Eröffnung der großformatigen Installation von Wolf Böwig

Ausstellung 1qm Menschenrecht_SkizzeMit einem eindrucksvollen Kunstprojekt startet die Evangelisch-lutherische Gesamtkirchengemeinde Linden-Limmer in den Spätsommer: Am Samstag, 30. August 2025 um 18 Uhr, wird vor der Bethlehemkirche in Linden-Nord die großformatige Freiluft-Installation „1m² Menschenrecht“ des Journalisten und Fotografen Wolf Böwig eröffnet.

Die inhaltliche Einführung dazu werden Pastorin Simone Liedtke sowie Gudrun Meischner (Vorstand Quartier e.V.) präsentieren, der Pastor Marcus Buchholz moderiert.

Auf 176 Quadratmetern Bildfläche, gespannt über Baugerüste, entfalten sich Wolf Böwigs Fotografien aus Kriegs- und Krisengebieten. Sie zeigen die unmittelbare Realität von Gewalt, Flucht und Bedrohung – und rücken zugleich die Würde des Menschen ins Zentrum. „Erinnerungskultur leben – Menschenrechte bewahren“ lautet das Leitmotiv der Ausstellung, die bis zum 28. September zu sehen ist.

Zinnober Museum für Kinder
Zinnober Museum für Kinder
Am Steinbruch 16
30449 Hannover

Böwig, der seit Jahrzehnten an den Brennpunkten der Welt arbeitet, will mit seiner Arbeit nicht allein dokumentieren, sondern zur Auseinandersetzung auffordern. „Krieg und Gewalt sind für die Betroffenen bittere Realität – hier bei uns erscheinen sie oft wie ferne Schatten. Meine Bilder sollen diese Distanz aufbrechen“, so der Künstler.

Die Bethlehemkirche, einst im Arbeitermilieu verwurzelt

Ausstellung 1m2 Menschenrecht
Ausstellung 1m² Menschenrecht

Die Wahl des Ortes ist bewusst: Diese Kirche hat eine lange Tradition als Raum für politische Diskussionen über menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen. Auch heute versteht sich die Gemeinde als Stimme der Schwachen. „Uns liegt das Projekt sehr am Herzen, da wir uns in der Verantwortung sehen, auf existenzielle Probleme in der Welt und vor Ort aufmerksam zu machen“, sagt Pastor Marcus Buchholz. Kirche habe die Aufgabe, den Wert der Menschenwürde sowohl theologisch als auch gesellschaftspolitisch hervorzuheben.

Das Begleitprogramm zur Eröffnung ist ebenso vielseitig wie die Ausstellung selbst: Chöre der Gesamtkirchengemeinde Linden-Limmer, Laudatorinnen aus der Kunstszene sowie Vertreterinnen der Landeskirche Hannovers gestalten den Auftakt. Böwig selbst wird persönliche Führungen anbieten. Während der vierwöchigen Laufzeit sind weitere Veranstaltungen und thematische Gottesdienste geplant. Auch Schulen und Konfirmandengruppen aus Linden sollen in das Projekt eingebunden werden.

Die Ausstellung ist frei zugänglich und verwandelt den Kirchplatz für einen Monat in eine Bühne für Kunst, Erinnerungskultur und politische Auseinandersetzung.

Weitere Programmpunkte zum Thema in diesem Monat:

  • 31. August, 18 Uhr
    Gottesdienst – Wort & Musik
  • 3. September, 19 Uhr
    Animationsfilm: „Über Gewalt berichten“, Srebreniza, Ruanda, Monrovia …
  • 7. September, 11 bis 16 Uhr
    „say their names“ – in Gedenken an die Toten durch Gewalt, Krieg und Vertreibung: Sprechcollage
  • 10. September, 19 Uhr
    Spielfim: „Capernaum“, Stadt der Hoffnung. Dokumentarisch anmutender Spielfilm.
  • 14. September, 11 Uhr
    Gottesdienst in der Bethlehemkirche
  • 17. September, 19 Uhr
    Dokumentarfilm mit Einführung vom Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager: „Wenn ich in die Tiefe schaue“
  • 20. September, 19 Uhr
    „NICE TO HAVE – MENSCHENRECHTE“, Lesung mit Kersten Flenter und Henning Chadde.
  • 24. September, 19 Uhr
    Szenische Lesung „Nachbarn – Sie waren Freunde, gute sogar“ zum Thema „Demokratie und Umgang mit Populisten“
  • 27. September, 19 bis 21 Uhr
    Bethlehem Beats, Konzert mit Bands und Chören der Kirchengemeinde
  • 28. September, 18 Uhr
    Finissage mit Gottesdienst

Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind im Punkt-Linden Veranstaltungskalender zu finden.

Bildnachweis: Wolf Böwig

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