Klingelingeling! Die Fahrraddemonstration gegen den Ausbau des Westschnellwegs bewegt sich in gemütlichem Tempo durch Linden-Limmer. Angeführt wird der friedliche Protest von einem Lastenrad, auf dem ein Lautsprecher mitfährt. Mit Musik, Mikrofon, Trillerpfeifen, Fahrradklingeln und Sprechgesängen verschaffen sich die Demonstrierenden Gehör.
Gestartet wurde um 15:30 Uhr die Kundgebung am Margarethe-und-Max-Rüdenberg-Platz in Limmer. Durch die Wunstorfer Straße geht es in Richtung Limmerstraße. Ein Sprechchor aus der Mitte des Zuges ruft laut: „Es gibt kein Recht für Umweltzerstörung!“ Als Westschnellweg wird der Abschnitt der Bundesstraße 6 zwischen Stöcken und Ricklingen bezeichnet. Dieser soll nun aufgrund von maroden Brücken und auch Straßenschäden saniert werden.
Die Straße muss verbreitert werden
Neue Regelungen schreiben allerdings vor, dass aus Sicherheitsgründen der Mittelstreifen verbreitert und die Straße durch Standstreifen in beiden Fahrtrichtungen ergänzt werden muss. Das würde bedeuten, dass die Straße einige Meter an Breite gewinnen würde. Allerdings ist dies nur möglich, wenn dafür Grünflächen weichen. Auch angrenzende Grundstücke wären von der Verbreiterung der Straße betroffen. Gegen die, aus der Verbreiterung entstehenden Konsequenzen für Anwohner*innen und Natur hat sich das Bündnis WESTprotest gegründet, das mit scharfem Blick auf die Entscheidungen der Politik schaut. „Das Bündnis kritisiert, dass in der Planung bisher weder das gesetzlich beschlossene Ziel ‚Niedersachsen Klimaneutral bis 2040‘ noch das ‚Aktionsprogramm Verkehrswende VEP2035+‘ der Region Hannover Berücksichtigung finden.“ Auch die Aussage des zuständigen Ministers Olaf Lies „Wir planen für den Verkehr, der nun mal da ist“, wird von den Demonstrierenden kritisch gesehen. Weiterhin wird befürchtet, dass sich das „Südschnellweg-Desaster“ wiederholt.
Große Beteiligung
Rund 570 Menschen sind laut Schätzungen der Polizei an der Demonstration beteiligt gewesen. Sowohl Klein als auch Groß haben sich zu diesem Zwecke aufs Rad geschwungen, um in Linden-Limmer darauf aufmerksam zu machen, dass es bald eine große Veränderung geben könnte, die wieder einmal auf Kosten der Natur geschehen soll.
Die Fahrraddemonstration lief durch die Wunstorfer Straße, über die Limmerstraße in Richtung Schwarzer Bär und über den Deisterkreisel auf den Westschnellweg. An der Ausfahrt Limmerstraße / Linden-Nord hat der Zug den Schnellweg verlassen. Der Verkehr konnte dahinter langsam weiterrollen.