Etwa 50 Menschen, die mit Wohnungsnot konfrontiert sind, in Altersarmut leben oder psychische Erkrankungen haben, besuchen täglich die Tageswohnung Treffpunkt im Kötnerholzweg. Für sie und diejenigen, die sich telefonisch bei ihnen melden, sind die drei hauptberuflichen Sozialarbeiterinnen Denise Dohmen, Francesca Dittmann und Annika Kaufmann in dem Laden in Linden-Nord mit Rat und Tat – aber vor allem Zuhören – da. „Im Monat kommen da schnell 1000 Kontakte zur Beratung und Vermittlung zusammen“, berichten sie. Um den Kaffeeausschank, das wöchentliche warme Mittagessen, das Frühstücksangebot oder gemeinsame Ausflüge anbieten zu können, ist das Team auf Freiwillige angewiesen. „Aktuell suchen wir wieder Interessierte, die sich einbringen und Zeit spenden wollen.“
Für den Winter gut erhaltene Schlafsäcke
Viele Besuchende leben seit mehreren Jahrzehnten in Linden. In der Tageswohnung treffen sie Bekannte, können Tageszeitung lesen, finden Unterstützung im Umgang mit den Behörden oder ein offenes Ohr für private Probleme. „Mit Beginn der kalten Jahreszeit kommen nun auch wieder mehr Personen, die auf der Straße leben“, sagt Annika Kaufmann. In der Tageswohnung können sie morgens duschen, Wäsche waschen, einen warmen Kaffee trinken und – im Notfall – auch frische Schlafsäcke erhalten. Die Mitarbeiterinnen arbeiten auch als Straßensozialarbeiterinnen auf der Limmerstraße. „Für das Miteinander hier ist es hilfreich, die Besuchenden in ihrem Alltagsumfeld zu treffen.“ Das schafft mehr Nähe und Verständnis für die Problemlagen. Aus den Gesprächen vor Ort haben sie einen weiteren Wunsch für die Winterzeit mitgenommen. „Wir freuen uns über gespendete Dosengerichte mit langer Haltbarkeit. Die lassen sich bei uns und auf der Straße gut fertig machen.“ Bedarf bestehe zudem immer an gut erhaltenen Schlafsäcken.
Das Angebot für Wohnungslose des Karl-Lemmermann-Hauses im Kötnerholzweg gibt es seit 1988.
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