Lindener Rathaus: Was wird aus der Traditionsgaststätte GiG?

GIG am Lindener Marktplatz
Frühere Außenbewirtschaftung GIG am Lindener Marktplatz (2013)
Kurz vor Weihnachten fand am Rathaus Fassadenkosmetik statt: Maler pinselten an den Fenstern, während innen die Räumlichkeiten des ehemaligen GiG vor sich hin rotten. Der letzte Kneipenpächter, Michael Solms, dem Vernehmen nach im Dauerstreit mit der Stadt, hatte die Bewirtschaftung im GiG vor zweieinhalb Jahren beendet. Seitdem steht das zuletzt auf diverse Schankbierangebote spezialisierte Lokal mit seiner beliebten Außenbewirtschaftung am Marktplatz leer.

Das Neue Lindener Rathaus – eingeweiht im Jahr 1899 – ist im Stil mittelalterlicher Backstein-Gotik erbaut. 1981 wurde hier ein „Lindener Ratskeller“ eingerichtet, eine gediegene Mischung aus Kneipe und Restaurant. Ein neuer Pächter änderte 1991 das Konzept des Lokals und nannte es fortan GiG (englisch für Auftritt von Musikern), seitdem gab es über zwei Etagen eine Mischung aus Bistro und Veranstaltungszentrum. Im Obergeschoss veranstaltet die Dreisechzehn-Stadtkirche Hannover im Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland im „GiG“-Saal bis heute jeden Sonntag einen Gottesdienst.

Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube ist die Lage im alten GiG bestens bekannt: Probleme bei Brandschutz, Rettungswegen und insbesondere der Elektrik. „Außerdem ein völlig marodes Kühlhaus“, weiß Grube. Die Stadt habe kein Geld für Investitionen, obwohl es wohl so einige Interessenten gab, die auch bei ihm angefragt hätten. Offenbar seien Investitionen im sechsstelligen Bereich erforderlich, um die Räumlichkeiten wieder konzessionsreif zu bekommen, so Grube.

Bereits seit August 2023 prüft die Stadt Hannover auf Veranlassung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer den baulichen Zustand der Räumlichkeiten, offenbar ohne dabei zu wesentlichen Ergebnissen gekommen zu sein. Lediglich ein Neuanstrich der Fenster war nunmehr zu beobachten. Dazu Stadtsprecherin Janine Herrmann: „Die aktuell durchgeführten Malerarbeiten dienen lediglich der laufenden Instandhaltung. Eine Vermietung des Objektes ist schon aufgrund der weiterhin vorhandenen baulichen Mängel derzeit nicht beabsichtigt.“

Zur Frage, welche konkreten Mängel am/im Gebäude einer baldigen Neuverpachtung der Gaststätte entgegenstehen, sagt Herrmann: „Die technische Installation – Lüftungs-, Elektro-, Küchentechnik – müsste in Einklang mit dem Denkmalschutz an aktuelle gesetzliche und technische Anforderungen angepasst werden.“ Unklar bleibt, ob beim Auszug des letzten Pächters Strom- und Bierleitungen herausgerissen worden sind. „Es fand ein teilweiser Rückbau statt, die betreffenden Anlagenteile hätten aber ohnehin erneuert werden müssen.“, so Herrmann. Eine Schätzung der für die Wiederherstellung erforderlichen Kosten bis zu einer erneuten „Konzessionsreife“ als Gaststätte liege bisher nicht vor.

Bildnachweis: Achim Brandau

2 Gedanken zu „Lindener Rathaus: Was wird aus der Traditionsgaststätte GiG?“

  1. Vielleicht kann man das GIG retten, indem man Spenden sammelt.
    Ich kann mir vorstellen, daß es eine Menge Menschen gibt die es unterstützen würden.
    Ich war als junge Frau, oft dort.
    Ich würde mich freuen das es bleibt.
    Mittlerweile wohne ich auf dem Land, aber ich würde auf jeden fall etwas dazu tun.

    Antworten
    • Sehe ich auch so. Es ist eine Institution in Linden. Besonders im Sommer war das ein beliebter Ort auf der Terrasse auch Abends zu verweilen. Bundesliga und Champions League, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften mit Leinwand draussen war auch sehr besucht. Schade, Schade … es muss doch für so einen zentralen wichtigen Ort in Linden eine Lösung geben …

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

2 Gedanken zu „Lindener Rathaus: Was wird aus der Traditionsgaststätte GiG?“

  1. Vielleicht kann man das GIG retten, indem man Spenden sammelt.
    Ich kann mir vorstellen, daß es eine Menge Menschen gibt die es unterstützen würden.
    Ich war als junge Frau, oft dort.
    Ich würde mich freuen das es bleibt.
    Mittlerweile wohne ich auf dem Land, aber ich würde auf jeden fall etwas dazu tun.

    Antworten
    • Sehe ich auch so. Es ist eine Institution in Linden. Besonders im Sommer war das ein beliebter Ort auf der Terrasse auch Abends zu verweilen. Bundesliga und Champions League, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften mit Leinwand draussen war auch sehr besucht. Schade, Schade … es muss doch für so einen zentralen wichtigen Ort in Linden eine Lösung geben …

      Antworten

Schreibe einen Kommentar