Im Sommer 2019 startete der Kulturhafen e.V. mit seinem Projekt am Eichenbrink 5 neben dem Lindener-Hafen. Zusammen mit dem Gesundheitsamt wurden in dieser beginnenden Corona-Phase Hygiene-Konzepte entwickelt und umgesetzt. So konnten Künstler auftreten, auch Workshops und politische Diskurse stattfinden und sich Menschen trotz aller äußeren Widrigkeiten begegnen. Viele Interessierte kamen an diesen Ort. Sogar der Oberbürgermeister der Stadt Hannover, Belit Onay, besuchte den Kulturhafen 2020 und sagte zu, das soziokulturelle Projekt zu unterstützen. Sein Amt ließ aber trotzdem das Projekt stoppen. Nun gibt es endlich eine Baugenehmigung.
In diesem Jahr flossen Gelder vom Land Niedersachsen bzw. dem Landesverband Soziokultur Niedersachsen (LV Soziokultur). Der Kulturhafen erhielt mehrere Förderungen, die er auch dringend benötigt um wieder durchzustarten – man muss sich nur einmal den jetztigen Zustand der Baustelle anschauen.
Nach Corona: Auf in eine neue Runde
Nach längerer Stilllegung des Projektes durch das Bauamt soll es nun weitergehen. Der Vermieter des Geländes und des großen Gebäudes am Wasser, genannt Hannover Docks, hat einem Mietvertrag zugestimmt. Damit hat der Verein nun die letzten herausfordernden Monate hinter sich gebracht und kann für die nächsten in die Hände spucken.
Auf Anfrage bei Sebastian Block, dem Vorstand des Kulturhafen e.V., wurden Punkt-Linden einige interessante Neuigkeiten mitgeteilt. Die Vereinsmitglieder mussten sich mit Genehmigungsverfahren, Bürokratie und Förderanträgen auseinandersetzen. Die ca. 20 Vereinsmitglieder hatten sich in Arbeitsgruppen aufgeteilt und konnten damit den Aufgaben Herr werden. Jetzt stehen sie an einem Punkt, wo sie die Baugenehmigung in der Hand und (gerade so) ausreichend Fördermittel bewilligt bekommen haben, um die ca. 1.000qm Kulturhafen am Eichenbrink 5 wieder aufzubauen.
Dazu sagt Sebastian Block:
„So wollen wir uns dort wieder eine Oase schaffen, die nur einen Katzensprung von der Limmerstraße entfernt, tagsüber eine tolle Auszeit ermöglicht. Unsere Veranstaltungen werden nach wie vor bis spätestens 22 Uhr gehen und dafür aber wieder Frühnachmittags starten. Dabei soll das Programm nicht nur Musik von lokalen und überregionalen Musiker*innen beinhalten, sondern auch Workshops und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nach wie vor ist alles selfmade. Bis auf die institutionellen Förderungen haben wir keine Sponsorings und unser junges Team arbeitet nach wie vor komplett ehrenamtlich. Dabei teilen wir gemeinsame Ziele und Visionen für unseren Kulturhafen als erste feste Open Air Location in Hannover in diesem Stil.“
Der Kulturhafen e.V. plant, noch in diesem Jahr zu öffnen – weil jetzt im Aufbauprozess aber sehr viele Gewerke beteiligt sind, kann der Verein noch kein genaues Datum festlegen, angepeilt ist Ende August.
Anmerkung der Redaktion: Es ist zu hoffen, daß das Bauamt nicht wieder irgendwelche Argumente hervorkramt, die den Kulturhafen stoppen. Daneben gibt es auch noch die Stadtischen Häfen, die auch gern etwas gegen Freizeitprojekte (Gastronomie etc.) haben. Vielleicht sollte mal einer dieser Beamten und Angestellten vorbeischauen und die soziokulturellen Aktionen genießen.