Die Baugemeinschaft JAWA (Jung und Alt am Wasser) wird in der Wasserstadt Limmer auf einer Fläche von 4525 qm ca. 50 Eigentums- und Mietwohnungen errichten. Zurzeit besteht JAWA aus über 50 Personen im Alter zwischen 0 und 75 Jahren, mit vielen jungen Familien und mehr als 20 Kindern, sowie Singles und Paaren.
Der Baubeginn des Wohnprojektes wurde am 30. August 2024 vor Ort mit einem „Ersten Spatenstich“ gefeiert. Rund hundert Menschen waren gekommen und applaudierten zu den Reden von OB Belit Onay, Kristina Osmers von Villa ganZ, JAWA-Geschäftsführer Wilhelm Vogt sowie JAWA-Initiator Walter Zuber.
„Auf Basis des B-Plans der Stadt Hannover verwirklichen wir unsere Ideen und Vorstellungen von gemeinschaftlichem und zugleich individuellem Wohnen. Statt unverbindlichem Nebeneinander wollen wir ein vielfältiges, altersgemischtes Miteinander. Der Innenhof, ein großer Gemeinschaftsraum und eine gemeinsame Dachterrasse werden eine wichtige Rolle für das gemeinschaftliche Leben spielen“, heißt es dazu auf der JAWA-Website im Internet.
„Als wir im April 2021 den Kaufvertrag für unser Grundstück an der Stéphanie-Kuder-Straße unterschrieben haben, glaubten wir an einen zügigen Baubeginn im Jahr 2023. Aber es galt doch noch einige Stolpersteine zu überwinden, um die Finanzierung auf ein rechtlich gesichertes Konstrukt zu stellen und die weltpolitisch schwierige Lage mit ihren Auswirkungen auf die Baupreise durch bauliche Umplanungen zu berücksichtigen.
Die noch freien Wohnungen befinden sich sowohl im Geschosswohnungsbau als auch in Maisonette-Häusern. 7 von Stadt und Land geförderte Wohnungen sind für Menschen mit geringem Einkommen vorgesehen. Weitere 10 Wohnungen werden als Mietwohnungen für B-scheinberechtigte Familien geplant (B-Schein + 20 oder + 60). Es ist also noch Zeit, bei uns einzusteigen und sich unserem spannenden Projekt anzuschließen. Die Baugemeinschaft lädt dazu alle ein, die ähnliche Vorstellungen und Ideen haben. Hier geht es zum Bewerbungsformular“.
Ich frage mich manchmal bei dieser ganzen „Wasserstadt-Planung“ ob allen Ernstes am Anfang der Planung wirklich daran gedacht wurde BEZAHLBAREN Wohnraum zu schaffen.
Ich denke eher nicht. Es geht ausschließlich um Kommerz. Es ist vollkommen egal welche Feigenblätter hier verteilt worden sind.
Die Stadt Hannover samt all ihrer mit verantwortlichen Behörden und Entscheidungsträger hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert.
Nachhaltiger bezahlbare Wohnraum sieht anders aus.
Das klingt immer so toll, geförderte Wohnung für einkommensschwache Personen. In Wahrheit bekommen die Menschen mit knapp 40 000 Euro Bruttoeinkommen/Jahr Wohnungen für 400 Euro WARMmiete (so war es bei Gundlach im Neubaugebiet Herzkamp, Vermietung mit B-Schein + 60%), jemand mit Grundsicherung und dem „einfachen“ B-Schein kann die Wohnung nicht anmieten, obwohl die Miete im Rahmen der Mietobergrenze (GruSi/Bürgergeld) liegt. Die Wohnungen mit Belegrecht bekommt man nur als Härtefall vom Wohnungsamt zugewiesen und ich kenne kein Amt, das so überflüssig ist und in dem Menschen so erniedrigt werden, wie dort!
Ich frage mich auch, warum die günstigen Wohnungen fast ausschließlich 1-Zimmer-Wohnungen sind. Sobald eine 2-Zimmer-Wohnung an die 48 qm groß ist, ist die Miete so hoch, dass nur 2 Personen ( wenn sie vom Amt abhängig sind) die Wohnung beziehen können. Selbst für Wohngeldempfänger ist die Miete über dem Satz. Wenn man nicht (mehr) am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann und muss sich dann noch auf 1 Zimmer ( am besten noch mit Kochnische) reduzieren, leidet auch die Psyche darunter. Hier muss sich etwas ändern!