
„Wir halten es nicht für zielführend, zum jetzigen Zeitpunkt die öffentliche Diskussion auf eine Variante zu fokussieren, die für den Klimaschutz nachteilig ist, alle Bäume und Grünzüge am Schnellweg opfert, die Bauzeit verlängert und deren Nutzen für die betroffenen Stadtteile fragwürdig ist.“ erklärt Thomas Berus von WESTprotest in einer heute verbreiteten Pressemitteilung. Aus Sicht der Initiative würden Millionen in Beton für eine Tunnellösung investiert statt in alternative Planungen und Maßnahmen zur Förderung der Mobilitätswende.
Die von der Landeshauptstadt in Auftrag gegebene Präsentation zeige oberflächlich ansprechende Grafiken wie es vielleicht einmal aussehen könnte, statt realistischer Bilder von den Jahren dazwischen mit Rodungen, Zerstörungen der Grünzüge und Wegebeziehungen, einer Schneise durch den Stadtbezirk inklusive allem, was eine jahrelange offene Tunnelgroßbaustelle mit sich bringt.
„Mit diesem Entwurf präsentiert sich die Stadt Hannover wenig innovativ. Statt eine zukunftsorientierte Diskussion anzustoßen, zementiert sie die alte Denkweise und lässt überholte Tunnelphantasien im neuen Glanz aufbereiten“, so WESTpotest. Über eine Sanierung im Bestand – sparsam mit Blick auf Belastungen der Menschen im Stadtbezirk, der Ressourcen, der Bauzeit, der Verluste an Stadtgrün – werde gar nicht erst nachgedacht, sondern als vergleichsweise erschreckendes Szenario gegenübergestellt. „Durch eine Tunnellösung ablenken von den realistischen Folgen solch einer Planung mit zweifelhaftem Sinn – hatten wir schon. Das Desaster heißt Südschnellweg. Daraus wollten alle Verantwortlichen gelernt haben – sagten sie.“
Es müsse jetzt darum gehen, sich dafür einzusetzen, dass die Empfehlungen des Bürgerrates zentrale Planungsziele und nicht dem Zweck angepasst werden. Das bedeute insbesondere, dass Klimaziele, der Erhalt von Bäumen und Natur und eine geringstmögliche Belastung der Anwohner*innen und der Stadtteile am Westschnellweg zentrale Planungsziele werden. „Bis jetzt ist dies nicht der Fall. Die niedersächsische Landesstraßenbaubehörde steht für konservative Planungen. Die Stadt Hannover zieht am selben Strang. Schade, Chance verpasst“, so Thomas Berus von WESTprotest.
Wenn man die Entwürfe ansieht, stelle ich erstaunt fest, dass die problematischen Flächen in Linden-Süd und Ricklingen ausgespart wurden! Hier stehen keine Grünanlagen , aber der Verkehr findet direkt an der Haustür statt und sorgt direkt für negative gesundheitliche (Messstation!)Folgen! Hier ist ein Tunnel unumgänglich auf dem dan notwendige Begrünung stattfinden muss aus gesundheitlichen und psychosozialen Gründen, womit eine Aufwertung der Wohnqualtät erreicht würde, die dringend notwendig ist! ,Vielleicht sollten die ENTWÜRFE stattteilbezogen differenziert werden, weil die Probleme mit der Veränderung der Strecke ungleich sind!
Frank Mehnert
Der Tunnel für Linden Süd und Ricklingen ist bereits in den 90ern komplett geplant gewesen! Leider wurden er aus nicht genauer genannten Gründen nicht umgesetzt und vor ca. 10 Jahren hat man dann den Abschnitt in Ricklingen oberirdisch neu gestaltet, somit und durch neue Vorschriften ist dieser Tunnel so nicht mehr machbar und müsste komplett neu geplant werden.
Politikverdrossenheit entsteht durch Arroganz / Ignoranz der Herrschenden
Man kann über den Inhalt denken was man will, die Art und Weise wie politische Fakten geschaffen werden sollen ist schon richtig kaltschnäuzig:
Kaum war dieses Idee per Presseinformation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sollte es jetzt schon im Hauruck-Verfahren durch die Gremien des Rats gepeitscht werden. Statt diese Idee erst mal im Bezirksrat Linden-Limmer vorzustellen und ggf. auch beschliessen zu lassen (der Bezirksrat tagt das nächste mal am 27.08.2025, https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/TM/20250827_STBR10) hatte die Verwaltung nichts Eiligeres zu tun als das Thema fünf Tage nach Veröffentlichung im Bauausschuss Hannovers einzubringen (https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/TM/20250820_ABau,https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/1591-2025). Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass es für den Beschluss einen Aufschub von zwei Wochen bis zum 03.09.2025 gibt.
Es steht leider zu vermuten dass das Thema im Bauausschuss durchgewinkt wird, denn eigentlich hätte die Verwaltung einen Vorlauf von zwei Wochen für die Ausschussmitglieder und zehn Tage für die Öffentlichkeit einhalten müssen. Ich als Ausschussmitglied hätte aus diesen Gründen versucht schon die Aufnahme in die Tagesordnung zu verhindern.
Wenn die Öffentlichkeit so ausgegrenzt und ausgetrickst werden soll, besonders in Linden-Limmer, ist es kein Wunder wenn Politikverdrossenheit entsteht!!!
Also ich bin in Davenstedt in der Natur groß geworden. Heute stehen da auch überall Hochhäuser und sind viele Straßen. Ob das alles unbedingt sein musste. Als Kind kann ich mich da auch noch dran erinnern, wo der Schnellweg gebaut wurde. Die Limmerstr verlegt wurde und ein Kino da abgerissen worden ist. Ich habe mir jetzt den Artikel 2x durchgelesen. Da wird für jeden Grashalm und für jeden Baum gekämpft. Wo bleiben aber diese Proteste, wenn irgendwo ein Windrad gebaut wird? Irgendwie wird von einigen Leuten immer mit zweierlei Maß gemessen
Es ist unglaublich wie rückständig Hannover in der Planung, Ausschreibung, Umsetzung und Kontrolle von Bauvorhaben ist.
Es ist ein Wahnsinn heutzutage nicht mehr über Nachhaltigkeit, Vermeidung aufheizbarer Flächen, Klimawandel, Bürgerwohl in großstädtischen Sinn nachzudenken.
Warum nimmt man sich z. B. Paris nicht als Vorbild? Was dort in den letzten 15 Jahren passiert ist, ist eine folgenrichtige Entscheidung für eine lebenswerte Stadt in der sich die Bürger wieder wohler und abgeholter fühlen.
Derzeit sind alle Verantwortlichen in der Stadt Hannover ein Totalausfall und gehören ausgewechselt.
so geht UmweltschM(!)utz…!!!
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Ich kann es nicht fassen.
Das Geld für einen fragwürdiges Tunnelprojekt raushauen – für so einen Schwachsinn ist immer Geld da😂 👎
Würde die teure Tunnellösung kommen, dann hätte das vielleicht den Vorteil, dass woanders weniger Straßen gebaut werden können, weil dafür dann das Geld fehlt.
Ist ja bei der Deutschen Bahn genau so in Stuttgart gelaufen. Da ist es allerdings zu bedauern, denn die hohe Kosten für Stuttgart 21 blockieren den Netz-Erhalt, bzw. seine Verbesserung und den Ausbau an anderer Stelle.
Hallo liebes Team von WESTprotest,
würde mir gerne einmal eine Meinung zu dem Thema bilden. Könnt Ihr vielleicht einmal konkret auf eure Probleme mit der Tunnellösung eingehen ? Was bedeutet für euch eine Sanierung im Bestand ? Seht Ihr bei einer Bestandsanierung einer Chance das Verkehrsaufkommen in den Wohngebieten in Linden, unabhängig von einem Ausbau des ÖPNV, zu senken ?
Solange ich zu Fuß schneller von Linden-Süd nach Linden-Nord komme halte ich das Nahverkehrsangebot sowieso für einen ganzjährlichen Aprilscherz.
besser kann man den zustand hier in LiNDEN nicht zusammenfassen…!!! 😁
100 % this
Es ist ein seit mindestens 25 Jahren immer wiederkehrendes Anliegen, des Bezirksrates einen Quartierbus-Verkehr einzurichten, um die ÖPNV-Verbindung von Linden-Süd über Linden-Mitte und Linden-Nord bis Limmer, was ja auch zum Stadtbezirk gehört, zu gewährleisten.
Aber es ist nicht damit getan, dieses Anliegen wiederholz zu formulieren. Darüber wird in der REgion entschieden und da stehen andere Prioritäten im Vorderrgund:
Das ÖPNV-System in Hannover hat den Nachteil, dass es zu wenige Tangentialverbindungen gibt. Das ist kein spezielles Problem im Stadtbezirk Linden-Nord, sondern betrifft auch andere Stadtbezirke.
Meines Erachtens ist es ein gezielt herbeigeführter Bestandteil der auf den Autoverkehr ausgerichteten Infrastruktur, großzügige Tangentialverbindungen dem Autoverkehr vorzubehalten. Der Ziel- und Quellverkehr von den Stadtteilen zur Innenstadt ist dagegen so groß, dass die Straßen dafür gar nicht ausreichen würden, wenn es keinen ÖPNV gäbe. Für breite Straßen für die vielen Autos wäre kein Platz, wenn alle mit dem Auto mobil wären anstatt den ÖPNV zu benutzten, um in die Innenstdt zu fahren.
Der ÖPNV in Richtung Innenstadt dient vor allem dazu, außerdem noch möglichst viel Autoverkehr zu ermöglichen. Umweltfreundliche Mobilität für den Personentransport ist dabei eher ein Nebeneffekt, mit dem sich gut Werbung machen lässt,
Die Verbindungen von Stadtteil zu Stadtteil dagegen sind erstens großzügig für Autonutzer ausgebaut. Aber werden von vielen Menschen auch gerne mit dem Rad absolviert.
Würde auf den Schnellwegen jeweils eine der beiden Fahrspuren je Fahrtrichtung für ÖPNV (Bus und Stadtbahn) zuverlässig reserviert und würde grundsätzlich auf allen Schnellwegen die Höchstgeschwindigkeit für PKW zuverlässig auf die Höchstgeschwindigkeit für Linienbusse reduziert (Tempo 60/ besser wäre ein noch niedrigeres Tempolimit) dann würde das die Voraussetzung schaffen, einen weitgehend kostendeckenden ÖPNV mit vielen zusätzlichen Tangentialverbindungen zu schaffen.
Je nach dem von wo nach wo, gibt es übrigens auch heute schon einige brauchbare Verbindungen innerhalb des Stadtbezirks. Zum Beispiel zwischen Stadionbrücke in Linde-Süd und Küchengarten an der Grenze zwischen Linden-Mitte und Linden-Nord.
Herrgott noch mal…eine Brücke kann mehr als 200 Jahre halten…auch bei dem Verkehr…UNWISSENDE:::
Das wurde bei der Carolabrücke in Dresden auch vermutet und sie ist zum Glück ohne Verkehr darauf zusammengebrochen!