
Nach „Städtischen Handlungsoptionen in Bezug auf eine Revitalisierung des Ihme-Zentrums“ hat jetzt Thomas Ganskow, (Gruppe LINKE und PIRATEN) im Stadtbezirksrat Linden-Limmer gefragt. Die auf der Sitzung am 27. August 2025 gegebene Antwort der Verwaltung blieb vage: „Die Stadtverwaltung hat in dieser Angelegenheit ab Dezember 2024 mehreren fachlich spezialisierten Kanzleien für Immobilien-, Insolvenz- und öffentliches Recht Beratungsmandate erteilt. Im Rahmen der Bearbeitung werden die Fragestellungen derzeit iterativ bearbeitet.“ Mit Ergebnissen sei im vierten Quartal 2025 zu rechnen.
„Internes“ Gutachten soll Handlungsoptionen der Stadt ausloten
Die Verwaltung werde zu gegebener Zeit über die Ergebnisse informieren, „soweit mit einer Veröffentlichung keine Nachteile für die rechtlichen Interessen der Landeshauptstadt Hannover oder anderer Beteiligter wie zum Beispiel der PIZ GmbH oder der Wohnungseigentümergemeinschaft des Ihme-Zentrums verbunden sein können.“ so die Antwort der Stadt. Eine von Bezirksratsherrn Ganskow – er wohnt selbst im Ihme-Zentrum – gestartete Nachfrage, „ob eine Veröffentlichung möglich sei, die datenschutzrechtlich gekürzt sei“, konnte auf der Sitzung nicht direkt beantwortet werden. Gegenüber Punkt-Linden war das Gutachten auf Anfrage bereits als „intern“ bezeichnet worden.
Verwaltungen von WEG bzw. Insolvenz der PIZ neu gestartet

„Still ruht der See“ , so der Verwaltungsbeiratsvorsitzende Jürgen Oppermann auf Anfrage von Punkt-Linden zur aktuellen Lage im Ihme-Zentrum. Man mag das kaum glauben, gab es doch unlängst rund um die Großimmobilie erhebliche Veränderungen. So hatte die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) sich zum Ende Juni 2025 von ihrem langjährigen Verwalter Torsten Jaskulski und dessen Firma Cardea getrennt und als Nachfolger das Unternehmen Busemann & Schremmer aus Garbsen gewählt.
Der neue WEG-Verwalter habe sich – so Oppermann – zum September 2025 ein Büro in der Calenberger Esplanade eingerichtet und müsse sich erstmal in die umfangreichen Akten einarbeiten. Zudem war Anfang Mai auf einer Gläubigerversammlung zur Pleite der Windhorst-Firma PIZ bereits der hannoversche Insolvenz-Verwalter, Rechtsanwalt Jens Wilhelm V, abberufen und durch Malte Köster ersetzt worden, einem Partner der Kanzlei Willmerköster aus Bremen.
Gefahr im Verzug – wer beseitigt bauliche Mängel am Sockelgeschoss?
Wechselnde Finanzspekulanten haben massive Schäden an der Bausubstanz der 1974 eingeweihten Großimmobilie hinterlassen und wurden dafür nicht belangt. Trotz teilweise langjährig bestehender Mängel setzt die Stadt nun auf konsequentes Einschreiten. So hatte die Bauaufsicht der Landeshauptstadt Hannover bereits im Juni 2024 gegenüber der WEG mehrere sicherheitsrelevante Baumängel insbesondere im maroden Sockelgeschoss des Ihme-Zentrums beanstandet und per Ordnungsverfügung deren zügige Beseitigung angeordnet.
Ein Widerspruch der WEG wurde mit Bescheid vom 31. März 2025 von der Bauaufsicht vollumfänglich zurückgewiesen. Begründung unter anderem: Konkrete Gefahr für Leib und Leben! Laut WEG-Sprecher Oppermann sei „diese Angelegenheit derzeit bei Gericht“. Auf Anfrage von Punkt-Linden zum Sachstand lehnte Stadtsprecherin Janine Hermann eine Stellungnahme zu den baulichen Mängeln ab. Begründung: Beim Ihme-Zentrum handele es sich um eine „Privatimmobilie“.