Bereits im Jahr 1999 wurde der Verein Kulturtreff Kastanienhof Limmer e.V. gegründet, um die nachbarschaftliche Kommunikation und das kulturelle Angebot im Stadtteil Limmer zu fördern und zu beleben. Er wird von einem ehrenamtlich arbeitenden Vorstand geleitet, und ist – dank der Unterstützung durch die Stadt Hannover – auch mit einer hauptamtlichen Kraft aktiv. Viele Jahre konnte der Verein für sein Angebot in den Nachmittags -und Abendstunden Räume der Grundschule Kastanienhof nutzen. Wegen dem Umbau zur Ganztagsschule ist dieser seit einigen Jahren in einem inzwischen baufälligen benachbarten Pavillon – der früheren Vorschule der GS – untergebracht.
Aus diesem Grund geht der Verein mit dem folgenden Wunsch an die Öffentlichkeit:
Der Stadtteil Limmer wird in den nächsten Jahren – insbesondere durch das große Neubaugebiet Wasserstadt, um mindestens 5.000 Bewohner*innen wachsen. Damit wird sich die Zahl der Bewohner*innen um ca. 80% vergrößern. Es droht die Gefahr, dass ein derart starkes Bevölkerungswachstum in diesem Stadtteil zu Anonymität und Vereinzelung, sowie zu geringer Identifikation mit dem Wohnquartier, schnellem Bewohnerwechsel und zu sozialen Spannungen führen könnte.
Gleichzeitig ist Limmer ein Stadtteil mit relativ schwacher sozialer und kultureller Infrastrukturausstattung. So zeigt sich z.B., dass der seit vielen Jahren im Stadtteil tätige Kulturtreff Kastanienhof Limmer e.V. dem in den letzten Jahren spürbar gewachsenen Bedarf an sozialen und kulturellen Angeboten nicht nachkommen kann, ist er doch lediglich mit einer kulturpädagogischen Mitarbeiterin ausgestattet und nur provisorisch in sehr beengten Räumlichkeiten untergebracht.
Für eine sozialverträgliche Entwicklung ist es jedoch wichtig, zeitgleich das Wachsen einer aktiven Nachbarschaft sicherzustellen, in der sich neu zuziehende sowie alteingesessene Bürger*innen treffen und engagieren, miteinander neue Netzwerke bilden und ein neues Lebensgefühl für unseren gemeinsam bewohnten Stadtteil Limmer entwickeln können.
Daher fordern wir:
Ein soziales und kulturelles Stadtteilzentrum für das wachsende Limmer!
Hierfür benötigt Limmer:
- einen Stadtteilladen als mehrjährige Zwischenlösung (ab 2022)
zur nachbarschaftlichen Quartiersentwicklung für die Phase von Neubau und ErstbezugDa bereits die ersten Häuser fertig gestellt und bezogen wurden, soll übergangsweise ein Stadtteilladen (möglichst zentral in der Wasserstadt gelegen, ca. 150qm, mit öffentlichem ebenerdigen Zugang) als Beratungs-, Koordinierungs- und Veranstaltungsraum angemietet werden.
Er dient als Vorläufer für ein zukünftiges Stadtteil- und Kulturzentrum und ist zwischenzeitlich Anlaufstelle für die ersten Bewohner*innen mit dem Ziel einer sozialverträglichen Quartiersentwicklung auf dem Wasserstadtgelände. (Frühzeitige Förderung nachbarschaftlicher Beziehungsnetze, Bürgerbeteiligung und die Bereitstellung von Beratungsangeboten im Zusammenhang mit dem Neubezug der Siedlung, sowie eine Verknüpfung des neuen Wohnquartiers mit dem umgebenden Stadtteil – z.B. auch Informationen über wichtige Dienstleistungs- und Infrastrukturangebote wie Ärzte, Kita, Schule etc.).
Für den Betrieb des Stadtteilladens ist neben der Bereitstellung von Miete und Ersteinrichtung auch die Schaffung einer zusätzlichen Stelle für soziale und kulturelle Stadtteilarbeit zwingend notwendig.
Eine ergänzende Mitnutzung des Stadtteilladens und Förderung der Kooperation verschiedener Akteure wie Kirchengemeinde, Bürgerinitiative und/oder städtische Stadtplanung trägt dazu bei, die Angebotsvielfalt zu erhöhen.
- ein Stadtteilzentrum als mittel- und langfristige Lösung (ab ca. 2026) als künftiges soziales und kulturelles Zentrum aller Limmeraner*innen.
Das Stadtteilzentrum soll dazu beitragen, die Nachbarschaftsstrukturen, sowie Freizeit- und Lebensbedingungen im Stadtteil dauerhaft so zu gestalten, dass sich die Bewohner*innen mit dem Lebensumfeld identifizieren, gern und zufrieden hier leben und sich aktiv an der weiteren Gestaltung ihres Umfeldes beteiligen.
Hierzu sind Aktivitäten zu Initiierung und Aufbau von Nachbarschaftskontakten der Bewohner*innen untereinander ebenso wichtig wie Angebote für Bildung, Gesundheit, Bewegung, Kommunikation, Kultur und Kreativität, sowie die Förderung und Unterstützung von Eigeninitiative und Engagement der Bewohner*innen (Teilhabe, Beteiligung, Selbsthilfe).
Dafür ist es notwendig das Zentrum mit gut erreichbaren, einladend gestalteten, ausreichend großen und barrierefreien Räumen (multifunktionale Werk- und Gruppenräume unterschiedlicher Größe, Büros, Lager, Selbstversorgerküche mit insgesamt ca. 500 qm) sowie ausreichend mit interdisziplinärem Personal auszustatten.
Für die Konkretisierung des erforderlichen Raumprogramms und der notwendigen Personalausstattung werden vom Verein Kulturtreff Kastanienhof Limmer e.V. derzeit der Austausch mit Mitarbeiter*innen vergleichbarer Stadtteileinrichtungen, sowie Workshops zur Bedarfsermittlung mit und für Bürger*innen, Einrichtungen und Initiativen aus Limmer vorbereitet.