Bei einer feierlichen Zeremonie am vergangenen Dienstag im Neuen Rathaus wurde Ferdos Eslami-Mirabadi die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das sogenannte Bundesverdienstkreuz, verliehen. Stellvertretend für den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreichte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay die Medaille und wies auf die Wichtigkeit interkultureller, Geflüchteten- und Migrationsarbeit für das Funktionieren und Zusammenhalten einer Gesellschaft hin. Onay bedankte sich bei Ferdos für ihr Engagement beim kargah e.V., dem sie seit 2004 angehört. Die Hannoveranerin und Lindenerin erhält die Auszeichnung für fast 20 Jahre ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich, insbesondere beim Thema Integration.
Ferdos Eslami-Mirabadi ist im Iran geboren und kam im Jahr 1979 nach Deutschland. Seit 2004 arbeitet sie beim hannoverschen Verein für interkulturelle Kommunikation, Flüchtlings- und Migrationsarbeit kargah e. V. mit, wo sie im Bereich Begegnungshaus, Koordination und Ausbildung tätig ist. Außerdem ist sie Mitglied des Integrationsbeirates Linden-Limmer und engagiert sich seit 2009 für die Anliegen der im Stadtbezirk lebenden Menschen mit Migrationshintergrund. Im Jahr 2014 war sie stellvertretendes stimmberechtigtes Mitglied in der Kommission des Niedersächsischen Landtags zu Fragen der Migration und Teilhabe. Ihr langjähriges Engagement in unterschiedlichen Organisationen hatte stets das Ziel, das gleichberechtigte Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen durch Förderung der Bildung, Mehrsprachigkeit und Kultur zu ermöglichen.
„Die Auszeichnung gehört auch allen anderen, die den Verein kargah zu dem gemacht haben, was er heute ist“, betonte Ferdos in ihrer Dankesrede. Obendrein sprach sie über die Situation im Iran sowie den Fall der 16-jährigen Armita Garawand, die vergangene Woche durch Ärzte für hirntot erklärt wurde. Ihre Bitte an die Gesellschaft: „Die Menschen dort brauchen unsere Unterstützung“. Zudem wies Ferdos auf die bestehenden Budgetkürzungen im Bereich der gesellschaftlichen Arbeit hin und appellierte an Oberbürgermeister Onay, sich für die Finanzierung dieser starkzumachen.
Die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wird Menschen verliehen, die sich besonders für die Bundesrepublik eingesetzt haben. Dafür kann jeder einen Vorschlag unterbreiten, über die Vergabe entscheidet der Bundespräsident.