unsere Ruhe“.

Wer mehr zu der Historie mit diesem Gerüst erfahren möchte, kann die früheren Punkt-Linden Nachrichten zum Thema Schwarzer Bär 7 lesen.

Bildnachweis: Wolfgang Becker